Der Bestand an Königslachsen in Alaska nimmt beständig ab, und das schon seit einigen Jahren. Das führt dazu, dass ehemalige Top-Flüsse für Königslachse geschlossen werden. In anderen Flüssen wird der Aufstieg der Königslachse nur noch in Tagen gemessen, nicht mehr in Wochen oder Monaten wie in der „guten alten Zeit“. In wieder anderen Flüssen sind die Königslachse klein und wiegen nur einige Pfund, anstelle der 30-Pfünder, die man noch vor zehn Jahren fing. An einigen Flüssen ändern sich die Entnahmemengen für Lachse fast täglich. Um den Königslachs steht es also sehr schlecht. Doch warum wird überhaupt noch auf die wenigen Königslachs-Rückkehrer geangelt? Warum lässt man sie nicht einfach in Ruhe und hofft auf Erholung der Bestände? Als Alternative stünde der Silberlachs bereit.
Silberlachse haben eine halbjährige Fangsaison
Silberlachse (Oncorhynchus kisutch) steigt erst nach den „Kings“ in die Flüsse auf. Außerdem gibt es viele von ihnen und entsprechend lang sind die Öffnungszeiten an den Flüssen. Silberlachse lassen sich von August bis in den November hinein fangen. In einigen Flüssen fängt man „Cohos“ genannten Fische bis in den Dezember hinein. Die Entnahmelimits sind sehr großzügig und man kann gute Fische für die Küche fangen. An guten Tagen lassen sich 50 Cohos fangen, während Königslachse nur noch vereinzelt an den Haken gehen.
Und wie steht es mit dem Verhalten im Drill?
Der Coho ist ein Kämpfer durch und durch und glänzt immer wieder mit tollen Sprüngen im Drill, während der Königslachs sich eher auf seine bullige Kraft verlässt. Allerdings ist ein 10-Pfündiger Silberlachs im Drill gut mit einem 30-pfündigem „King“ vergleichbar. Auf Drillfreuden braucht man nicht zu verzichten.
„Cohos“ gibt es überall
Ein weiteres Plus für den Silberlachs: Er lässt sich auch vom Ufer großer Flüsse fangen, kommen aber auch in Achterwassern, kleinen Bächen und selbst einigen Seen vor. Auch im Tidenbereich ist er zu Hause. Das Einstrippen von Streamern bei auflaufendem Wasser bringt frische Fische in den Fluss und an den Haken. Kommen noch starke Regenfälle hinzu, sind die Fänge noch besser.
Silberlachse sehr vorsichtig behandeln
An einigen Flüssen in Alaska darf man auf Catch & Release-Basis weiterfischen, wenn man sein Silberlachs-Limit erreicht hat. Dazu sollte man die Fische schnell ausdrillen, sie im Wasser lassen, den Haken lösen und sie solange aufrecht halten, bis sie von alleine wegschwimmen. Auf keinen Fall sollte man sie für ein Fangfoto an den Kiemen packen und dann wieder zurücksetzen. Sonst ergeht es den Silberlachsen in einigen Jahren wie den Königslachsen.