Im Juni kam es im Yellowstone-Nationalpark in den USA zu enormen Überschwemmungen. Reißende Wassermassen verursachten Schäden an Straßen, zerstörten Brücken und ließen sogar ganze Häuser davontreiben. Angler sorgten sich indes vor allem darum, welche Auswirkungen diese Jahrhundertflut des Yellowstone River auf die Fischbestände haben würde. Diese Sorge galt insbesondere wilden Forellen – gerade unter den zahlreichen amerikanischen Fliegenfischern sind sie begehrte Zielfische.
Flut richtete keine größeren Schäden im Gewässer an
Noch immer ist die Lage im Nationalpark nicht wieder völlig entspannt. Die Schäden sind noch nicht ganz erfasst, doch zumindest hat sich der Flusslauf wieder beruhigt. Mitarbeiter des Parks befürchten außerdem keine Langzeitschäden für die Fischbestände des Yellowstone.
Tood Koel, Fischereibiologe des Parks, zeigte sich erleichtert. Nur im Slough Creek, einem Nebenfluss des Yellowstone, sei etwas passiert. Und selbst dort sei der Schaden nur minimal gewesen. „Wir haben Glück gehabt“, sagte er. „Der Regen und die Überschwemmung waren örtlich begrenzt, also haben die meisten unserer Projekte keinen Schaden genommen.“
National Park Service kümmert sich um Forellenbestände
Der National Park Service ist seit mehr als einem Jahrzehnt damit beschäftigt, die Bestände von Yellowstone-Cutthroat-Forellen und Arktischen Äschen zu sichern. Bei den Äschen handelt es sich um die südlichste natürlich vorkommende Population. Eine dieser Maßnahmen umfasste eine Fischbarriere, die Regenbogenforellen davon abhalten sollten, vom Slough Creek in den Yellowstone zu gelangen und sich mit den Cutthroats zu paaren. (Dabei entstehen Hybride, die sogenannten „Cutbows“, die sich fortpflanzen können.)
Während die Infrastruktur im Nationalpark sich noch erholen muss, haben die Forellenbestände keinen nennenswerten Schaden genommen. Biologe Koel sieht für die Zukunft noch einiges an Arbeit vor sich, um die heimischen Fischarten zu schützen. Dazu gehört unter anderem das Abfischen invasiver (eingesetzter) Arten. Seit über zehn Jahren arbeitet der National Park Service regelmäßig mit Fischern zusammen, um Forellen aus den Gewässern zu entfernen. Über die Jahre wurden diese invasiven Fische nicht weniger – aber kleiner. Die Cutthroats erreichen dagegen stattliche Größen. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Arbeit Früchte trägt“, sagte Koel. „(…) Wir haben immer noch viel zu tun, aber wir machen gute Fortschritte.“
Quelle: Outdoor Life