Eines vorweg, bevor es zum Hauptthema „Gummiköder für den Forellensee“ geht: Das Angeln in der richtigen Tiefe ist beim Forellenangeln extrem wichtig! Keine Forelle wird sich um auch nur um 50 cm nach oben oder unten bewegen, um sich den neu auf der Messe gekauften „Superköder“ einzuverleiben! Deshalb:
- Beobachten: Achtet auf Oberflächenaktivität, auf Spritzer und Wellen, um Hinweise auf den Standort der Forellen und ihre Tiefe zu erhalten.
- Experimentieren: Wechselt ruhig mehrmals die Gewichte (Tungstenperlen am Haken) um verschiedene Sink- bzw. Schwebephasen zu testen.
- Anpassen: Zieht sich die Sonne zurück oder ändert sich der Luftdruck, kann sich das Verhalten der Fische schnell wandeln. Ein rasches Umrüsten eurer Montage ist dann von Vorteil.
Bild: Kahlstadt
TPE-Gummis sind weniger filigran, schwimmen aber und sind äußerst haltbar.
Gummiköder aus Plastisol: Der flexible Sinker
Plastisol-Gummis sind von Natur aus sinkend und werden in der Regel aktiv geführt. Dazu zieht man sie auf Jighaken, auf denen nahe des Öhr eine kleine Tungstenperle befestigt wurden. Die Absinkgeschwindigkeit lässt sich steuern, indem man unterschiedlich große Tungstenperlen (in der Regel zwischen 2,8 mm = 0,15 g und 4,6 mm = 0,8 g) verwendet.
Darüber hinaus haben der Führungsstil und die Einholgeschwindigkeit einen großen Einfluss auf das Sinkverhalten. Auch Form und Größe des Gummis im Verhältnis zur Tungstenperle beeinflusst das Sinkverhalten. Geführt werden die Gummis durch kleine Zitterbewegungen der Rutenspitze und kurze Pausen.
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Rippengummis werden üblicherweise aus Plastisol gefertigt.
Gummiköder aus TPE: Der schwimmende Verführer
TPE (thermoplastisches Elastomer) zeichnet sich durch seine Schwimmfähigkeit und seine Haltbarkeit aus (ich habe auf TPE-Gummis schon oft mehr als zehn Fische gefangen, bevor sie den Geist aufgaben). Diese Gummis treiben an der Oberfläche, sobald man sie unbeschwert anbietet. Das ist ein enormer Vorteil, wenn man sie an der „Auftreibenden Montage“ anbietet. Dabei verwendet man einen Bodentaster, der frei auf der Hauptschnur gleitet und ein 0,7 bis 2 m langes Vorfach, auf welchem ein 0,5 g schweres Bleischrot befestigt wurde.
Der Abstand zwischen Bleischrot und Haken bestimmt dabei die Auftriebshöhe über Grund. Doch auch zum Schleppen mit der Pose oder der Bombarde eignen sich TPE-Gummis. Dazu werden die Gummis L-förmig aufgezogen – so drehen sie sich beim geringsten Zug. Außerdem lässt sich durch ein Verschieben der Pose oder Bombarden mit verschiedenen Sinkraten die Tiefe variieren, in der der Köder läuft.
Bild: Kahlstadt
Schöne Forelle – gefangen mit TPE-Gummi an der Bombarde.
Fazit zum Thema Gummiköder am Forellensee
Plastisol- und TPE-Gummiköder sind beide hervorragende Optionen am kommerziellen Forellensee, aber sie haben sehr unterschiedliche Eigenschaften. Während Plastisol durch sein natürliches Sinkverhalten, die individuelle Beschwerung und die aktive Führung bei aggressiven Forellen punktet, bietet sich TPE durch seinen Auftrieb zum „Stillen Angeln“ und als Ersatz für Paste und Bienenmade beim Schleppen mit Pose und Bombarde an.
Probiert es aus und findet heraus, welcher Gummityp an eurem Forellensee gerade „der Renner“ ist – die Forellen werden es euch schnell zeigen.
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Fein säuberlich geordnet warten Jighaken auf ihren Einsatz.
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Dieser Larvy aus TPE-Material wurde L-förmig angeködert damit er sich im Wasser dreht.
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