Den 1. Juli 2009 wird Rene Wenzel nicht so schnell vergessen. An diesem Tag fing er im Angelteich der Fischzucht Groß einen Rekordstör. Der zwei Meter lange und 125 Pfund schwere Fisch konnte einem Effzett-Blinker nicht widerstehen, den der Angler eigentlich für den Hechtfang ausgeworfen hatte.
Am 1. Juli beschloss Rene Wenzel, in die Fischzucht Groß nach Gersfeld/Rhön zu fahren. Dort gibt es zwei Teiche mit jeweils zirka einem Hektar Wasserfläche. An dem einen Teich finden Forellen ein Zuhause, der andere ist ein Großfischteich mit Hechten, Welsen, Zandern, Lachsforellen, Karpfen und Stören sowie etlichen Weißfischen in beachtlicher Größe. Rene Wenzel ging an den Großfischteich und angelte ab 8 Uhr gezielt auf Stör und legte daher seine Montage mit einem Wurm-Käse-Cocktail ufernah auf Grund. Bis kurz vor Mittag wartete er vergeblich auf einen Biss. Doch dann wackelte die Pose kurz, tauchte ab, kam kurz wieder hoch, um dann endgültig zu verschwinden. Der Angler nahm Fühlung auf und setze den Anhieb. Es war aber kein Stör, sondern ein Karpfen von knapp acht Pfund, der den Köder nahm und kurze Zeit später gekeschert war. Die neu bestückt Montage blieb nun ohne weiteren Biss liegen.“Die Sonne brutzelte an diesem Tag so stark vom Himmel, dass ich mir nebenbei einen schönen Sonnenbrand holte. Nichts passierte mehr und ich beschloss, gegen 16 Uhr mein Zeug zusammen zu packen“, berichtet Rene Wenzel. Der Angler wollte nur noch ein paar Würfe mit seiner Spinnrute wagen, um wenigstens noch einen Hecht zu erwischen. Er montierte den guten alten 20 Gramm schweren Effzett-Blinker und warf aus. Wenige Meter vom Ufer entfernt bildete sich plötzlich eine riesige Schlammwolke. „Ich dachte mir, dass da gerade eine Karpfenschule gründelt und holte meinen Blinker weiter ein. Ich musste direkt durch die Wolke, und auf einmal folgte der Hammerbiss“, beschreibt Rene Wenzel diese Momente. Er schlug an, doch was dann zum Vorschein kam, hätte er niemals erwartet. Nach einer 40-Meter-Flucht durchbrach der Fisch das erste Mal die Wasseroberfläche und sprang wie ein Marlin in voller Länge aus dem Wasser ein Stör, und was für einer. Für einen kurzen Moment hatte Rene Wenzel Angst, die sich dann aber schnell in Eifer umwandelte. „Ich wollte den Fisch unbedingt in meinen Händen halten, egal wie. Zum Glück hatte ich mir im Winter eine geflochtene Schnur mit 13,5 Kilo Tragkraft aufgespult, daher musste ich nur Ruhe bewaren und den Fisch machen lassen“, berichtet der Angler. Nach 20 Minuten Drill, mehreren Sprüngen und gewaltigen Fluchten war es dann soweit. Ein Mitarbeiter der Fischzucht half bei der Landung des gewaltigen Störs mit einer Länge von zwei Metern und 125 Pfund Gewicht. Es war der „Fang meines Lebens“, wie Rene Wenzel schreibt.