Um Rotfedern anzulocken, muss man anders anfüttern, als bei den meisten Friedfischarten: nämlich oberflächennah. Mit welchem Futter das am besten funktioniert, verraten Ihnen unsere Experten…
1. Süße Wolke
Im Sommer setze ich auf einen süßen Mix, der mit wenig Wasser angerührt und gründlich gesiebt wird. Dann gebe ich reichlich Maden hinzu. Die Futterbälle brechen im Wasser schnell auseinander, und es bildet sich eine lang anhaltende Futterwolke. Meist beißen die Rotfedern zu Beginn sehr flach. Im Laufe des Tages wandern die Fische dann ins Mittelwasser.
- 50 % Paniermehl
- 25 % Kokosmehl
- 15 % Zarte Haferflocken
- 10 % Eiswaffelbiskuit (von Sensas)
- 1 Päckchen Vanillezucker
Martin Wehrle, Experte fürs Allroundangeln
Martin Wehrle mit Rotfeder.
2. Mit Partikeln
Rotfedern fressen meist direkt an der Wasseroberfläche. Um die Fische anzulocken, verwende ich ein leichtes Grundfutter mit auftreibenden Partikeln und Castern. Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Mischung sind eingeweichte Brötchen. Pro Kilo Trockenfutter gebe ich drei bis fünf Brötchen hinzu. Beangelt man eine Stelle, die nah am Ufer entfernt liegt, kann man schwimmende Maden und Caster mit der Futterschleuder ausbringen. Man sollte beim Füttern mit Krabblern und Puppen allerdings nicht zu großzügig sein. Sonst kann es passieren, dass das Futter vom Wind oder der Oberflächenströmung verdriftet wird. Dadurch werden die Rotfedern vom Platz weggelockt.
- 1 Kilo Champions Choice No.1 oder Champions Choice Etang (beide Sorten von Browning)
- 3 bis 5 eingeweichte Brötchen
- Lebendfutter wie Maden und Caster
Lutz Hülße, Blinker-Autor
Lutz Hülse mit Rotfeder.
3. Gute Löslichkeit
Wenn ich Rotfedern gezielt anlocken möchte, verwende ich eine Mischung, die sich schnell auflöst und im Wasser eine attraktive Wolke bildet. Die Sorten Red Roach und No.1 von Browning werden im Verhältnis 1_:_1 vermischt. Durch die Zugabe von geröstetem Hanf wird die Mischung noch attraktiver. Um die Wolkenbildung zu unterstützen, kann man noch 500 Gramm Samenmischung hinzugeben (Crushed Hemp von Browning).
- 50 % Red Roach
- 50 % No. 1 _ Gerösteter Hanf (100 g pro Kilo Trockenmischung)
- 500 g Crushed Hemp (alle Spezialzutaten von Browning)
Tobias Klein, Browning-Teamangler
Tobias Klein setzt auf eine gute Löslichkeit beim Futter.
4. Nur eine Sorte
Wer der Rotfeder aufs Maul schaut, erkennt sofort, dass diese Fischart nicht am Grund frisst. Aus diesem Grund benötigt man ein leichtes Futter, das sich im Wasser sehr gut auflöst. Ich verwende keine Mischung aus mehreren unterschiedlichen Sorten, sondern setze ausschließlich auf das Dutch Special Feeder von van den Eynde. Wichtig ist, dass man dieses Grundfutter mit vielen Maden und Castern verfeinert. Darauf fahren die Rotfedern ab. Mit schwimmenden Maden und Castern am Haken wird man die besten Ergebnisse erzielen.
Jan van Schendel, niederländischer Friedfischprofi
Ein toller Rotaugen-Tipp von Jan van Schendel.
5. Hartes Baguette
Für das gezielte Anfüttern von Rotfedern würde ich keine spezielle Futtermischung empfehlen, sondern Baguettebrot, das kurz angefeuchtet wird. Baguette ist härter als Weißbrot und lässt sich nach dem Einweichen besser auswerfen. Zum Angeln verwende ich ein spezielles Schwimmbrot von Sensas. Ich lasse das Brot etwa eine Stunde lang einweichen, drücke es aus und lagere es dann in Küchenpapier. Dabei wird es zäh und hält gut am Haken. Angeboten wird das Schwimmbrot an der Wasserkugel oder am Waggler. Man kann auch mit Maden an der Wasseroberfläche angeln. Dafür muss man den Krabblern allerdings Auftrieb verleihen. Dazu gibt man die Maden in einer Plastikdose und etwas Wasser hinzu. Allerdings nur so viel, dass die Maden noch herumkrabbeln und nach Luft schnappen können. Nach etwa 30 Minuten haben sich die Krabbler mit Luft vollgepumpt und sind bereit für den Einsatz an der Posenmontage und zum Anfüttern mit der Schleuder.
Marco Beck, Teamangler von Sensas
Marco Beck ist Teamangler von Sensas.
