Wie sieht der ideale Forellenhaken aus?

Der Haken stellt die wichtigste Verbindung zwischen unserem Beuteobjekt – dem Fisch – und uns Anglern dar. Klarer Fall: Ohne Haken kein Fisch! Grund genug, dass Forellenexperte Michael Kahlstadt sich dieses Thema einmal ausführlicher annimmt und zeigt, was ein guter Forellenhaken leisten muss.

Dünndrahtige Forellenhaken „kleben“ sogar im knochigen Oberkiefer. Foto: Fotolia

Dünndrahtige Forellenhaken „kleben“ sogar im knochigen Oberkiefer. Foto: Fotolia

Die wichtigsten Eigenschaften eines Forellenhaken sind für mich Schärfe und Dünndrahtigkeit. Bezüglich der Schärfe wird mir sicherlich jeder Angler zustimmen, denn ein stumpfer Haken fasst beim Anschlag nicht im Forellenmaul. Außerdem verletzen solche Eisen Naturköder so stark, dass sie auslaufen und für den Fisch nicht mehr attraktiv sind. Dies gilt ebenfalls für zu dicke Haken. Sie sind zwar theoretisch stärker, aber Bienenmaden damit aufzuziehen, stellt sich schnell als unmöglich heraus.

Des Weiteren sind solche Eisen schwer. Dies beeinflusst beim Schleppen die Rotation des Köders und beim Angeln mit der auftreibenden Montage benötigt man zusätzliche Auftriebshilfen, um den Köder in die Schwebe zu bekommen. Zum Forellenangeln benutze ich übrigens ausschließlich Plättchenhaken, da Öhrhaken immer dicker sind und beim Angeln auf Forellen auch schlechtere Hakeigenschaften haben.

Ein scharfer Forellenhaken „klebt“ auf dem Fingernagel. Foto: M. Kahlstadt

Ein scharfer Forellenhaken „klebt“ auf dem Fingernagel. Foto: M. Kahlstadt

Verschränkte Forellenhaken

Außerdem lege ich großen Wert auf verschränkte Haken, denn diese verankern sich im Maul des Fisches wesentlich besser als gerade Modelle. Besonders wichtig ist dies beim Angeln mit Paste. Dazu muss man sich vorstellen, dass die Forelle den Köder im geschlossenen Maul hat. Ist der Haken noch nicht bis in den Schlund gerutscht, sondern relativ weit vorn im Maul, so kann ein gerader Haken leicht zwischen den Lippen hervorgezogen werden. Dies lässt sich leicht überprüfen, indem man einmal einen Haken mit Vorfach zwischen zwei Finger nimmt und dann am Vorfach zieht. Ein gerades Modell wird sich des Öfteren daraus hervor ziehen lassen, während ein verschränktes Modell sich regelrecht in die Finger hinein schraubt.

Nicht geschränkte Haken fassen weder im Forellenmaul gut noch zwischen den Fingern. Foto: M. Kahlstadt

Nicht geschränkte Haken fassen weder im Forellenmaul gut noch zwischen den Fingern. Foto: M. Kahlstadt

Früher habe ich die Eisen sogar immer selbst verbogen, um diesen Effekt zu bekommen. Inzwischen gibt es Haken, die alle erforderlichen Eigenschaften haben. Von speziellen Pastenhaken bin ich übrigens nicht begeistert. Sie haben häufig eine Metallspirale um den Schenkel gebunden, damit die Paste länger am Haken hält. Dies deckt sich so nicht mit meinen Erfahrungen. Ist das Eisen groß genug und der Teigpropeller gut gebaut, dann hält Forellenteig so lange am Haken, bis sie durch den Wasserdruck ihre Form verliert und sich nicht mehr ordentlich dreht.

Bei geschränkten Haken steht die Spitze seitlich nach außen. Foto: M. Kahlstadt

Bei geschränkten Haken steht die Spitze seitlich nach außen. Foto: M. Kahlstadt

Fängige Präsentation

Die Wahl des „richtigen“ Hakens beeinflusst beim Forellenangeln nicht nur das Köderspiel und damit die fängige Präsentation des Köders. Die Form, Größe, Dicke und Schärfe entscheiden auch darüber, ob wir den Greifer im Forellenmaul verankern und den Fisch anschließend landen können; wobei speziell Größe und Form des Hakens auf den angebotenen Köder abgestimmt sein müssen.

Größe und Gewicht eines Forellenhakens

Dass sich die Hakengröße nach der Größe des Köders richten sollte, ist allgemein bekannt. Doch neben der Größe ist beim aktiven Fischen auch das Gewicht entscheidend. Große, dünndrähtige Modelle sind leicht und beeinflussen das Köderspiel kaum. Zudem sorgen sie dafür, dass wir schneller anschlagen können und der Fisch daher weniger Gelegenheit hat, die Beute wieder loszulassen.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Beim Angeln mit Forellenteig und kleinem Haken muss ich sehr lange warten, bis der Fisch den Köder richtig genommen und geschluckt hat. Schlage ich zu früh an, befindet sich der Köder noch im Maul und die Spitze des kleinen Hakens ist so von der Paste umgeben, dass ich ihn zusammen mit einem Teil der glitschigen Teigmasse wieder aus dem Maul ziehe. Ein größerer Haken sorgt hier also für eine bessere „Hakquote“. Auch beim Tremarella-Angeln mit zwei Bienenmaden sind größere Greifer gefragt. Weil hier die Hakenspitze stets frei steht, kann man anschlagen, sobald ein Fisch den Köder aufnimmt.

Auch große Forellen lassen sich super mit dünndrahtigen Haken fangen und drillen. Foto: M. Kahlstadt

Auch große Forellen lassen sich super mit dünndrahtigen Haken fangen und drillen. Foto: M. Kahlstadt

Passives Forellenangeln

KöderHakengröße
1 bis 3 Fleischmaden12 – 14
Rotwürmer8
Halbe Tauwürmer2 – 4
Einzelne Bienenmade8
Heuschrecke8
Auftreibender Forellenteig6 – 10
Kombi Powerbait/Bienenmade6 – 8

Schleppen

KöderHakengröße
Zwei Bienenmaden in L-Form6
2 BIG-BIG Bienenmaden in L-Form4
Große Mehlwürmer6
Kombi Zophoba/Bienenmade4 – 6
Kleines Spinnerblatt aus Forellenteig8 – 10
Mittleres Spinnerblatt aus Forellenteig6 – 8
Großes Spinnerblatt aus Forellenteig6


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