Jahrelang träumten wir von einem echten Angelabenteuer, davon, an Gewässern zu fischen, die sehr selten bis gar nicht befischt werden. Diesen Traum haben wir uns im vergangenen Jahr mit einer Reise in den äußersten Norden Finnlands, nach Lappland, erfüllt. Nicht weniger als drei Tage müssen wir zunächst im Auto verbringen, ehe wir dann eines der letzten Wildnisgebiete Europas erreichen. Bei unserer Ankunft haben wir mehr als 3000 Kilometer Fahrt hinter uns. Für die lange Anfahrt durch endlos erscheinende Wälder entschädigen uns wundervolle Landschaften und die Aussicht auf einmalige Äschenfänge. Nachdem wir unsere Angellizenz in einem kleinen Dorf erstanden haben, fahren wir hinunter zum See. Dort liegt schon ein kleines Wasserflugzeug für uns bereit. Mühsam zwängen wir unsere Ausrüstung für knapp zwei Wochen Wildnisaufenthalt in den engen Laderaum hinter die Sitze. Der Motor heult auf und wir heben in Richtung Fischgründe ab. Arktische Tundra mit Bergen, Flüssen und Seen zieht unter uns vorbei. Nach etwa einer halben Stunde landen wir auf unserem Zielsee. Der Wind pfeift kalt und heftig, als wir aufsetzen. So weit nördlich ist extremes und schnell wechselndes Klima an der Tagesordnung. Selbst im Sommer muss man in der Nacht auf Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt gefasst sein. Als wir unsere Ausrüstung ausgeladen und zum steinigen Ufer geschleppt hatten, hob das Flugzeug wieder in Richtung Zivilisation ab. Wir sind nun ganz auf uns allein gestellt.
Hoch oben im Norden Finnlands hat sich Johannes Reichl mit seinem Vater auf eine Angelreise der besonderen Art begeben. Gleich der erste Fisch in der menschenleeren Wildnis war einer der Kategorie „unvergesslich“.