Fliegenruten haben Schnurklassen – und die Schnur muss zur Rute passen!
Die Schnurklassen der Fliegenruten werden in sogenannte AFTMA-Klassen unterteilt, die international gültige Einteilung erfolgt in die Klassen 0 bis 15. Die Schnurklasse findet man auf der Rute oberhalb des Handteils. Sie ist als Ziffer mit den Kürzeln „wt.“, „wt. Line“ , „AFTMA“, „AFTM“ oder dem Zeichen „#“ angeben. AFTMA ist die Abkürzung für „American-Fishing-Tackle-Manufactures-Association“, eine große Organisation amerikanischer Hersteller von Angelgeräten. Generell gilt: Je größere die Zahl, desto „schwerer“ die Rute. Die Schnurklassen 9, 10 oder höher werden beim Fliegenfischen im Süßwasser in der Regel als Zweihandrute gefischt.
Entscheidend ist generell, dass die Schnurklassen der Fliegenrute und der Fliegenschnur übereinstimmen! Steht eine „6“ auf Ihrer Fliegenrute, sollte man sich auch eine Fliegenschnur der Klasse 6 kaufen – und nicht eine Fliegenschnur der Klasse 3 oder 8, nur weil diese gerade im Angebot war.
Wenn ihr gerade erst mit dem Fliegenfischen begonnen habt, könnt ihr die Schnur EINE Schnurklasse höher als auf der Rute angegeben wählen. Wenn ihr eine Fliegenrute der Klasse 6 besitzt, holt euch also eine Fliegenschnur der Klasse 7. Zum Beispiel eine WF 7 F. Das etwas höhere Gewicht dieser eigentlich zu schweren Schnur lädt die Fliegenrute schneller auf und dies erleichtert Ihnen das Werfen.
Welche Ruten mit welchen Schnurklassen beim Fliegenfischen eignen sich für welche Fische am besten?
Die Schnurklassen der Fliegenruten könnt ihr übrigens mit den Wurfgewichten von Spinnruten vergleichen. Je größer die Zahl, desto höher ist das „Wurfgewicht“, also die Schnurklasse. Hier ein kleiner Überblick, welche Rute und welche Schnurklasse sich wofür am besten eignet.
- Einhandruten der Klassen 0 bis 3 eignen sich am besten für die feine Fischerei mit der Trockenfliege.
- Einhandruten der Klasse 4 und 5 sind gute Allroundruten für das Fischen mit der Trockenfliege und der Nymphe.
- Einhandruten der Klasse 6 werden meist für das Fischen mit der Naßfliege, kleinen Streamern sowie bei der Fischerei in Seen eingesetzt.
- Einhandruten der Klasse 7 und 8 werden meist für das Streamerfischen und auch für die Küstenfischerei benutzt.
- Einhandruten der Klasse 9 und 10 werden beim Fischen auf Huchen, Lachse sowie im Salzwasser auf Fische wie Goldmakrelen oder kleinere Thune eingesetzt. Die Zweihandruten dieser Klasse eignen sich für das leichte Fischen auf Lachs, für Meerforellen sowie alle heimischen Raubfische.
- Einhandruten über Schnurklasse 10 und schwerer werden für das schwere Salzwasserfischen auf Tarpon oder Segelfisch eingesetzt. Zweihandruten der Schnurklasse 10 und schwerer werden für die Lachsfischerei mit sinkenden Schnüren und größeren Fliegen eingesetzt.
Noch viel mehr über die Fliegenschnüre und die Einsatzbereiche der Fliegenruten finden Sie im Bericht „Das kleine 1×1 der Fliegenschnüre“.