Eine Forellenzuchtanlage in Dänemark ist von der Fischkrankheit IHN betroffen. In der Anlage leben ca. 400.000 Regenbogenforellen. Es ist der zweite Ausbruch der Krankheit innerhalb kurzer Zeit. Bereits in der letzten Woche wurde in einer Anlage bei Vejle eine Infektion festgestellt.
Forellen mit Fischkrankheit IHN infiziert: Behörde verfolgt Kontakte
Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde meldete den zweiten Ausbruch am Dienstag. „Der Ausbruch der letzten Woche war kein Einzelfall“, sagte der stellvertretende Leiter der Behörde, Tim Petersen. „Es ist bedauerlich, dass eine andere Anlage mit IHN infiziert ist. Wir tun jetzt alles, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.“
Derzeit ist unklar, wie IHN ausbrechen konnte. Laut dem dänischen Zeitungsportal Sydnyt wurden jedoch Fische zwischen beiden betroffenen Anlagen verschickt. Die Lebensmittelbehörde verfolgt Kontakte zu beiden Zuchtbetrieben, um die Infektion nachverfolgen und begrenzen zu können.
Angler müssen Geräte desinfizieren
Die Forellenzucht in der Nähe von Tønder (an der deutsch-dänischen Grenze) befindet sich jetzt unter behördlicher Aufsicht. Fische, Produkte oder Geräte nicht mehr zur Fischfarm gebracht oder von dort entfernt werden dürfen. Derzeit berät die Behörde, was mit den infizierten Forellen geschehen soll. Darüber hinaus richtet die Behörde eine Schutzzone im Entwässerungsgebiet ein. Andere Anlagen im selben Gebiet, die Kontakt mit den infizierten Betrieben hatten, unterliegen nun ebenfalls der Aufsicht.
Für Angler gelten besondere Bestimmungen, um die Ausbreitung der Fischkrankheit IHN zu verhindern. So müssen sie ihre Ausrüstung desinfizieren, wenn sie in der betroffenen Gegend angeln.
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Für Fische tödlich, für Menschen ungefährlich
Die Fischkrankheit IHN (Infektiöse Hämatopoetische Nekrose) ist für Fische tödlich, springt jedoch nicht auf Menschen über. Sie befällt ausschließlich lachsartige Fische. Ursprünglich kommt sie aus dem nordamerikanischen Raum, seit 1987 kommt es jedoch immer wieder zu Ausbrüchen in Europa. In Deutschland unterliegt die Fischkrankheit der Anzeigepflicht nach dem Tierschutzgesetz.
Infizierte Forellen zeigen Blutungen an Muskulatur, besonders auffällig aber auch an Flossen und Augen. Da sich auch ihr Darm entzündet, geben sie in Schnüren zusammenhängenden Kot ab. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit anderen Fischen, aber auch durch Wasservögel oder nicht desinfizierte Fischerei- und Angelgeräte.
Quelle: sydnyt.dk