Der Schutz europäischer Gewässer ist keine Nebensache, sondern für unsere Umwelt enorm wichtig. Während Deutschland in Sachen Renaturierung dringenden Nachholbedarf hat, machen unsere Nachbarn im Norden keine halben Sachen. Schweden und Finnland haben beschlossen, den Torne älv über die nächsten Jahre umfassend zu renaturieren.
Torne älv und Zuflüsse sollen renaturiert werden
Das Projekt „Triwa Life“ ist über einen Zeitraum von sieben Jahren angesetzt. Innerhalb dieser Zeit soll das Einzugsgebiet des Torne älv von Grund auf renaturiert werden. Das Projekt umfasst insgesamt 820 Kilometer an Zuflüssen. Man will 400 Hindernisse im Gewässer entfernen bzw. durchgängig machen. Außerdem sind Schutzmaßnahmen für Feuchtgebiete angesetzt. Eine Reihe von Behörden, Kommunen und Unternehmen finanzieren das Projekt. Insgesamt hat es ein Budget von 214 Millionen Schwedischen Kronen, das entspricht etwa 20 Millionen Euro.
„Das Projekt schafft Vorteile für die gesamte Ostsee“, kommentierte Jakob Granit von der norwegischen Meeres- und Wasserbehörde. „Es schafft einen Lebensraum für Lachse und Forellen, die sowohl in Flüssen als auch im Meer leben. Wenn die Flüsse natürlicher werden, können sie besser mit den Folgen des Klimawandels umgehen.“
Ein gutes Beispiel – auch für Gewässer in Deutschland
Der Torne älv (auf Finnisch Tornionjoki) ist der 520 Kilometer lange Grenzfluss zwischen Schweden und Finnland. Er mündet in die Ostsee. Unter Anglern genießt er einen Ruf als exzellenter Lachsfluss, doch auch Felchen und Äschen, Barsche und Hechte lassen sich hier fangen. Es handelt sich beim Torne älv um einen der vier Flüsse in Schweden, die bereits unter strengem Schutz stehen. So ist er vom Ausbau der Wasserkraft ausgenommen und ein Symbol für unberührte Natur.
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Wie die schwedische Zeitschrift Fiskejournalen berichtet, wurden im Land bereits Stimmen laut, den Bau von Wasserkraftwerken auch dort zu erlauben. Gerade jetzt sei es eine fantastische Nachricht, dass man einen anderen Weg wählt. Das Projekt „Triwa Life“ soll in den nächsten Jahren außerdem noch mehr tun als das. Man rechnet damit, dass es Arbeitsplätze und gute Bedingungen für den Angeltourismus schaffen wird. Einen naturbelassenen Lachsfluss zu schützen, ist daher auch für uns Angler in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine gute Nachricht. Und wer weiß, vielleicht nimmt man sich an diesem bemerkenswerten Projekt ein Beispiel – denn auch unsere Gewässer haben unseren Schutz dringend nötig.
Quelle: Fiskejournalen