Nein, hier soll es nicht um die fehlgeleitete Anwendung eines seltenen Beuteltiers als Angelköder gehen – der „Tasmanische Teufel“ hat mit dem Raubtier gleichen Namens nur die Herkunft gemein: Australien, Tasmanien, Neuseeland.
Vergessener Köder
Bild: CC BY-SA 4.0, Wikipedia
Der Tasmanische Teufel, auch Beutelteufel genannt, ist der Namenspate für einen höchst erfolgreichen Köder aus Australien.
Der Tasmanische Teufel (bzw. „Tasmanian Devil“, oft „Tassie Devil“ genannt) ist ein in den 70ern Jahren in Australien erfundener Kunst-Köder. Dort und in Neuseeland war und ist er der Nr.-1-Köder für Forellen. Auch in den USA ist der Köder sehr beliebt, wo man ihn auf Forellen, Hechte, Glasaugenbarsche (Wall-Eyes, eine Zanderart)) usw. einsetzt. Hier in Europa ist der Teufel zwar bekannt, es wird damit auch gefischt, aber längst nicht so häufig. In Deutschland ist er leider weitgehend in Vergessenheit geraten.
Bild: Dieter Schröder
Tasmanischer Teufel mit Drilling und Einzelhaken. Bei dem Modell rechts erkennt man die leicht gekrümmte Form.
Neben der Angelei auf diese Arten ist der „Tassie Devil“ auch bei Lachsanglern sehr beliebt. Und aus den Köderboxen der Lachsangler hat der Teufel den Sprung in die Boxen der Forellensee-Angler geschafft. So erlebt dieser „alte“ Köder so etwas wie eine Renaissance: Unter dem Gesichtspunkt, worauf Lachse beißen, beißen auch durchaus Lachsforellen.
Fängige „Banane“
Der Köper des Teufels ist ganz leicht asymmetrisch bananenförmig gekrümmt und kann auf einer Stahlachse rotieren. An beiden Seiten des Körpers sorgen Flügel für diese Rotation unter starkem Zug. Oft sind diese Flügel aus durchsichtigem Kunststoff. Hierdurch wirkt der Teufel ziemlich schlank.
Rotieren oder eiern
Bild: Thomas Pruß
Wirklich teuflisch: Dem aggressiven Lauf des Tasmanischen Teufels erliegen sogar die notorisch beißunlustigen „Goldforellen“.
Man kann den Tasmanischen Teufel so schnell durchs Wasser drehen, dass er anfängt zu propellern. Das macht ihn zu einem guten Köder, wenn die Forellen richtig „gallig“ sind und alles attackieren, was sich in ihrem Sichtfeld bewegt. Weniger aggressiv bewegt sich der Teufel bei langsamer Führung. Dann „eiert“ er durchs Wasser, torkelt von einer zur anderen Seite und verhält sich insbesondere dann erratisch, wenn man ihn dabei gelegentlich zupft.
Früher Durchlaufblinker
Bild: Dieter Schröder
So fischt man den Tasmanischen Teufel in „Down Under“: Die Stahlachse wird verworfen, der Köder funktioniert als Durchlaufblinker.
Die Angler aus „Down Under“ raten aber, den Draht zu entfernen und den Teufel auf die Schnur zu fädeln: Eine Art Durchlaufblinker, bevor es diesen Köder überhaupt gab. Das soll die Aussteigerquote verringern, weil der Fisch sich nicht mit Hilfe des Köders vom Haken hebeln kann. Ohnehin muss man den Drillingshaken zum Angeln in Forellenseen gegen einen passsenden Einzelhaken austauschen. Da kann man diese Modifikation sofort vornehmen. Andernfalls kneift man den Drilling ab und verbindet einen Einzelhaken mithilfe eines Springrings mit der Stahlachse. Bei der Firma MB Fishing bestehen zurzeit aber Gedanken, den Köder auch mit Einzelhaken anzubieten.
Bild: Dieter Schröder
Mit einem Springring ist der Drilling schnell gegen einen Einzelhaken ausgetauscht.
Vier Größen fürs leichte Spinnfischen
Bild: aw
Ganz wichtig: Bei der Montage als Durchlaufblinke gehört zwischen Haken und Körper eine kleine Perle, welche die Reibung minimiert und den Knoten schont.
Angeboten werden, insbesondere im Internet, Teufel in 4 Größen:
– Little Devil: 7 g, 3,7 cm- Tassie Devil – 13,5 g, 5,2 cm- Dual Depth – 20 g, 5,5 cm- Big Devil – 26 g, 7,5 cm
Für das Angeln am Forellensee eignen sich besonders Längen bis 5 cm. Sie sind durch ihr Gewicht nicht unbedingt Köder für das UL-Angeln. Als Rute ist da schon eine leichte Spinnrute mit einem Wurfgewicht zwischen 8 und 12 Gramm besser. Auf Grund ihrer Form lassen sich Tasmanische Teufel auch an windigen Tagen sehr gut und sehr weit werfen.