Bei der dänischen Insel Musholm kam es an diesem Wochenende zu einem Unfall. Ein Fischkutter fuhr in einen der Brutringe einer Aquakultur und beschädigte die Netze. Dadurch gelangten geschätzt 70.000 Forellen aus der Zuchtanlage in die Ostsee.
Fischkutter prallte in Zuchtanlage
Der Zwischenfall passierte in der Nacht auf Samstag, den 12. November. Der Kutter L215 Soegaard prallte in einen Brutring der Zuchtanlage, woraufhin zahllose Fische ins Meer entkamen. Die Besatzung meldete den Unfall bei der Anlage, woraufhin Mitarbeiter und Seeleute gemeinsam versuchten, den Schaden zu minimieren. Dennoch sollen einer Schätzung zufolge über 70.000 Forellen aus den Netzen entkommen sein.
Betreiber der Anlage vor der nur etwa 0,25 Quadratkilometer großen Insel ist Musholm A/S an der Westküste von Seeland. Die entkommenen Forellen wogen je zwischen 3 und 4 kg und hätten kurz vor Weihnachten entnommen werden sollen, um als Filet verkauft zu werden. Stattdessen schwimmen die Fische nun in Freiheit. Die genaue Zahl und den Wert der Fische konnten die Betreiber der Aquakultur bisher nicht mitteilen. Man sei jedoch bemüht, den Schaden so schnell wie möglich zu beheben.
Laut Kaare Manniche Ebert, Fischbiologe und Umweltberater beim Dänischen Sportfischerverband, könnten die Regenbogenforellen die wilden Meerforellen in der Region beeinträchtigen. Besonders die Tude Å und die Halleby Å sind betroffen. „Es ist schon einige Mal vorgekommen“, sagte er. „Und wir wissen, dass ein bestimmter Prozentsatz der Regenbogenforellen die Bäche hinaufschwimmt, und da oben können sie richtig schaden anrichten.“
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Begehrte Speisefische und beliebt bei Anglern
Regenbogenforellen sind exzellente Speisefische, die ursprünglich aus Nordamerika stammen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind sie allerdings auch in deutschen Gewässern zu finden, nachdem man sie aus den USA nach Europa brachte. Sie sind beliebte Zielfische für das Angeln in Forellenseen, wo man sie eigens besetzt und befischt. Eine Übersicht beliebter Angelseen in Deutschland finden Sie hier.
Außerhalb von Zuchtanlagen und Seen konkurrieren sie mit den heimischen Bachforellen im Süßwasser um Nahrung. Regenbogenforellen können sowohl in Süß- als auch Salzwasser überleben. Ihre anadrome Wanderform wird „Steelhead“ genannt. Zwar können sie bis zu 80 cm und 10 kg schwer werden, doch für den Verzehr bestimmte Fische erreichen diese Maße nur selten.