Dänemarks bekanntester Lachsfluss hat während der vergangenen Dekade
eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht: lag im Jahr 2002 die Zahl der
gefangenen Lachse noch unter der Grenze von 100 Stück, wurden in 2009
hervorragende 899 Lachse mit der Angel gefangen!
Dänemarks bekanntester Lachsfluss hat während der vergangenen Dekade eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht: lag im Jahr 2002 die Zahl der gefangenen Lachse noch unter der Grenze von 100 Stück, wurden in 2009 hervorragende 899 Lachse mit der Angel gefangen! Auch die Anzahl der erbeuteten Meerforellen ist beachtlich und bewegt sich stetig zwischen 300 und 350 Stück. Bemerkenswert ist außerdem das Durchschnittsgewicht der Lachse mit 7 bis 8 kg; Meerforellen sind ebenfalls großwüchsig und wiegen etwa 2,5 kg. Was die Skjern Au zusätzlich aufwertet, ist der frühe Beginn der Saison: ab dem 1. April darf Jagd auf Wandersalmoniden gemacht werden, zu einem Zeitpunkt also, in dem Lachsangler sich hierzulande noch in Geduld üben und höchstens erste Ausflüge an die Ostsee unternehmen, um den Meerforellen nachzustellen. Der Frühstart in die Saison hat allerdings den Nebeneffekt, dass zu Beginn der Angelei verhältnismäßig viele Absteiger (Kelts) an die Köder gehen. Um schonendes Zurücksetzen zu erleichtern, haben die Verantwortlichen Sondermaßnahmen für das Angeln in der Skjern Au festgelegt. So sind während der gesamten Saison vom 1.04. bis zum 15.09. Widerhaken verboten, weiterhin darf man lediglich einen Haken (Einzel-, Doppel-, oder Drillingshaken) verwenden. Eine weitere Einschränkung gibt es bei der Entnahme der Fische. Es dürfen pro Saison/Angler lediglich entweder 2 Fische bis 73 cm entnommen werden, oder 1 Lachs über 73 cm. Diese Maßnahme mag einigen Anglern kleinlich erscheinen, auf das Gros der Angelurlauber gesehen ist die Regelung allerdings perfekt, denn fast jeder hat hier eine reelle Chance auf einen Großlachs während einer Angelwoche. Bei den Angelmethoden teilen sich die Fliegen- und Spinnfischer den Gesamtfang fast zu 100 Prozent, denn die Wurmangelei hat an der Skjern aufgrund der Beschaffenheit des Flusses nur wenige Anhänger (8%). Fliegenfischer sind zumeist mit Zweihandruten von 12 bis 15 Fuß unterwegs, obwohl der Fluss mit einer Breite von 15 bis 20 Metern eher für eine Einhandrute spräche. Aber die Aussicht auf Großlachse lässt Vorsicht walten So war auch ich mit einer Zweihandrute von 14 Fuß am 31. März 2010 zum Saisonstart angereist. Vorgenommen hatte ich mir diesen Termin schon ein paar Mal während der vergangenen Jahre, jetzt klappte es endlich! Ein Freund mietete ein Ferienhaus direkt an der Skjern Au nahe der Ortschaft Sønder Felding, hier quartierten wir uns zu Dritt für eine Woche ein. Die Miete des Hauses beinhaltete 500 Meter Flussstrecke, die wir von unserer Seite aus exklusiv befischen durften. Dieser Umstand war bedeutsam, denn als wir am folgenden Morgen bekannte Strecken wie Borris, Aalbæk und A11 besichtigten, waren dort so viele Angler unterwegs, dass wir spontan darauf verzichteten, uns ebenfalls in die Rotation einzugliedern. Von unserem Wirt erfuhr ich später, auch der Gründonnerstag sei in Dänemark ein hoher Feiertag daher also der enorme Andrang. Während der ersten Woche wurden insgesamt über 120 Lachse gefangen, allerdings waren 90% dieser Fische Absteiger, von den meisten Anglern schonend zurückgesetzt. Die niedrige Wassertemperatur der Nordsee ließ Kelts länger als gewöhnlich im Fluss verweilen, auch daher erfolgte der Aufstieg der ersten Lachse ein wenig verspätet. Auf der Homepage der Skjern Au (www.skjernaasam.dk) kann man den Fangverlauf einer Saison verfolgen. So drehte sich bis zum 21. April das Verhältnis zwischen Auf- und Absteigern, und von den letzten 70 gefangenen Lachse waren etwa 60 Stück blanke Frühjahrslachse in bester Kondition. G. Rosen