Das Stück Schnur zwischen Zocker und Haken ist beim Eisangeln deshalb so erfolgreich, weil der attraktive Naturköder am Einzelhaken (meist ein Wurm oder eine Made) separat vom Kunstköder präsentiert und deshalb eher genommen wird.
Das Blinken und Blitzen des Zockers oder Blinkers dient lediglich zum Anlocken der Fische. Sie kommen neugierig näher, schauen sich das Ganze an, entdecken dann unterm Blinker den leckeren Naturköder und beißen (vorsichtig) zu.
Wenn die Fische im Frühjahr noch träge sind und unsere Köder nicht aggressiv attackieren, sondern nur vorsichtig begutachten, bringt so eine Montage deutlich mehr Bisse. Nebenbei bemerkt: Diese Montage hat auch den Vorteil, dass die Fische sich schwer losschütteln können, indem sie das Gewicht des Metallköders als Hebel einsetzen.
Meerforellen-Angler beugen dem Ausschlitzen ihrer sprungfreudigen Kontrahenten auf ähnliche Weise vor, indem sie doppelte Sprengringe oder Inline-Köder montieren.
Aggressivere Bisse auf das Abstands-System
Was bei anderen Angelmethoden gut funktioniert, kann auch beim Forellenangeln nützlich sein, dachte sich Janik Robohm. Also hat er das Ganze mit Spoon und Rippengummi versucht und einfach ein kleines Stück Schnur dazwischen geschaltet. Und tatsächlich: Auch beim Forellenangeln hat die Montage funktioniert.
Die anfängliche Befürchtung, dass die Forellen eventuell nur den Spoon attackieren, der ja ohne „eigenen“ Haken durchs Wasser läuft, und es dadurch mehr Fehlbisse gibt, wurden ganz schnell ausgeräumt. Ganz im Gegenteil: Die Bisse kamen teilweise aggressiver als auf einen solo geführten Köder. Oft haben die Forellen den Gummiköder gleich bis zum Anschlag inhaliert. Beim Fototermin für diesen Artikel war das Rippengummi schon nach der zweiten Forelle so mitgenommen, dass es riss und geklebt werden musste. Die plausibelste Erklärung für diese Aggressivität ist für Janik der Futterneid der Forellen.
Offenbar wirkt diese Montage auf die Salmoniden so, als würde ein Kleinfisch einen anderen verfolgen. Also geht die Forelle hinterher und schnappt sich den vermeintlichen Jäger. Aber das ist ja nur eine Theorie. Entscheidend ist, dass die Montage fängt!
Wichtig ist natürlich, dass diese Köderkombination auch perfekt läuft. Dafür muss erstmal der Gummiwurm sorgfältig auf den Einzelhaken geschoben werden. Janik legt dafür den Haken an den Gummikörper, um zu sehen, wo der Haken später herausragen soll. Er macht also das Gleiche wie jeder Gummifisch-Angler.
Damit das Rippengummi auch wirklich gut auf dem Haken hält, sollte das Eisen genau durch die Mittelachse des Gummikörpers verlaufen. Wenn der Gummiköder auf dem Hakenschenkel sitzt, schiebt Janik den Kopf des Gummis noch über das Öhr, so dass dieses im Gummi verschwindet. Das gibt zusätzlichen Halt!
Laufverhalten der Montage testen
Damit der Gummiwurm auch in Kombination mit dem Spoon läuft, muss aber auch die Länge des Schnurstücks passen.
Mit etwa 5 bis 15 cm ist man normalerweise auf der sicheren Seite. Zur Sicherheit zieht Janik den Köder immer noch mal vor den Füßen durchs Wasser, um zu kontrollieren, wie sich beide Köder bewegen.
Janik hat mit Herakles-Spoons von 3,5 und 4 g Gewicht in Kombination mit einem Ringo-Tail von Herakles geangelt. Selbstverständlich können auch andere Spoons und Gummis miteinander kombiniert werden. Wichtig ist nur, dass immer ein Probelauf gemacht wird!
Damit sich die leichte Köder-Kombination perfekt werfen und führen lässt, fischt Janik für das Abstands-System eine kurze und sehr weiche UL-Rute. Da die Bisse teilweise sehr rabiat kommen, braucht man dann gar nicht anzuschlagen, sondern lässt den Fisch einfach in die Biegung der Rute laufen.
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