Ein brachialer Anhieb, der Haken sitzt! Als das Monster seinen Irrtum bemerkt, ist der Teufel los. Die erste Flucht geht direkt ins Kraut und der Fisch zieht gleich einige Meter mitten hindurch. Energische Kopfschläge, bockig steht er am Grund. An einer bis ins Handteil gekrümmten Rute wird er wieder herausgepumpt, scheint sogar zu folgen. Doch dann gibt er Gas und springt: ein Wahnsinns-Hecht – und Fliegenfischen auf Hecht ist der Wahnsinn!
Er schlägt wild um sich und schüttelt das aufgerissene Maul. Wieder im Wasser nimmt er Fahrt auf und zieht stur wie ein russisches U-Boot durch die Tiefe. Unaufhaltsam läuft Schnur von der Rolle. Erst nach einem harten Kampf gewinnt der Angler schließlich die Oberhand und kann den Hecht im Flachwasser stranden. Da liegt er nun, der Super-Prädator! Der Körper ist bärenstark, Zähne so scharf wie Rasiermesser und eine Zeichnung, die einem Tarnanzug gleicht. Er sieht wahrhaft aus wie ein Krokodil – und ist eine echte Killermaschine! Kein Wunder, dass Andreas Schmitt und Andreas Funk das Fliegenfischen auf Hecht so lieben.
Diese 10 Tipps sollte man beim Fliegenfischen auf Hecht beherzigen
- Suche einen Hotspot! Der Fokus sollte auf Orten liegen, die den Fischen optimalen Schutz bieten, wenig befischt werden und ein starkes Futterangebot aufweisen.
- Verhalte dich vorsichtig! Am und im Wasser sind Ruhe und Umsicht sehr wichtig. Hechte sind scheu, wer pirschen kann, wird belohnt.
- Trage deine Polbrille! Das Lesen der Gewässerstrukturen und Finden von Fischen fällt wesentlich leichter, und die Brille bietet den nötigen Schutz vor großen Fliegen.
- Nutze verlässliches Gerät! Es sollte ausschließlich Ausrüstung zum Fliegenfischen zum Einsatz kommen, dem man vollständig vertrauen kann. Gerade wenn es um große Fische geht, ist eine 8er Rute die Untergrenze!
- Spare nicht am Vorfach! Dieses muss durchgehend stabil und von hoher Tragkraft sein. Da vor allem Großhechte den Streamer teils tief inhalieren, sollte für die Spitze auf jeden Fall Stahl verwendet werden!
- Verwende große Fliegen! Große Köder bringen große Fische – nirgendwo sonst im Süßwasser ist diese Regel so zutreffend wie beim Hecht. Daher: Große Streamer nehmen!
- Halte Schnurkontakt! Um Bisse sicher zu erkennen, muss immer Kontakt zum Streamer bestehen – entweder durch Sichtkontakt oder leichten Zug auf der Flugschnur.
- Attacke und Anhieb! Bei einer Attacke gilt es, nicht überhastet zu reagieren und erst anzuschlagen, wenn der Fisch den Streamer voll genommen hat! Es empfiehlt sich ein Strip-Strike mit zusätzlichem Anhieb über die Rute.
- Drill und Landung! Vertraue deinem Material und gestalte den Drill zügig! Um einen Fisch unverletzt zurücksetzen zu können, sollte auf Keschern oder Kiemengriff möglichst verzichtet und der Fisch im Wasser abgehakt werden.
- Gib nicht auf, wenn es nicht klappt! Hechtfischen ist manchmal mit Ausdauer verbunden, und gerade die vorsichtigen Großhechte erfordern zum Teil viel Überredungskunst. Versuche es weiter und lass Dich belohnen!
Diese beiden kennen sich beim Fliegenfischen auf Hecht bestens aus!
Andreas Schmitt vom Team der Casting-Clinic und Andreas Funk vom Hardy Pro Team stellen den Hechten an größeren Flüssen der heimischen Mittelgebirge nach und FliegenFischen hat sie nach ihren Tipps zum Fliegenfischen auf Hechte gefragt. Ihre Antwort: „Beim Hechtangeln am Fluss gehen die Dinge manchmal sehr schnell. Wenn die Bedingungen stimmen und die Hechte Appetit haben, bringt vielleicht direkt der erste Wurf ins Hechtloch seinen Bewohner zum Vorschein. Dabei haben Fließgewässer, anders als große Seen, den großen Vorteil, dass die Strukturen leicht zu erkennen sind. Boote, Echolote oder Tiefenkarten, die bei den Raubfischspezialisten der Stillgewässer oft Verwendung finden, sind überflüssig.