Neuer Film zeigt Umweltschäden durch Lachszucht

Der 27-minütige Film „Laxaþjóð – A Salmon Nation“ von Patagonia zeigt eindrucksvoll, was industrielle Lachszucht für Folgen hat. Er ist ab sofort zu sehen.

Heute (Donnerstag, 8. Februar) veröffentlicht der Outdoor-Sportartikelhersteller Patagonia seinen neuen Film Laxaþjóð – A Salmon Nation. Der Film dreht sich um den Schutz der unberührten Gewässer und des Wildlachses vor industriellen Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen in Island.

Der 27-minütige Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Island, das durch sein Land und seine Gewässer vereint ist, und der Kraft einer Gemeinschaft, die sich für den Schutz der Natur und der Tierwelt, die die Identität der Nation geprägt haben, einsetzt. Der Film wird bei einer öffentlichen Veranstaltung in Reykjavik sowie Online uraufgeführt und ist Teil einer internationalen Kampagne, die auf die Schäden von offenen Netzgehegen auf Wildfische, Natur und Zuchtfische aufmerksam macht.

Der Film „Laxaþjóð – A Salmon Nation“ zeigt eindrücklich die Gefahr der industriellen Lachszucht für Islands wilde Lachse.

Bild: Patagonia

Der Film „Laxaþjóð – A Salmon Nation“ zeigt eindrücklich die Gefahr der industriellen Lachszucht für Islands wilde Lachse.

Yvon Chouinard, Gründer von Patagonia, erklärt:

„Seit meiner ersten Reise nach Island im Jahr 1960 mussten wir mit ansehen, wie die Wildlachs-Bestände zusammengebrochen sind. Wenn die industrielle Lachszucht wie bisher weitergeführt wird, werden wilde Arten bald der Vergangenheit angehören und es wird weiterhin unberührte Natur zerstört. Im Vereinigten Königreich und in Norwegen ist das bereits geschehen.

Wie überall, dreht sich auch in Island die Wirtschaft um die Natur und nicht umgekehrt. Wenn wir die Natur zerstören, zerstören wir auch unsere Wirtschaft. Es braucht Vision und Vorbildcharakter, um den Schaden rückgängig zu machen. Wir wissen, dass es noch möglich ist.“

Island ist für viele Angler und insbesondere Fliegenfischer ein beliebtes Reiseziel. Der Tourismus ist jedoch auf eine gesunde Natur angewiesen.

Bild: Patagonia

Island ist für viele Angler und insbesondere Fliegenfischer ein beliebtes Reiseziel. Der Tourismus ist jedoch auf eine gesunde Natur angewiesen.

Für eine bessere Zukunft in Island

Die industrielle Lachszucht wächst in den isländischen Fjorden, wo in riesigen offenen Netzgehegen Millionen von Zuchtfischen gehalten werden. Durch diese Gehege können Krankheiten und Verschmutzungen ungehindert in die Umgebung gelangen, wo Wildlachse und Meerforellen ums Überleben kämpfen.

Ein neues Aquakultur-Gesetz, das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll, könnte eine sofortige Verschärfung der Umweltvorschriften und höhere Tierschutzstandards für Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen in Island bewirken und einen Übergang zu einem vollständigen Verbot in der Zukunft darstellen.

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Der Launch von Laxaþjóð – A Salmon Nation folgt der Veröffentlichung des Gesetzentwurfs, zu dem im Rahmen einer öffentlichen Konsultationsphase Stellung genommen wurde. Dieser Prozess hat mit über 300 Kommentaren alle isländischen Rekorde gebrochen. Es handelt sich um die größte Anzahl an öffentlichen Kommentaren, die es je gab. Darunter befinden sich auch Aussagen von Patagonia Gründer Yvon Chouinard und CEO Ryan Gellert.

Die NGOs, die sich für den Schutz von Islands Gewässern und Wildlachs-Populationen einsetzen, haben ernsthafte Bedenken gegen den aktuellen Entwurf geäußert. Dazu gehören auch der von Patagonia geförderte Icelandic Wildlife Fund (IWF) und der North Atlantic Salmon Fund (NASF).

Jón Kaldal, Icelandic Wildlife Fund, fasst zusammen:

Dem Entwurf des Aquakultur-Gesetzes mangelt es an der Ambition, eine wirklich bessere Zukunft für Island zu erreichen. Er lässt viel zu hohe Sterblichkeitsraten zu und sieht zu milde Strafen für Verstöße vor. Außerdem verlässt er sich zu sehr auf Selbstauskünfte aus der Industrie, was in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass Unternehmen Informationen geheimgehalten oder nur sehr ungenaue Informationen verbreitet haben. Die isländische Regierung muss definitiv daran arbeiten, die aktuellen Schwächen des Entwurfs im endgültigen Gesetz zu beheben.“

Die isländische Bevölkerung protestierte öffentlich gegen die Fischindustrie.

Bild: Patagonia

Die isländische Bevölkerung protestierte öffentlich gegen die Fischindustrie.

Europas Problem mit der Lachszucht

Außerhalb von Island boomt die industrielle Lachszucht in ganz Europa. Vor allem in Norwegen, Schottland und Irland, angetrieben von wirtschaftlichen Interessen, überwiegend aus Norwegen. Der weltweite Lachskonsum ist dreimal so hoch wie noch im Jahr 1980. Mit der Produktion steigt auch der Konsum.

Seit der globalen Kampagne Artifishal im Jahr 2019 setzt sich Patagonia aktiv ein und macht darauf aufmerksam, dass Wildlachs aufgrund von Fischbrutanlagen und Fischfarmen im Meer vom Aussterben bedroht ist. Fünf Jahre später fordert Patagonia mit Laxaþjóð – A Salmon Nation die isländische Regierung dazu auf, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen. Sie soll die Lachszucht in offenen Netzgehegen verbieten und die bestehenden Gehege auslaufen lassen.

Patagonia unterstützt nicht nur IWF und NASF in Island, sondern NGOs in ganz Europa bei ihren lokalen Kampagnen gegen Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen durch Partner wie Inside Scottish Salmon Feedlots und Wild Fish mit finanzieller Förderung durch 1% for the Planet.

Die Kampagne gegen Lachsfarmen wird von bekannten Persönlichkeiten unterstützt. Dazu gehört beispielsweise die Künstlerin und Musikerin Björk, welche die Einnahmen ihres neuesten Songs Oral spendet, einer Zusammenarbeit mit der spanischen Künstlerin Rosalia. Der Song ist auch in Laxaþjóð – A Salmon Nation zu hören.


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