Erfolgreich Angeln an der Küste

Die Fischerei an Nord- und Ostsee bietet Chancen, von denen man im Binnenland als Fliegenfischer kaum zu träumen wagt! Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte für die Küstenfischerei zusammengefasst.

Bild: J. Radtke

,,Die goldene Stunde" beschert nicht nur unvergessliche Momente an der Küste, sondern meist auch einen guten Fisch.

Wenn Sie an Dänemarks Küsten mit der Fliege fischen möchten, und das sollten Sie, benötigen Sie kein Spezialgerät – eine 7/8 Rute, wie Sie sie daheim für das Streamerfischen verwenden, ist ideal. Die länge der Rute sollte etwa 9 ft (2,70m) betragen, 8,5 ft sind jedoch okay, 10 ft ebenfalls. Eine solide Rolle, auf die 100 Meter 20 lbs-Backing passen, reicht aus – wenn Sie diese nach dem Fischen mit Süßwasser spülen (vor allem an der Nordsee ist das sehr ratsam). Wenn Sie häufiger an der Küste zu fischen gedenken, ist eine salzwasserbeständige Rolle sehr empfehlenswert. Als Schnur empfiehlt sich entweder eine WF (Keulen-Schnur) oder ein Schußkopf, in den meisten Fällen reicht eine schwimmende Leine aus.

Zwei Ausnahmen: Bei starkem Wellengang sollten Sie eine Intermediate fischen oder ein entsprechendes Vorfach vorschalten: Und wenn Sie an der Nordsee auf Makrelen oder Wolfsbarsch fischen möchten, würde ich Ihnen eine Sinkschnur (200 bis 300 grains) ans Herz legen.  Doch wie gesagt: Im Regelfall reicht eine schwimmende Leine aus. Das Vorfach sollte 9 ft (2,70m) lang sein, also Standard, und eine 0,25er Spitze haben. Eine sehr gute Variante ist ein 9 ft-Vorfach mit 0,30er Spitze, an dessen Ende ein kleiner Ring (,,Pitzenbauer Ring“) geknotet wird. An diesem Ring knoten Sie dann die eigentliche Spitze: 0,28er bei rauem Wasser und großen Streamern, 0,25er bei Normalbedingungen, 0,20er bei ruhigem Wasser und kleinen Fliegen. Kleiner Tipp: Fluorcarbon ist weniger sichtig und läßt die Fliege besser absinken.

Was braucht man sonst noch?

Ein Schnurkorb (Schußkorb) ist extrem empfehlenswert und zwar nicht, weil man immer weit werfen müsste. Dieser Korb hält Wellen, Strömung und Tang von Ihrer Leine fern, und dies erhöht den Genussfaktor beim Fischen enorm. Dass Sie zudem weiter werfen können, ist eine angenehme Nebenwirkung…

Sehr nützlich sind weiterhin eine Polbrille, um die Augen vor der Reflexion auf dem Wasser zu schützen, sowie eine Cappy und Sonnencreme – unterschätze Sie nicht die Kraft der Sonne, selbst im Frühjahr ist sonst nach einem Angeltag ein Sonnenbrand möglich. Eine Wathose aus Neopren sollten Sie im Winter und Frühjahr (bis Ende April/Anfang Mai) verwenden, im Sommer können Sie ganz bequem mit einer atmungsaktiven Wathose fischen. Eine Wetjacke, die auch gegen Wind und Spritzwasser schützt, vervollständigt die Ausrüstung.

Diese Fliegen fangen an der Küste

Während an der Ostsee Nachahmung von natürlichen Beutetieren (von Flohkrebs über Grundeln und Garnelen bis hin zu Seeringelwürmern und Sandaalen) gefischt werden, kommen an der Nordsee in erster Linie Streamer zum Einsatz: Im Sommer werden Wolfsbarsche gut mit Imitationen von Sandaal und kleinen Heringen gefangen, Makrelen mit weißen oder bunten Streamern. Eine Ausnahme bildet der Winter sowie das zeitige Frühjahr, wenn Meerforellen auch gern ,,bunte“ Fliegen (zum Beispiel Mickey Finn, Pfannenfüller) nehmen.

Bild: Michael Werner

Pfannenfüller: Etwas Farbe sollte bei der Jagd nach Meerforellen nicht fehlen…

An diesen Stellen finden Sie Fische!

Vom Prinzip her finden Sie die Fische an der Küste an den gleichen Stellen wie im Süßwasser, also an Plätzen, an denen sie Nahrung und Deckung finden. Gute Küstenstellen an der Ostsee sind zum Beispiel Steilküsten (für Meerforellen interessant) oder Bereiche mit sogenannten Leopardengrund (Seegrasfelder, die von Sandflächen durchzogen sind) für Meerforellen, Hornhechte und Meeräschen.

An der Nordsee hingegn stellen Steinschüttungen (zum Beispiel Buhnen) äußerst attraktive Bereiche für Wolfsbarsche und auch Meerforellen dar, ebenso können Sie von weit ins Meer reichenden Molen auf Makrelen und Hornhecht fischen. Außerdem sind tiefere Rinnen, Muschelbänke oder kleine Riffe äußerst interessant, ohne Erfahrung aber etwas schwer zu finden. Einige Regionen Dänemarks bieten Angelführer an, in denen auch gute Küstenstellen genannt werden. Beispielhaft ist Fünen mit seinem Angelführer. Und am ersten Tag in einen Angelladen gehen und sich erkundigen, wo man es versuchen sollte, das hat vielen, vielen Gastanglern in Dänemark schon machen guten Fisch beschert. Außerdem sollten Sie sich nicht scheuen, dänische Angler anzusprechen. Die meisten geben gerne eine Tipp, wo es gerade gut ist und wo auch Sie einmal fischen sollten.


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