Die Auswahl an Spoons ist wahrlich unübersehbar. Viele Angler haben aber ihre vielleicht 4 oder 5 Lieblingsmodelle, die am Forellensee besonders häufig eingesetzt werden. Doch manchmal versagt selbst dieser Köder. Dabei sind es oft nur Nuancen, die den Köder so attraktiv machen, dass er den Forellen wieder „gefällt“.
Tuning vom Profi-Fiegenbinder
Bild: Lutz Anklam
Getunte Spoonhaken: Es sind gerade reflexstarke Materialien wie Crystal Flash oder Angel Hair, die in Forellenseen gut performen.
Die Herausforderung: Wie kann man so ein winziges Stückchen Blech so „tunen“, dass es seine Fängigkeit verbessert? Ich suchte dazu Rat bei einem Fliegenbinde-Spezialisten: Peter Heidmann heißt er, und er betreibt in Lübeck den Angelladen „Angeln und Me(h)er“ (www.angelnundmeher.de). Peter Heidmann ist seit Jahren ein erfolgreicher Fliegenbinder und -fischer.
Bild: Lutz Anklam
Peter Heidmann von „Angeln und me(he)r“ in Lübeck hatte beim Spoontuning seine Erfahrungen im Fliegenbinden eingebracht.
Sein Tipp: Nicht den Blechkörper tunen, das ist nicht möglich, sondern den Haken! Am Einzelhaken kann man nämlich mit Glitterfäden und anderen Glitzerzeug zum Fliegenbinden interessante Kreationen basteln, welche die Fängigkeit des Lieblings-Spoons auf eine neue Ebene heben.
Bastelstunde!
Schnell hatten Peter und ich einen gemeinsamer Termin im Angelladen zur gemeinsamen „Bastelstunde“ gefunden.
An Fliegenbindematerial scheint die Auswahl grenzenlos, was Peter mir mit großen Mappen bewies in denen Hunderte von Farben, Federn, Engelshaar, „Crystal Flash“, „Silver Glitter“, die einen ohne, die anderen mit UV-Aktivität, auf ihren Einsatz warten.
Bild: Lutz Anklam
Eine kleine Auswahl an getunten Spoons. Den Spoon ganz rechts musste Lutz beim Angeln mit der Schere etwas ausdünnen.
Die Favoriten
Schnell hatte ich auch meine beiden Favoriten herausgefunden: „Crystal Flash“, eine flache, in sich verdrehte, sehr haltbare und zugleich stark lichtbrechende Kunstfaser sowie „Angel Hair“. Das „Engelshaar“ ist eine feine, elastische und ebenfalls reißfeste Kunstfaser. Die Fasern spielen unter Wasser wunderschön und in bunten Farbreflexen. Zugleich nimmt das Material so gut wie kein Wasser auf, quillt deshalb nicht und bleibt im Gewicht stabil.
Bild: Lutz Anklam
Mit dem getunten AngelWoche-Spoon gelang Lutz Anklam sogar der Fang einer „Pinky“!
Ich bevorzuge Spoonhaken der Größen 4 bis 6, abhängig von Größe und Gewicht des Spoons. Auf die werden die Kunstfasern gebunden, fixiert mit UV-FlyFinish, Schnell-Lack oder auch mit ganz dünnem Schrumpfschlauch. Wichtig ist es, alles so leicht wie möglich zu halten, um den Lauf des Spoons so wenig wie möglich zu verändern.
Weniger ist mehr!
Bild: Lutz Anklam
„Pretty in pink“: Mit einem pinkfarbenem Spoon und dazu passendem Angel-Hair am Haken konnte Linas Anklam diese schöne 2-kg-Forelle erwischen.
Ich habe allerdings auch festgestellt: Spoons kann man leicht „overtunen“. Beim Testangeln musste ich also ein paar getunte Spoonhaken wieder mit der Schere etwas ausdünnen, um den gehwohnten Spoonlauf beizubehalten.
Der erste Test am Angelsee war ein voller Erfolg. Innerhalb kürzester Zeit konnten mein Sohn Linas und ich ein paar Salmoniden zum Anbiss verleiten.
Ganz nebenbei: Es können auf diese Weise selbstverständlich auch Wobbler, Spinner oder Zocker getunt werden. Oder man fischt die getunten Haken solo als Fliege. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Also, auf die Haken, fertig, los!