Der Huchen ist eine der besten Zeigerarten für naturnahe und intakte Flusslandschaften. Der imposante Anblick dieses bis über einen Meter langen Fisches lässt kaum einen Menschen kalt. Fischer und Naturfreunde sind stolz, dass diese sonst großflächig ausgestorbene Ikone des Wassers in der Mur in Österreich noch immer zahlreich beheimatet ist. Und damit das so bleibt, muss ein Ausbau der Wasserkraft in diesem Gewässer verhindert werden. Eine neue Resolution der Plattform zum Schutz der Huchen in der Mur fordert Maßnahmen.
Eine stark gefährdete Fischart
Der Huchen, der nur in der Donau und ihren Zuflüssen vorkommt, ist mittlerweile jedoch im gesamten Donauraum als stark gefährdet zu bezeichnen. In Österreich sind die Populationen infolge Flussregulierungen und Ausbau der Wasserkraft auf nur mehr 6,4 % des ursprünglichen Verbreitungsgebietes zurückgegangen. Auch im restlichen Donaueinzugsgebiet gibt es nur mehr Restbestände mit größtenteils abnehmender Bestandsentwicklung.
Resolution fordert Schutz der Huchen in der Mur
Um den Huchen in der Mur zu schützen, fordern die Unterzeichner der Resolution daher, dass …
- die überregionale, nationale und auch internationale Bedeutung der Huchenpopulation der Mur, insbesondere der hochwertigsten Strecke zwischen Zeltweg und Leoben, in den naturschutz- und wasserrechtlichen Angelegenheiten anerkannt und nachhaltig verankert wird.
- rechtlich bindende Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass keine weiteren Fließstrecken verbaut werden (Ausweisung von Schutzzonen, Festigung des Schutzstatus, Anpassung der Gewässerschutzverordnung).
- unverzüglich Maßnahmen zum Schutz des Huchens wie Habitatverbesserungen und umweltfreundlicher Betrieb bestehender Wasserkraftanlagen umgesetzt werden.
Wenn auch Ihnen der Erhalt dieser einzigartigen Fischart am Herzen liegt, gelangen Sie hier zur Resolution. 5.000 Unterstützer sind nötig, um sie dem zuständigen Ministerium in Österreich vorzulegen.
Der wichtigste Huchenbestand im Donauraum
Die steirische Mur weist den wahrscheinlich bedeutendsten Bestand an Huchen im gesamten Donauraum auf. Die letzte „sehr gute“ Huchenpopulation befindet sich zwischen Zeltweg und Leoben, einer ca. 53 km langen freien Fließstrecke ohne Kraftwerksnutzung. „Gute“ Populationen gibt es auch noch in den restlichen verbliebenen freien Fließstrecken im Mureinzugsgebiet (ca. 54 km).
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Die Populationen im Einzugsgebiet der Mur stellen mehr als die Hälfte des aktuellen Vorkommens an Huchen in Österreich dar, und die einzige, bei der aufgrund ihrer Individuenzahl von einer guten langfristigen Überlebensfähigkeit ausgegangen werden kann. Dadurch wird die zentrale Bedeutung der Murpopulationen für das Überleben des Huchens ersichtlich. Aus diesem Grund wurde auch das Europaschutzgebiet an der Oberen Mur ausgewiesen, um den Huchen und viele andere, im gesamten Alpenraum selten gewordene Arten und Lebensräume zu schützen, darunter den Smaragdgressling, einer weltweit nur in den Mur-Fließstrecken vorkommenden Fischart.
Wasserkraft in der Mur bedeutet das Aussterben der Huchen
In den freien Fließstrecken der Mur findet weiterhin ein Ausbau der Wasserkraft statt (KW Gratkorn) bzw. sind Kraftwerke in Planung (KW Zeltweg, KW St. Michael, KW-Leoben-Ost, KW Stübing). Dadurch läuft der Huchen massiv Gefahr, auszusterben. Weitere Wasserkraftwerke sind als aktiver Beitrag zum Aussterben des Huchens zu betrachten. Sie untergraben die Ziele des EU-weit bedeutendsten Schutzgebiets, das erst 2014 ganz speziell für den Erhalt dieser Art verordnet wurde.