Viele Angler aus der ganzen Welt träumen davon, einmal an den naturbelassenen Gewässern von Alaska fischen zu dürfen. Auch Fliegenfischer aus Deutschland reisen hierher, um einmal einen Königslachs zu fangen. Angeltourismus spielt für den nördlichsten Bundesstaat der USA eine wichtige Rolle. Doch das setzt eine intakte Natur voraus – und führt immer wieder zu Ärger mit der Industrie. So gab zuletzt Donald Trump große Teile des Tongass National Forest zur Abholzung frei. Daraus wird jedoch zum Glück nichts: Der Regenwald an der Küste von Alaska soll weiter unter Naturschutz bleiben.
Ein Wald von der Größe Bayerns
Der Tongass umfasst eine Fläche von gut 69.000 Quadratkilometern im Südosten von Alaska. Damit ist er fast so groß wie das gesamte Bundesland Bayern. Er ist der größte gemäßigte Regenwald der Welt – und damit ein Ökosystem von unermesslichem Wert. Um dieses Gebiet zu erhalten, erließ die US-Regierung unter Bill Clinton schon 2001 die sogenannte „Roadless Rule“. Dadurch war der Bau von Straßen in unerschlossener Wildnis verboten, sodass der Wald vor der Industrie sicher war.
2019 verabschiedete der damalige Präsident Trump jedoch ein Gesetz, das Teile des Waldes von dieser Regel ausnehmen sollte. Damit hätte die Energie- und Bergbauindustrie riesige Flächen des Tongass abholzen dürfen. Zahllose Wildtiere hätten ihren Lebensraum verloren, und auch wichtige Laichgebiete für Pazifiklachse und Steelhead-Forellen wären verloren gegangen. Kurz gesagt: Es wäre eine Katastrophe gewesen.
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Regenwald in Alaska steht wieder unter Naturschutz
Unter der Regierung von Präsident Biden hat die Politik allerdings eine erneute Kehrtwende gemacht. Sämtliche Pläne sind gestrichen, und der „Lachs-Wald“ von Alaska bleibt unter Naturschutz. Damit ist das Überleben unzähliger Tierarten gesichert, und auch das Klima bleibt geschont.
Chris Wood, CEO der Tierschutzorganisation Trout Unlimited, begrüßte die Entscheidung. „Die wilden und malerischen Landschaften des Tongass sind zeitlos“, sagte er. „Aber die Verwaltung steckte zu lange in der Vergangenheit fest. Diese Nachricht gibt uns Hoffnung für die Zukunft. Eine Zukunft, in der ein Nationalwald, der mehr Lachse produziert als alle anderen zusammen, als die wertvolle und nachhaltige Ressource angesehen wird, die er ist.“ Außerdem sei der Tongass ein wichtiger Kohlenstoffspeicher, der möglichst lange bestehen bleiben müsse.
Der U.S. Forest Service, der das Waldgebiet verwaltet, wird jedoch mehr tun, als den Tongass wieder unter Schutz zu stellen. Beschädigte Habitate sollen ebenfalls wiederhergestellt werden. Davon profitieren neben der Umwelt auch die indigenen Stämme, die das Gebiet teils als heilig betrachten. Und zuletzt freut sich über diese Entscheidung auch der Angler, der als Tourist nach Alaska kommt und weiß, dass man Naturschutz hier (wieder) ernst nimmt.
Quelle: Flylords Mag, USDA