Fliegenfischen auf Forellen hat eine lange Tradition und wird oft mit idyllischen Wildbächen in Verbindung gebracht. Michael Kahlstadt zeigt, dass Fliegen auch am Angelsee sehr erfolgreich sind.
Verhalten der Forellen im Forellensee
Während wilde Forellen scheu sind und sich ausschließlich von natürlichen Beutetieren ernähren, haben Forellen in kommerziellen Angelseen ein anderes Verhalten. Sie wurden gezüchtet und sind daran gewöhnt, regelmäßig mit Pellets gefüttert zu werden. Statt nach einer perfekt imitierten Insektenlarve zu schnappen, gehen sie daher eher auf auffällige, bewegte Köder wie Streamer. Der Konkurrenzdruck um Futter ist höher, und sie reagieren instinktiver und aggressiver auf unsere Köder. Streamer, die kleine Futterfische oder größere Larven imitieren, sind daher meist deutlich erfolgreicher als Trockenfliegen.
Keine Schonzeit für Forellen
Außerdem gibt es am Forellensee für Forellen keine Schonzeiten. Das bedeutet, dass die Forellen das ganze Jahr über gefangen werden können. Das bietet besonders Einsteigern der Fliegenfischer-Szene aber auch erfahrenen Fliegenfischern die Chance, sich auch im Herbst oder Winter an den See zu wagen, wenn andere Gewässer längst geschlossen sind.
Die richtige Ausrüstung
Für das Fliegenfischen am Forellensee ist eine 5er Fliegenrute ideal. Diese mittlere Schnurklasse bietet genug Power, um größere Streamer zu werfen, bleibt aber feinfühlig genug, um größere Forellen am dünnen Vorfach zu landen. Eine schwimmende oder Intermediate-Fliegenschnur ergänzt das Setup – je nachdem, in welcher Tiefe die Forellen stehen. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Forellen tiefer stehen, sind darüber hinaus schnell sinkende Streamer besonders effektiv. Die Wahl des Streamers hängt von der Tagesform der Forellen ab. Leuchtende Farben wie Weiß, Gelb oder Orange funktionieren oft gut, besonders bei trübem Wasser. An klaren Tagen kann aber ein dezenter, natürlicher Streamer in Braun- oder Olivtönen die bessere Wahl sein.
Fliegenfischen in Forellenseen
In Dänemark hat das Fliegenfischen am Forellensee eine lange Tradition, doch auch in Deutschland wenden sich immer mehr Angler diesem Thema zu. Einige Forellenanlagen wie Fischzucht Reese (nördlich von Hamburg) oder das Angelparadies Hochmoor im südlichen Münsterland haben inzwischen einzelne Teiche nur für Fliegenfischer. Im Letztgenannten werden sogar Fliegenfischer-Schnupperkurse für kleines Geld und inklusive Leihrute für Einsteiger ins Fliegenfischen angeboten. Bei Interesse: www.angelparadies-hochmoor.de.
Michael Kahlstadt ist in den sozialen Medien unter „MikesBigTrouts“ zu erreichen und hat auch eine eigene Website www.mikesbigtrouts.de