Ein klarer Gebirgsfluss gehört für mich zu den interessantesten Gewässern, die ich mit der Fliege befischen kann. Wildes, sauerstoffreiches Wasser und gute Wasserqualität machen den Gebirgsfluss zum idealen Lebensraum für Fisch und Insekten, für allem für die Steinfliege. An guten Tagen kann man hier seine Nymphen einfach in der Fliegendose lassen und nur mit der Trockenfliege fischen. Jetzt greife zum Stimulator.
Der Stimulator ist eine große, voluminöse Trockenfliege mit der sich vor allem größere Steinfliegen und Landinsekten sehr gut imitieren lassen. Durch die Silhouette hat diese Fliege eine starke Reizwirkung, vor allem auf Forellen. Und genau das macht den Stimulator zum idealen Werkzeug um Fische im schnellen Wasser zu suchen und an die Oberfläche zu locken. Einfach gesagt: Diese Fliege passt zum reißenden Gebirgsfluss wie die Faust aufs Auge.
Neben der Größe spielt vor allem die Farbe eine wichtige Rolle. Je nachdem wie die Steinfliegen am Wasser gefärbt sind, greife ich zu einer hellen oder dunklen Ausführung dieser Fliege.
Eine Stärke des Stimulators ist seine Schwimmfähigkeit, die beinahe die eines Korkens gleicht. Einmal am Beginn des Tages gefettet, geht sie bis zum Abend nicht unter. Die durchgehende Hechel und die große Schwinge halten die Fliege auch im schnellen Wasser mühelos auf der Wasseroberfläche und sorgen dafür, dass wir sie nicht aus den Augen verlieren. Auch bei schlechten Sichtverhältnissen ist der Stimulator gut zu erkennen und macht das Fischen sehr angenehm.
Stimulator: die Siegerfliege!
Eine so üppige Fliege mit großer Reizwirkung erfordert, dass der Fisch wenig Zeit zum Überlegen hat. Ich präsentiere den Stimulator gern im kleinen Kehrwasser hinter Steinen, in schnellen, flachen Rinnen und im Hauptstrom dicht an Hindernissen. Ich fische den Stimulator am liebsten Strom ab mit einem langen Vorfach von um vier Meter. Durch zurückstoppen der Leine beim Wurf kann ich schnelle Züge und Uferbereiche bequem absuchen, ohne Schnur nachzufüttern und ohne dass die Fliege furcht. Im Kehrwasser ist der Fallschirmwurf ideal. Das Vorfach bricht zusammen und die Fliege kann länger auf einer Stelle liegen bleiben.
Brutale Bisse und Verfolger
Häufig entscheidet sich ein Fisch, nachdem die Fliege ihn passiert hat, dass sie wohl doch interessant ist und verfolgt sie. Diese Verfolger pflücken die Fliege in vielen Fällen noch von der Oberfläche. Deshalb sollte man auf keinen Fall zu früh zu einem neuen Wurf ansetzen. Hat ein Fisch die Fliege verfehlt, werfe ich ihn nach kurzer Pause erneut an. Offensichtlich macht es die Fische verrückt, den Happen nicht erwischt zu haben, denn bei der zweiten Präsentation kommt der Biss sofort und sehr entschlossen.
Wenn Sie weitere Tipps zum Fischen mit dem Stimulator erfahren wollt oder wissen möchten, wie Harald Bayler diese geniale Trockenfliege auf einen kurzschenkligen Haken bindet, dann lesen Sie alles dazu in der Ausgabe von FliegenFischen 04/2020 ab Seite 18.
Viel Spaß beim Binden und Erfolg am Wasser!