Frühjahreshochwasser

Gerade zum Saisonstart ist es jedes Jahr immer das gleiche. Man freut sich den ganzen Winter auf den Tag, an dem es endlich wieder losgehen kann. Man hängt seine Schnur aus, fettet sie neu, bindet die schönsten Fliegen, kontrolliert sein Gerät und freut sich und freut sich……..bis……..ja bis die nette Wetterfee den Weltuntergang für die nächste Woche prophezeit: Dauerregen, Unwetter gefolgt von Hochwasserwarnungen usw. usw. Was jetzt? Man kann sich fluchend in den Keller zurückziehen oder es doch versuchen. Hier einige kleine Tipps, die nicht immer funktionieren, aber oft doch zum Erfolg führen:

Bei Hochwasser ziehen sich die Fische an Stellen zurück, an denen nicht so starke Strömung herrscht. Diese Stellen findet man entweder direkt am Ufer oder dort, wo es Unterwasserhindernisse (Steine, versunkene Äste, Brückenpfeiler, usw. ) gibt. Hier lohnt sich trotzdem ein Versuch. Am Ufer ist die Fischerei am effektivsten stromabwärts mit einem beschwerten Vorfach und einem nicht zu leichten Köder. Zum Forellenfischen sind bunte Streamer zu bevorzugen. Auch Goldkopfnymphen jeglicher Farbe oder bunte Nassfliegen sind einen Versuch wert. Der Köder wird querüber eingeworfen, treiben gelassen bis er fast das Ufer erreicht und dann langsam am Ufer entlang stromaufwärts eingestrippt. Zwischendurch kann man es auch mal schnell versuchen, aber meine besten Ergebnisse habe ich mit der langsameren Köderführung gehabt. Wenn das Waten noch möglich ist, kann man das Ufer auch von der Flussmitte anwerfen. Hier versucht man ganz nah ans Ufer in kleine Buchten zu werfen. Auch hier ist die Strömung geringer und es wird Nahrung angetrieben. Meist nehmen die Forellen und oft auch die Döbel den Köder sofort nach dem eintauchen. Wenn die Fischerei dort erlaubt ist sind auch Bachmündung und der Bereich unterhalb einer solchen Mündung immer für einen Fisch gut. Tiefe langsame Züge oder Kehrwässer hinter Hindernissen sind bei Hochwasser auch immer einen Versuch wert. Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings, dass man bis zum Grund herunterkommt. Auch hier erfolgt die Köderführung langsam und tief. Sinkende Schnüre sind auch hier manchmal nicht zu vermeiden. Ich persönlich mag sie nicht so gern, aber oft erreicht man den Grund nur damit. Man fischt hier zunächst stromaufwärts um die Fliege mit dem Druck der Strömung schnell nach unten zu bekommen. Oft hat man hier schon die ersten Bisse. Wenn die Fliege an mir vorbeitreibt, hebe ich die Rute ein wenig an, um den Kontakt nicht zu verlieren und bei der Stromabwärts-Phase schneller Schnur „nachfüttern“ zu können. Ist die Fliege am unteren Ende der Driftstrecke angekommen erfolgen immer die meisten Bisse, denn hier treibt sie wieder nach oben und imitiert so ein aufsteigendes Insekt. Unwiderstehlich für eine Forelle. Frank mit einer schönen Regenbogenforelle….. Doch eines ist wichtig bei Hochwasser. Der Fluss verändert sich stark bei jedem Hochwasser. Um ein unfreiwilliges und jetzt gefährliches Bad zu vermeiden, sollte man nur vorsichtig waten. Gerade bei hohen Wasserständen wird sehr viel Treibgut (Äste, Holz, usw.) von der Strömung mitgerissen und türmt sich für uns oft unsichtbar unter Wasser auf.   Ein Schritt zuviel……       Mehr von unserem Autor:  www.vogt-fliegenfischen.de

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