Die Heuschrecke zählt zu einer großen Ordnung von Insekten, zu der mehr als 20.000 Arten gehören. Davon kommen zirka 800 Arten in Europa vor. Heuschrecken werden auch als geradflügelige Insekten bezeichnet und zudem in Langfühlerschrecken (Ensifera) und Kurzfühlerschrecken (Caelifera) unterteilt, die auch als Laubheuschrecken und Feldheuschrecken bezeichnet werden. Heuschrecken durchlaufen eine unvollständige Transformation. Die Insekten leben von Vegetation und können stattliche Größen erreichen. Sie leben in unterschiedlichsten Lebensräumen, vom Fjell bis zur Wüste.
Es gibt viele Arten von Heuschrecken
Die in Nordeuropa vorkommenden Heuschrecken sind normalerweise zwischen 10 und 35 Millimeter lang, aber einige Laubheuschrecken können erheblich größer werden. Die Farben der Heuschrecken variieren, doch die überwiegende Mehrheit der Individuen ist grün, gelblich, oliv und braun gefärbt. Das auffälligste Merkmal der Heuschrecke sind die sehr großen und kräftigen Hinterbeine, mit denen das Insekt über große Distanzen springen kann. Daher ist es wichtig die Heuschreckenimitationen beim Fliegenbinden mit markanten Hinterbeinen auszustatten.
Obwohl Heuschrecken sowohl gut springen als auch gut fliegen können, kommt es häufig vor, dass diese Insekten versehentlich auf der Wasseroberfläche landen. Genauso sportlich und extrem schnell, wie die Heuschrecke an Land ist, kann sie auch hilflos sein, wenn sie auf der Wasseroberfläche landet. Die Heuschrecke wird dann mit der Strömung davongetragen und landet oft im Magen einer Forelle. An warmen, sonnigen Sommertagen im Juli und August erscheinen Heuschrecken oft in großer Zahl. An besonders heißen Tagen hört der Schlupf der Wasserinsekten normalerweise mitten am Tag auf. Zu diesem Zeitpunkt sind Heuschrecken jedoch am aktivsten und landen häufig auf der Wasseroberfläche. Somit stellen sie eine angenehme Ausdehnung unserer Trockenfliegenfischerei dar. Heuschrecken leben im hohen Gras sowie in der Vegetation entlang von Bächen und Seen.
Heuschrecken sind absolute Protein-Bomben
Die Heuschrecke ist ein Insekt mit einem sehr hohen und hochwertigen Proteingehalt. Sie dient schließlich nicht ohne Grund in manchen Gegenden sogar der menschlichen Ernährung und natürlich kommt dieser hohe Nährwert den Fischen und ihrem Wachstumspotential sehr zugute. Da Fische instinktiv zu wissen scheinen, was gut für sie ist, kommt der Grashüpfer entsprechend gut an. Obwohl ich Heuschreckenimitationen in verschiedenen Größen und Farben in meiner Fliegenbox habe, konnte ich nie feststellen, dass die Forellen bei bestimmten Heuschrecken selektiv waren. Ich konnte die Fische mit verschiedenen Heuschreckenimitationen fangen, sowohl mit großen als auch mit kleinen. Dies zeigt mir, dass sich die Fische auf Heuschrecken als Gruppe konzentrieren– nicht auf eine einzelne Art oder gar ein Wachstumsstadium. Bei vielen Wasserinsekten ist dies anders. Vielleicht ein Indiz, dass es sich beim Grashüpfer umeine Beute handelt, die sich die Fische auf keinen Fall entgehen lassen wollen, die sie einfach fressen müssen.
Es ist vielleicht keine gute Idee, als Fliegenfischer Techniken einzusetzen, die sonst nur von Naturköderanglern praktiziert werden – aber es ist schon verdammt effektiv, eine handvoll Heuschrecken zu sammeln und sie dann nacheinander auf die Wasseroberfläche zu werfen. Alternativ kann man auch einfach dicht am Bach entlang gehen, ein Teil der flüchtenden Heuschrecken wird ins Wasser hüpfen … das Prinzipbleibt das gleiche: Anfüttern. In beiden Fällen zeigt sich schnell, wo die Fische stehen, und welche Fische gerade in der Stimmung sind, eine Heuschrecke zufressen. Anschließend wird einfach eine Heuschreckenimitation stromaufwärts von der Stelle geworfen, an der eine Forelle gerade die lebende Heuschrecke gefressen hat. Dies ist perfekt, wenn Sie an einem Platz mit guter Sicht auf den Wasserlauf stehen und die lebenden Heuschrecken beobachten können, wenn sie stromabwärts treiben.
Der Plopp-Effekt bei Heuschreckenimitationen
Wenn die Heuschrecken mit einem „Plopp“ ins Wasser fallen, weckt dies augenblicklich das Interesse des Fisches und Sie werden feststellen, dass er die Heuschrecke oder die Imitation oft kurz nach dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche ohne zögern nimmt. Dieser Umstand macht die Fischerei mit dem Hopper so besonders spaßig für mich. Wenn Sie mit Heuschreckenimitationen fischen, sollten Sie diesen „Plopp-Effekt“ bewusst nutzen und beim Ablegen herbeiführen. Man führt den Wurf dafür bewusst direkter zur Wasseroberfläche aus, so dass die Heuschreckenimitation hart auf die Wasseroberfläche trifft.
Lassen Sie sie nun ein kurzes Stück treiben, dann werfen sie die Imitation erneut, so dass sie hart auf die Wasseroberfläche trifft. Wird die Imitation der Heuschrecke blind gefischt, empfehlen sich ebenso viele und präzise Würfe. Offensichtliche Standplätze werden mit vielen Würfen abgesucht, damit kein Zweifel daran besteht, dass der Fisch die Fliege gesehen hat. Nutzen Sie gezielt die lockende Wirkung der unsanften Landung – lange Driften bringen unterm Strich weniger Erfolg, als häufiges Werfen und somit Auftreffen der Fliege. Wenn die lebende Heuschrecke auf der Wasseroberfläche liegt, versucht sie, die Hinterbeine zu spreizen, um zu entkommen.
Eine provokative Nachahmung
Die Heuschrecke kann daher ziemlich lebhaft sein, wenn sie auf der Wasseroberfläche liegt, was natürlich sehr dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit der Fische auf sich zu ziehen. Die Heuschreckenimitation sollte grundsätzlich in der Dead Drift gefischt werden, aber es ist definitiv von Vorteil, der Imitation zwischendurch eine zitternde Bewegung zu verleihen, indem man die Rutenspitze vibrieren lässt. Heuschreckenimitationen ziehen in hohem Maße die Aufmerksamkeit inaktiver Fische auf sich. Sie werden daherhäufig als Stimulatorfliegen verwendet, deren Zweck darin besteht, eine gut sichtbare, große Fliege auf der Wasseroberfläche anzubieten, die sowohl nachahmend als auch provokativ erscheinen muss. Eine gute Heuschreckenimitation ist definitiv eine Fliege, die einen Unterschied machen und das Fischen eines ganzen Tages verändern kann – probieren Sie es aus!
Zikaden kommen ebenso wie die Heuschrecke in den meisten Teilen der Welt vor. Die Zikaden gehören jedoch zu einer völlig anderen , sehr ursprünglichen Insektengruppe. Doch die Art und Weise, wie mit Heuschrecken- und Zikadenimitationen gefischt wird, ist sehr ähnlich, auch hier ist der „Plopp” wichtig. Forellen, die Zikaden fressen, lassen sich auch erstaunlich gut mit der hier gezeigten Heuschreckenimitation fangen. |