Im Zuge eines Forschungsprojekts in Belize, kam ein unerwarteter Fang zum Vorschein. Als das Team von Meeresbiologen um Doktorand Devanshi Kasana in Kooperation mit Fischern zum Zweck der Markierung vor Belize in der Karibik auf Tigerhaie fischte, geriet ein Grönland- oder Eishai an den Haken der Forscher. Das Erstaunliche daran: Das Tier befand sich knapp 6000 Kilometer außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes.
Der Eishai: Ein friedlicher Riese
Der Eishai, welcher natürlicherweise im Nordatlantik und der Arktis heimisch ist, hält sich für gewöhnlich in großen Tiefen zwischen 200 und 600 Metern auf und bevorzugt kaltes Wasser. In der Tiefe ernährt sich der Eishai von Fischen, Tintenfischen, sowie Robben- und Eisbärenkadavern, welche von der Oberfläche in die Tiefe sinken. Als Bewohner der kalten Tiefsee wächst der Eishai nur sehr langsam heran. Er erreicht die Geschlechtsreife erst nach 150 Jahren, wobei der älteste bisher gefangene Eishai ein nachgewiesenes Alter von sage und schreibe 392 Jahren aufwies und somit das älteste bekannte Wirbeltier darstellt.
Eishaie, welche allgemein als friedliche Riesen bezeichnet werden können, erreichen eine Körpergröße von über fünf Metern. Dabei gehört die Art jedoch bei weitem nicht zu den schnellsten Lebewesen im Meer. Die maximale Geschwindigkeit, die ein Eishai unter Wasser erreichen kann, liegt bei nicht einmal 4km/h, weshalb man die Familie der Eishaie auch als Somniosidae (Schlafhaie) bezeichnet.
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Angesichts dieser Tatsachen erstaunt es umso mehr, diese Art so weit entfernt von ihrem gewöhnlichen Verbreitungsgebiet anzutreffen. Nach Angaben von FIU News bieten die Gewässer um Belize mit einer steil abfallenden Tiefenkante, in der der Meeresgrund von 500 Meter auf über 3000 Meter abfällt und die Wassertemperatur niedrig genug ist, zwar geeignete Bedingungen für Eishaie. Dennoch war dies der am weitesten südlich dokumentierte Eishai in der Geschichte und es bleibt die Frage offen, wie und warum es das Tier derart weit nach Süden verschlagen hat. Es zeigt sich erneut, dass die Tiefsee nach wie vor einige Geheimnisse bereithält und das Forscherteam ist bereits gespannt, welche Überraschungen noch vor Belize auf sie warten.
Quelle: Outdoor Life, Twitter