Knete ist begehrt. Das gilt auch für Teig, die fängigste Knete der Welt.
Teig ist ein echter Verwandlungskünstler; kein anderer Naturköder ist so flexibel wie er. Mit wenigen Handgriffen und wenigen Zutaten, so Brot oder Paniermehl, können Sie einen maßgeschneiderten Köder für Ihr Gewässer und Ihren Zielfisch herstellen. Wie hätten Sie ihn gern, Ihren Teig: boiliehart oder butterweich? Erbsenklein oder golfballgroß? Honigsüß oder knoblauch-deftig? Rund, eckig, tropfenförmig? Sie haben es, wie Sie gleich sehen werden, selbst in der Hand. Beim Karpfenangeln war Teig lange Zeit der Topköder. Im XL-Format hat er zahllose Zweistellige verführt, ehe Boilies auch nur gekochte Teigkugeln! überhaupt erfunden waren. Noch heute ist Teig ein exzellenter Karpfen-, aber auch Schleienköder. Beim Weißfischangeln mit Pose oder Bodenblei sind Teigkugeln eine fängige Alternative zu Made und Mais. Für Rotaugen reicht der Kopf einer Stecknadel, für Brassen darf es gerne eine murmelgroße Kugel sein. Natürlich individuell verfeinert. Doch nicht nur Friedfisch sind Fans von Teig. Sein jüngster Siegeszug gelang ihm an Forellenseen. Was da in kleinen Gläschen meist farbenprächtig und stark riechend (um nicht zu sagen: stinkend) daher kommt, Forellenteig genannt, ist an diesen Gewässern der absolute Topköder. Das liegt am Geschmack, aber nicht nur: Wenn Sie ihn zum Löffel oder Tropfen formen und einkurbeln, wird der Teig auch noch zum rotierenden Spinnköder. Ein echter Verwandlungskünstler eben!
Echte Teig-Liebhaber Karpfen
Vorliebe: golfballgroße Teigkugeln. Methode: Bieten Sie den Teig mit freier Leine am 1er Haken an, ohne Blei und Pose. Als Bissanzeiger kann ein Röllchen aus Alupapier dienen, das Sie zwischen Rolle und erstem Rutenring in die Schnur hängen. Der Trick: Geben Sie kurz vor dem Angeln einen Teelöffel Honig auf den Teig. Karpfen sind Leckermäuler!
Brassen
Vorliebe: Brot- oder Paniermehlteig, am besten murmelgroß. Methode: Servieren Sie den Teig mit der Winkelpicker-Rute am 10er bis 12er Haken. Je misstrauischer die Brassen sind, desto länger sollte Ihr Vorfach sein. Der Trick: Mischen Sie Ihrem Teig etwas Vanillezucker bei. Brassen lieben diese süße Zutat sehr (während andere Weißfische wie Rotaugen eher auf Anis-Duft stehen).
Regenbogenforelle
Vorliebe: Forellenteig aus dem Glas, etwa daumennagel-groß. Methode: Formen Sie den Teig zu einem Tropfen und kurbeln Sie ihn am langen Vorfach hinter einer Sbirulino-Pose ein. Beim Biss geben Sie kurz Schnur und setzen dann den Anhieb. Der Trick: Wenn Sie beobachten, dass die Forellen nach treibenden Teigresten steigen, können Sie den Teig auch mit einer Wasserkugel direkt an der Oberfläche anbieten einfach treiben lassen.
Schleie
Vorliebe: haselnussgroße Teigkugeln. Methode: Verwenden Sie einen 6er bis 8er Haken. Stellen Sie an der Pose die Tiefe so ein, dass Ihr Köder am Grund liegt. Plätze vor Wasserpflanzen haben sich bewährt. Der Trick: Verfeinern Sie Ihren Teig mit zerhackten Würmern. Schleien schätzen diese geruchsintensive Beigabe sehr!