Endlich war ich (Fritjof) mit all meinen Prüfungen in der Uni durch. Für eine sehr lange Zeit war ich schon nicht am Wasser gewesen. Voller Vorfreude auf eine Angeltour machte ich mir Gedanken über das Gewässer und den Zielfisch. Mein kurzer Blick aus dem Fenster lies meine Euphorie aber schnell wieder verschwinden. Grauer Himmel, Regen, Kälte. Die wenigen schönen Tage der letzten Wochen musste ich mit Lernen verbringen. Was mir nun noch in Erinnerung kam war die Schonzeit. Hecht und Co dürfen in dieser Zeit ja nicht beangelt werden. Ein vielversprechender Angeltrip rückte in immer weitere Ferne.
Aus lauter Frust schrieb ich Nils an um ihn nach einer Idee zu fragen. Schon lange hatten wir uns nicht mehr gesehen, wir wollten uns schon ewig mal wieder treffen und einen Tripp ans Wasser starten. Wir überlegten etwas hin und her und wenig später hatte Nils eine Idee: Angeln im Forellensee! Eigentlich nicht so meins, wenn ich ehrlich bin. Ich fühle mich in der Natur an wilden Gewässern viel wohler. Aber Nils überredete mich letzten Endes doch und schnell war ein Termin ausgemacht. Wenige Tage später saßen wir bei strömenden Regen im Auto auf dem Weg zum Forellensee. Innerlich war ich sehr froh, dass ich mein weißes Auto vorher nicht gewaschen hatte, schon nach wenigen Minuten hatte es sich der Farbe des schlammigen Untergrundes angepasst. Ich sagte zu Nils lachend, dass ein unauffälliges Annähern an das Gewässer ja bekanntlich der erste Schritt zum Erfolg sei.
Angeln im Forellensee mit Hindernissen
Im Nieselregen und einigen starken Windböen, bauten wir unser Gerät auf. Außer uns waren nur wenige andere Angler am Gewässer. Nach einem kurzen Gewässercheck stellte sich heraus, dass etwa die Hälfte des Sees noch mit einer Eisschicht bedeckt war. Und wir waren uns schnell einig, die Eiskante würde uns zum erhofften Fisch bringen. An drei Ruten montierten wir einen Bodentaster mit Vorfächern zwischen 1,5 und 2 Metern mit 12er Haken. Als Köder verwendeten wir das altbekannte PowerBait. Mit gezielten Würfen platzierten wir unsere Köder direkt an der Eiskante. Unser Köder sollte nun etwa 1,5 Meter über dem Grund schweben und die Forellen zum Biss bewegen.
Während wir im Regen und Wind mit unserem Kameraequipment kämpften, erfolgte er erste Biss auf Nils Rute. Nach einem spannenden Drill, bei dem der Fisch versuchte unter das Eis zu fliegen, konnte Nils die Regenbogenforelle sicher landen. Es sollte die erste von insgesamt fünf Fischen an diesem Tag sein. Zwei weitere verloren wir im Drill. Immer wieder bissen die Fische auf unsere Grundruten. Durch den Wind, begann sich im Laufe des Tages die Eiskante aufzulösen. Viele kleine Eisschollen trieben über das Gewässer. Wind und Regen, und die schwindende Eiskante machten das Grundangeln unmöglich. Schnell montierten wir einen 5 Gramm Spiro mit einem kleinen Wobbler an unserer UL-Rute. Mit weiten würfen probierten wir eine der besetzten Seeforellen zum Biss zu bewegen. Leider vergeblich. Am Ende des Tages saßen wir bei noch schlechterem Wetter im Auto auf dem Rückweg nach Hause. Im Gepäck hatten wir fünf Fische, gute Laune, und nasse Klamotten. Trotz des miesen Wetters war es ein gelungener Angeltag am Forellensee.