Ufer-Forellen haben meist nichts mit dem Hauptschwarm im Forellensee zu tun. Sie haben andere Verhaltensweisen als ihre Artgenossen. Ähnlich wie in freier Wildbahn besetzen sie ein permanentes Revier, in dem sie sich dauerhaft aufhalten oder in das sie immer wieder zurückkehren. Dort sind sie zu fangen – beim Pirschangeln auf Forelle.
Standorte der Ufer-Forellen
Am Gewässerrand finden die Fische leichter Schutz als in den offenen Wasserflächen des Forellensees. Die Nähe von Wasserpflanzen wie Schilf oder überhängendes Gras, Büsche, aber auch Wurzeln oder Bäume bieten sich als Standort an. Hier fallen die einzelgängerischen Forellen nicht so leicht auf und können zudem schnell in einen Unterstand flüchten. Die Pflanzen spenden zusätzlich Schatten, was gerade an sonnigen Tagen deutlich angenehmer für die Fische ist.
Leise anschleichen beim Pirschangeln auf Forelle
Um die scheuen Fische im Uferbereich nicht zu verschrecken, sollte man sich ihnen nur äußerst leise und vorsichtig nähern. Selbst kleinste Erschütterungen durch zu lautes Auftreten können bei den Forellen einen Fluchtreflex auslösen. Im nächsten Augenblick sind sie blitzartig verschwunden und man kann nur noch einen Schwall im Wasser erkennen.
Deshalb sollte man jede Deckung im Uferbereich nutzen, um möglichst dicht an die Fische heranzukommen und seine Montage sicher und zielgenau zu platzieren. Dabei ist es wichtig, die Sonne im Blick zu behalten. Wenn die Fische den Schatten des Anglers sehen, sind sie garantiert verschwunden. Deshalb ist es wichtig, wenn man sich dem Standplatz einer Ufer-Forelle gegen die Sonne nähert. Alle Bewegungen sollten möglich ruhig und langsam sein. Auch eine gebückte Haltung, um die Körpergröße zu verringern, kann nicht schaden.
Pirschangeln auf Forelle: Montage und Köder
Ufer-Forellen lassen sich prinzipiell mit allen gängigen Köder fangen. Hierbei unterschieden sie sich nicht von den Fischen im Schwarm des Freiwassers. Ob aktiv mit Naturködern und stationär oder aktiv mit Spoon oder Gummi, entscheidet jeder Angler selbst. Ich habe allerdings einen klaren Favoriten. Meine erste Wahl ist die Pilot-Montage. Auf einem circa 1,5 m langen Fluorocarbon-Vorfach montiere ich eine Pilotkugel und einen kleinen T-Sinker von 0,5 g Gewicht. Komplettiert wird die Montage mit einem stabilen, dünndrahtigen Haken.
Mit der Bienenmade zur Ufer-Forelle
Als Köder eignen sich ganz klassisch Bienenmaden. Sie gelten nicht umsonst als hervorragender Köder beim Forellenangeln. Selbst die besonders scheuen und cleveren Uferforellen haben diesen Köder zum Fressen gerne. Manchmal reicht es aus, den Köder direkt in Fischnähe zu platzieren und einfach zu warten.
Flexibel mit der Pilot-Montage
Der große Vorteil meiner einfachen Montage ist ihre unglaubliche Flexibilität. Durch das blitzschnelle Verschieben des T-Sinkers zum Piloten können alle Wassertiefen punktgenau befischt werden. Zudem kann ich unterschiedliche Absinkgeschwindigkeiten erzielen. Beißen die Fische eher aus Reflex und wollen eine schnell abfallende Bienenmade oder schauen sie sich den Köder lange an, bevor sie ihn aufnehmen? All das kann ich per Montage beeinflussen.
Wurde die Tiefe gefunden, auf der sich die Fische aufhalten, kann ich die Bienenmade direkt vorm Maul der Forelle präsentieren. Das ist dann der Moment, wo der Puls schneller schlägt. Bis sich die Spannung hoffentlich in einem rasanten Biss auflöst!
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