Steinfliegen kommen fast das ganze Jahr (Februar -November) in unseren Breiten vor. Für den Fliegenfischer sind besonders die Larven (Nymphen) von großer Bedeutung, weil diese ganzjährig eine wichtige Fischnahrung darstellen.
Die Larven sind besonders nachts und in den Morgenstunden aktiv. Hier ist der Einsatz der Steinfliegenimitationen am erfolgreichsten. In diesen Zeiten, wenn die Larven zum Schlüpfen ans Ufer klettern, werden viele von Ihnen von der Strömung verdriftet. Tief und langsam mit der natürlichen Drift schwimmende Köder sind dann einen Versuch wert. Lebenskreislauf (allgemein) Die Weibchen werfen den Eiballen (bis zu 1000 Eier), der am Hinterleib klebt, entweder im Fug einfach über der Wasseroberfläche ab oder tauchen mit dem ganzen Körper oder nur mit dem Hinterleib unter die Wasseroberfläche. Dann kleben sie den Eiballen an eine geeignete Stelle am Grund. Die Larven leben räuberisch unter Steinen am Gewässergrund. Sie sind eher faul und schwimmen nicht viel umher (genauso wie später die fertigen Insekten). Die Larven benötigen sauerstoffreiches und sauberes Wasser. Das Vorkommen von bestimmten Steinfliegenarten zeigt eine sehr hohe Wasserqualität (Bioindikatoren für Klasse I bis II). Nach einer Entwicklungszeit von 1-3 Jahren klettern die Larven aus dem Wasser um dort zu schlüpfen. Die leeren Hüllen findet man häufig am Ufer an den von der Strömung abgewandten Seite von Steinen und in der Ufervegetation. Nachdem ca. 20minütigen Kraftakt des fertigen Insektes die Hülle zu verlassen, braucht die fertige Steinfliege je nach Witterung mindestens 1 Stunde zum Aushärten des Körpers und zur Entfaltung der Flügel. Die Farbe ändert sich von gelb bis hin zum dunklen Braun bis fast schwarz je nach Art. Steinfliegen fliegen nur, wenn es unbedingt notwendig ist (Daher auch die Namensgebung). Meist sieht man sie am Boden oder in Bäumen krabbelnd nach einem Partner suchen. Erst nach der Paarung fliegt das Weibchen wie oben beschrieben zur Eiablage. Es ist faszinierend diesen urtümlichen Insekten bei ihrem Treiben zuzusehen. Den Schlupf einer Steinfliege habe ich bisher auch nur einmal live erlebt, aber hatte glücklicherweise meine Kameraausrüstung dabei und konnte den gesamten Ablauf fotografieren.