Das kleine 1×1 der Fliegenrollen

Welche Fliegenrollen gibt es? Wir erklären die wichtigsten Modelle.

Fliegenrollen gibt es inzwischen wie Sand am mehr. Doch was ist Mid Arbor, was ist eine Direct Drive – und kann eine Mid Arbor auch eine Direct Drive sein? Dieses kleine  1×1 der Fliegenrollen erklärt Ihnen die grundlegenden Begriffe.

Fliegenrollen gibt es viele – und das sind die Unterschiede!

Grob gesagt lassen sich Fliegenrollen in Modelle mit oder ohne Übersetzung und anhand ihrer Spulengröße unterscheiden. Dazu kommen noch Spezialrollen mit Automatik, Dual Mode und anderen technischen Besonderheiten. Beginnen wir also beim klassischen Rollentyp.

Direct Drive – der Klassiker unter den Fliegenrolle!

Eine moderne Fliegenrolle mit klassischer Technik. Auch diese Orvis Access Mid Arbor ist eine Direct Drive.

Eine moderne Fliegenrolle mit klassischer Technik. Auch diese Orvis Access Mid Arbor ist eine Direct Drive. Diese Fliegenrolle erhalten derzeit Fliegenfischer, wenn Sie das Magazin „FliegenFischen“ bestellen.

Die älteste Rollenart und die Fliegenrolle, die alle Angler kennen, ist die „Direct Drive“-Rolle. Der Griff ist direkt an der Spule befestigt, dadurch wird die Spule direkt angetrieben. Dadurch kann die Spule während des Drills eines großen Fisches mit der Hand gebremst oder sogar blockiert werden, um einen sehr großer Druck zu erzeugen.

Fliegenrollen mit Direct Drive sind sehr robust und zuverlässig.

Single Action-Fliegenrolle – Gutes kann so einfach sein!

Single Action-Rollen sind der gängige Rollentyp. Dieser Begriff gezeichnet alle Rollenvarianten ohne Getriebe, das die Kurbelumdrehungen in eine höhere Spulendrehzahl umsetzt. Eine Direct Drive Fliegenrolle ist daher auch eine Single Action.

Large Arbor-Fliegenrolle – Größe hat Vorteile!

Die Large Arbor-Fliegenrollen sind derzeit sehr beliebt – und es gibt sie schon längst nicht mehr nur in Schwarz oder Silber.

Die Large Arbor-Fliegenrollen sind derzeit sehr beliebt – und es gibt sie schon längst nicht mehr nur in Schwarz oder Silber. Diese farbenfrohen Fliegenrollen stammen beispielsweise von A. Jensen.

Rolle mit Großkernspule mit einem größeren Außendurchmesser für eine größere Schnurkapazität und schnellere Schnuraufnahme. Der Vorteil der Large Arbor-Rollen: Aufgrund des großen Durchmessers kringelt die Fliegenschnur nicht so leicht. Large Arbor-Fliegenrollen sind in den letzten 10 Jahren sehr beliebt geworden, klassisch veranlagte Fliegenfischer bezeichnen diese Rolle jedoch gerne als „Hamsterrad“.

Mid Arbor-Fliegenrolle – das goldene Mittelmaß.

Diese Rolle liegen zwischen den Large Arbor-Fliegenrollen und den „normalen Fliegenrollen“. Sie haben also einen etwas größeren Außendurchmesser als normale Fliegenrollen, bieten daher eine etwas höhere Schnurkapazität und schnellere Schnuraufnahme, ohne insgesamt zu groß zu werden. Ein guter Kompromiss, wenn man eine größere Schnurkapazität bei einem klassisch-kompakten Design haben möchte.

Anti Reverse-Fliegenrolle – mit eingebautem ABS.

Diese Konstruktion bewirkt, dass der Fisch die Schnur abziehen kann, ohne dass sich die Kurbel bewegt. Es rotiert also nur die Spule, die Kurbel bleibt stehen. Der Vorteil: Falls der Fisch beim Einkurbeln eine plötzliche, schnelle Flucht macht, rutscht die Bremse, die Rolle gibt Schnur frei und das Vorfach reißt nicht.

Fliegenrollen mit Anti-Reverse werden daher meist beim Fliegenfischen auf sehr schnelle und starke Fische eingesetzt, zum Beispiel im Salzwasser.

Double Action- oder Dual Mode-Fliegenrollen – doppelter Vorteil.

Der Grundgedanke besteht darin, die Vorteile von Direct Drive und Anti Reverse-Rolle zu kombinieren und gleichzeitig die Nachteile auszuschalten. Die Kurbel soll also bei Schnurabzug stehenbleiben (Vorteil der Anti Reverse-Rolle) und beim Einkurbeln die Spule mit Zwang wie bei der Direct Drive-Rolle gedreht werden können. Sobald die Kurbel losgelassen oder zurückgedreht wird, ist wieder die vorherige Bremseinstellung vorhanden.

Auch diese Fliegenrollen werden meist beim Fliegenfischen auf sehr schnelle und starke Fische eingesetzt, zum Beispiel im Salzwasser.

Multiplier-Fliegenrolle – einen Gang mehr als andere.

Rollen mit Getriebe, die aufgrund ihrer Übersetzung bei einer Kurbelumdrehung die Spule mehr als einmal drehen. Diese haben aufgrund ihres höheren Gewicht und größeren Störanfälligkeit (Zahnradgetriebe) nicht durchsetzen können. Inzwischen gibt es jedoch hochmoderne Multiplier-Fliegenrollen, die erstaunlich leicht sind. Ein Beispiel dafür ist die „Titan 8“ der Firma Haart, die eine Übersetzung von 1: 2,66 hat und nur 165 Gramm wiegt.

Automatik-Fliegenrolle – das geht mit einer Hand!

Rollen, die mit Federkraft die Fliegenschnur einziehen können. Diese Automatikrollen tauchen immer wieder einmal auf, haben sich aber bislang nie richtig durchsetzen können. Fliegenfischern mit Handicap ermöglichen sie jedoch das Fliegenfischen, denn sie ermöglichen das Fischen mit einem Arm.


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