Schon vor ca. einem halben Jahr habe ich in einer Fachzeitschrift fürs Fliegenfischen eine Anzeige der Pension „Fischerstüberl“ entdeckt, worauf hin ich mich im Internet genauer über diese Pension informierte. Es stellte sich heraus, dass zu der Pension ein 6km langes Stück des Fly-only-Gewässers „Weißer Regen“ gehört.
Dieser Teil des Weißen Regens darf nur von Hausgästen befischt werden… Um es etwas abzukürzen, das Ergebnis war, dass ich mich mit einem Freund dort für 5 Tage eingemietet habe. Der Tag unserer Anreise war durchwachsen, es regnete immer wieder. Wir hatten für diesen Tag noch keine Angelkarten und beschlossen deshalb den Abend genutzt um uns den Weißen Regen mal genauer anzusehen. „Wow“, „Ohh“ und „Super“ waren Ausdrücke, die man immer wieder hörte. Der Weiße Regen ist schön und sehr abwechslungsreich. Ruhige und gleichmäßig fließende wechseln sich mit schnell und natürlich strömenden Strecken ab. Außerdem findet man immer wieder kleine Kanäle und Wehre, sowie Inseln. Sogar Fische konnten wir von Brücken aus beobachten. In der Pension wurde uns von mehrere Fliegenfischern erzählt, dass schon viele versucht hätten diese Äschen und Forellen unter den Brücken zu fangen, doch diese würden nur Brot fressen, dass Passanten von den Brücken werfen. Der Erste Fang des Tages (und sogar der des ganzen Urlaubs) war jedoch kein Fisch sondern ein Messer, welches Martin zuvor ins Klo gefallen war;) Als wir dann am nächsten Tag mit Angelkarten und Ausrüstung los zogen waren unsere Erwartungen sehr groß, obwohl wir viel Berichte im Internet gelesen hatten, in denen es hieß der Fluss sei sehr schwierig zu befischen und die Fische äußerst scheu. Gefangen haben wir an diesem ersten Tag zwar ein paar Fische, doch am Ende des Tages waren wir doch eher enttäuscht. Diese Enttäuschung legte sich jedoch bald wieder, als wir in unsere Pension einen anderen Fliegenfischer trafen, der schon öfter hier war und sogar noch weniger gefangen hatte als wir. Der 2. Tag war dann sehr erfolgreich, denn wir fingen etliche schöne Forellen und auch die ein oder andere Äsche. Die Forellen fingen wir mit Streamer oder Nymphe. Dieser 2.Tag war schon eher nach unsere Erwartung, denn wir waren sehr mit unserem Fang zufrieden. Diese wunderschöne Stimmung wurde noch durch die tolle Pension verstärkt. Als wir dann an unserem dritten Angeltag los zogen um die guten Vorgaben vom Vortag noch zu überbieten merkten wir gleich, dass heute nicht mehr der Streamer und die Nymphe sondern die Trockenfliege angesagt waren. Es war nämlich zum ersten mal seit unsere Ankunft richtig warm und man konnte auch viele Fliegen in der Luft beobachten. Wir rüsteten also auf Trockenfliege um und – wie sollte es auch sonst sein – haben gefangen! Wir fingen schöne Äschen und Bachforellen. Sogar mehrere der angeblich unfangbaren „Brotforellen“ und „Brotäschen“ konnten wir überlisten. Es war wohl der schönste Angeltag unserer Tour! Als wir dann am Abend zurück zur Pension gingen trafen wir noch 3 weitere Angler, von denen 2 ziemlich verzweifelt schienen. Sie berichteten uns, dass sie nichts fangen würden und wir riefen ihnen schnell noch ein paar Tipps zu. Als wir dann später in der Pension waren und unser Abendessen genossen trafen wir die Angler vom Fluss wieder und hatten noch einen sehr gemütlichen Abend, in dessen Verlauf wir ihnen all unsere Top-Köder zeigten, was wie mir berichtet wurde auch offensichtlich zu deren Fangerfolg deutlich beitrug. Als Fazit würde ich sagen, dass der Weiße Regen zwar seine Tücken hat aber alles in allem ein sehr sehr schöner und reizvoller Fluss ist und auf jeden Fall einen Fliegenfischer begeistern dürfte. Gruss Fabian