Jetzt im Frühling beginnt auch an den Forellenseen wieder die Angelsaison. Michael Kahlstadt verrät, welche Methoden und Köder jetzt Fisch bringen.
Bewegung ist Trumpf: Mit Spoon und Gummi im Forellensee
Eine der effektivsten Methoden, um Forellen im Frühling im Forellensee zu fangen, ist der Einsatz von bewegten Kunstködern. Kleine, nicht zu schnell bewegte Spoons sind hierbei besonders beliebt. Ihr flatternder Lauf im Wasser sendet Druckwellen und Vibrationen aus, die das Seitenlinienorgan der Fische reizen. Die Färbung der Spoons hängt vom Wetter, von der Tiefe und von der Trübung des Wassers ab. Sie kann sich von Gewässer zu Gewässer und von Tag zu Tag – manchmal sogar von Stunde zu Stunde – ändern. Eine größere Zahl von Spoons mit verschiedenem Laufverhalten, Gewichten und Farben ist daher unbedingt notwendig!
Bild: M. Kahlstadt
Große Durchlaufblinker bringen nicht nur im Frühling starke Druckwellen ins Wasser.
Auch Gummiköder wie Rippengummis und längliche Würmer sind jetzt in Zusammenarbeit mit beschwerten Jighaken äußerst erfolgreich. Das Spiel lässt sich durch kleine Schläge mit der Rutenspitze und durch den Einsatz verschieden großer Tungstenperlen sehr abwechslungsreich verführerisch gestalten. Stumpfes durch das Wasser ziehen ist wenig hilfreich!
Fliegenfischen am Forellensee – ein Hauch von Eleganz
Auch für die Freunde des Fliegenfischens beginnt am Forellensee nun ebenfalls eine hervorragende Zeit. Anders als am Wildbach schnappen die Forellen aber weniger nach naturgetreuen Nachbildungen von „wassernden“ Insekten, sondern sind eher an Reizködern wie Streamern interessiert. Dabei sind UV-aktive und bunte Fliegen (die jede Forelle im Wildbach links liegen lassen würde) sehr erfolgreich.
Bild: M. Kahlstadt
Fisch im Drill im Bachlauf des Angelpark Papiermühle. Hier macht das Angeln mit der Fliegenrute richtig Spaß.
Auch gold- oder kupferfarbene, wuselige Fliegen, die viel Wasser verdrängen sind im Frühjahr eine Bank. Solche Fliegen „atmen“ beim Einstrippen. Das heißt, die Federn oder Kunststofffäden legen sich beim Zug eng an den Haken und richten sich beim Stopp auf. Dieses Spiel lässt sich im Zeitlupentempo durchführen und verführt sehr oft viel mehr Forellen als die gleichförmige und viel zu schnelle Bewegung von Spoons. Die Eleganz und Präzision dieser Methode machen das Fliegenfischen zu einem besonderen Erlebnis, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Angler gleichermaßen begeistert.
Bild: M. Kahlstadt
Frühlingsforelle mit Wooly Bugger einem Standarstreamer in der Fliegenszene.
Schleppen mit der Pose und Paste
Eine weitere erfolgreiche Methode im Frühling ist das Schleppen mit Pose und Paste im Forellensee. Unbedingt notwendig ist dabei ein Spinnerblatt aus Forellenteig, das sich schon beim langsamsten Zug dreht. Wie beim Fischen mit Spoons und Gummis reizen auch hier die Druckwellen und Vibrationen des drehenden Köders die Fische zum Anbiss. Zusätzlich hat man aber den Vorteil, dass man seinen Köder (siehe Fliegenfischen) sehr langsam bewegen kann.
Auch kurze Stopps können jetzt hilfreich sein, da sich dadurch das Bewegungsmuster und die Laufrichtung des Köders immer wieder ändern. Zu toll sollte man aber das Hin und Her nicht treiben: Zu leicht kann es passieren, dass eine Forelle zuschnappt, den erratischen Köder aber verfehlt und schnele die Lust an der Jagd verliert!
Bild: M. Kahlstadt
Lachsforelle mit Forellenteig. Das läuft im Frühling immer.
Auftreibende Montage: Das stille Angebot im Forellensee
Auch wenn die aktiven Methoden im Frühling besonders erfolgreich sind, sollte man die stillen Techniken am Forellensee nicht außer Acht lassen. Die „Auftreibende Montage“, bei welcher der Köder durch ein Bleischrot auf dem Vorfach an die Tiefe der Forellen angepasst werden kann, ist nach wie vor eine sehr fängige Methode.
Besonders bei vorsichtigen Fischen oder an kalten Tagen, an denen die Forellen dann weniger aktiv sind, kann diese Technik oft den Unterschied ausmachen. Ideal ist es, die Auftreibende Montage als Zweitrute einzusetzen.
Mehr dazu auf „Mikes Big Trouts“, der Homepage von Michael Kahlstadt.
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