Nicht der Schönste, Größte und Beste verdient die Wahl zum Fisch des Jahres. Nach diesen Kriterien hätte es die Elritze wohl nicht geschafft. Kaum fingerlang, zählt sie heute trotz ihrer „schlauen“ Überlebenstaktiken zu den gefährdeten Fischarten. Der Fisch des Jahres dient als Botschafter für der bedrohten Fischartenvielfalt.
In den Gebirgsregionen heißt dieser Fisch auch Pfrille. Die kleinwüchsige Elritze kommt als Speisefisch nicht in Frage. Daher fehlt das allgemeine Interesse. Sehr zu Unrecht, denn das ist ein hochinteressanter Fisch.
Diese Fische schwimmen immer im Schwarm. Das außergewöhnliche daran ist aber, dass immer Tiere mit annähernd gleicher Größe zusammen bleiben. Im Gegensatz zu anderen Arten bleibt der Schwarm auch bei Dunkelheit beisammen. Elritzen erkennen einander am Geruch und können so sehr wohl einzelne Individuen auseinander halten. Sie haben übrigens auch ein gutes Gehör und können bei Gefahr sogar piepsende und knackende Geräusche von sich geben.
Harte Verbauungen der Gewässer, über 5.000 Wasserkraftwerke, die Zerstörung von Nebenarmen und Seichtwasserzonen und der einseitige Schutz aller fischfressenden Tiere, all das hat zum krassen Rückgang aller Fischarten geführt.