Im Winter langsam führen
Wenn es im Spätherbst/Frühwinter kalt wird, ziehen sich die Forellen in kleinen Teichen in die Tiefe zurück. Forellensee-Experte Michael Kahlstadt fängt dann beim Forellenangeln mit der „Stop and Go Taktik“ seine Fische!
Forellen tauchen ab
Der Winter zieht ins Land und die Forellen tauchen immer tiefer ab. Solange es noch warm ist, sind die Fische aktiv und halten sich im oberen Bereich der Wassersäule auf. Je kälter es wird, umso weniger bewegen sie sich und umso tiefer geht es hinunter. Bei Randeis stehen sie dann oft grundnah in Gruppen zusammen. Nebenbei bemerkt trifft dies so nur auf kleine Teiche zu! An großen, tiefen Seen sieht das beim Forellenangeln zum Teil ganz anders aus.
In der Tiefe ist es wärmer
Die Fische stehen bei diesen eisigen Temperaturen so tief, weil es in Grundnähe einige Grad wärmer ist als an der Oberfläche. Eine Möglichkeit ist es, dort unten mit einem Bodentaster und einer „Auftreibenden Montage“ Naturköder anzubieten. Dazu klemmt man ein etwa 0,5 g schweres Bleischrot etwa 15 bis 40 cm vom Haken entfernt auf das Vorfach und lässt eine Bienenmade oder ein paar Fleischmaden mit einem kleinen Stück Marshmallow auftreiben. Auch schwimmende Gummis, wie die Lifter Lures (aus TPE-Material) funktionieren beim Forellenangeln mit dieser Montage super.
Bodentaster im Zeitlupentempo
Wer beim Forellenangeln aktiv fischen will, sollte sich auf Zeitlupentempo gefasst machen. Spoons funktionieren jetzt meist nicht sehr gut, weil man sie zu schnell ziehen muss und die Fische bei den niedrigen Temperatuten nicht sehr reaktionsschnell sind. Besser funktioniert eine Posenmontage und ein Spinnerblatt aus schwimmendem Forellenteig. Die Montage stellt man länger ein, als das Gewässer tief ist und beim langsamen schleppen macht man immer wieder Stopps.
Auf dem Grund absetzen
Dabei setzt sich das Blei auf dem Grund ab und der Köder steigt im Zeitlupentempo auf. In dieser Phase erfolgt dann oft der Biss. Bleibt dieser aus, so kurbelt man nach etwa 10 Sekunden wieder für etwa 1,5 bis 2 m (etwa 2,5 bis 4 Kurbelumdrehungen) ein. Das Blei hebt sich vom Grund, der Köder wird auf Arbeitstiefe heruntergezogen, dreht sich und sendet Druckwellen aus – bis zum nächsten Stopp. Diese Methode ist sehr wirksam und hat mir im Winter schon viele – zum Teil sehr große – Fische gebracht.
Auftreibende Montage
Letztendlich ist dies quasi eine sehr sensible und immer weiter bewegte „Auftreibende Montage“. Nur, dass man statt eines Bodentasters jetzt ein kleines Blei nimmt und die Pose als Bissanzeiger dient. Die Methode funktioniert super an Forellenteichen bis etwa 2,5 m Tiefe. Ist das Gewässer tiefer, so muss die Posenmontage zu tief eingestellt werden und lässt sich kaum noch werfen. Ich setze dann einen Bodentaster und eine Rute mit sehr sensibler Spitze wie die dafür entworfene „Steel Trout“ (Länge 2,40 – 2,70 m) ein oder ich benutze eine Tremarellarute. Diese empfinde ich aufgrund der Länge (meist um 4 m) bei diesem Einsatz allerdings als recht unhandlich.
Mehr dazu auf „Mikes Big Trouts“ von Michael Kahlstadt
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