Das Angeln mit dem Futterkorb erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Wir zeigen Ihnen in sieben Schritten, wie Sie diese Angelart schnell in den Griff und die ersten Fische in den Kescher bekommen.
1. Das Futter
Der Vorteil beim Angeln mit dem Futterkorb besteht darin, dass sich durch die Korbfüllung immer Futter in Hakennähe befindet. Weil das Futter auf einer kleinen Fläche konzentriert und in kleinen Portionen gefüttert wird, reicht oft eine Kilopackung für einen ganzen Angelnachmittag. Mittlerweile haben die meisten Firmen brauchbares Feederfutter im Angebot.
Wichtig ist, dass das Futter nach dem Auswerfen möglichst zügig den Korb verlässt und keinesfalls darin kleben bleibt. In dem Falle verlieren Sie beim Einholen nämlich den Hauptteil und le- gen somit eine Futterspur, welche die Fische von Ihrem Angelplatz weglockt. Für ein schnelles Auflösen darf die Mischung nicht zu feucht und damit zu klebrig ausfallen. Als erstes gibt man das Futter in einen Eimer und befeuchtet es leicht. Anschließend rund zehn Minuten ziehen lassen.
Dann wird vorsichtig weiteres Wasser hinzugegeben und mit dem Futter verrührt. Das Futter hat die richtige Feuchtigkeit, wenn sich durch Zusammendrücken kleine Bälle formen lassen, die nicht sofort wieder auseinanderbrechen. Allerdings befinden sich im Futter noch Klumpen, die die Fische schnell sättigen und sich schlecht auflösen würden. Deshalb wird das Futter durch ein Sieb gerieben. Sehr hartnäckige Klumpen einfach wegwerfen. Nach dem Sieben wird das Futter ein drittes Mal ein wenig angefeuchtet und sollte bereit sein.
2. Futterkorb-Varianten
Die Anzahl der unterschiedlichen Futterkorbtypen verwirrt manchen Einsteiger. Dabei hat jeder Futterkorb sein bestimmtes Einsatzgebiet. Oben und unten geschlossene Futterkörbe sind sogenannte Madenkörbe. Diese werden mit Maden oder einem Gemisch aus Maden und Hanf gefüllt. In der Strömung sind die Köder je nach Anzahl der Löcher nach ein bis zwei Minuten aus dem Korb gewaschen. Im Stillwasser dauert es etwas länger.
Mit offenen Plastikkörben legt man einen kompakten Futterball am Grund ab. Aufgrund der wenigen Löcher im Korb und den beiden offenen Enden dauert es etwas länger, bis das Futter herausgewaschen wird – gut bei wenig Fischaktivität. Futterkörbe mit dem Blei am unteren Ende sind sogenannte Speedfeeder. Sie lassen sich mit dem Gewicht voraus gut werfen und kommen dort zum Einsatz, wo die Fische auf Distanz stehen. Kleine Drahtkörbe setze ich vor allem beim Angeln im Winter ein, wenn eine reduzierte Futtermenge benötigt wird, um die Fische zu locken, aber nicht zu sättigen. Große Drahtfutterkörbe setze ich dann ein, wenn zu Beginn des Angelns eine größere Futtermenge ausgebracht werden soll. Auch im Fluss, wo generell mehr Futter als im Stillwasser benötigt wird, füttere ich regelmäßig mit großen Drahtkörben.
Was das Gewicht der Körbe angeht, verwende ich immer den leichtest möglichen Korb, der mir aber genug Widerstand bietet, damit ich die feine Feederspitze gut spannen kann. Im Stillwasser komme ich oft mit Körben zwischen zehn und 20 Gramm klar, im kleinen Fluss braucht man oft Körbe zwischen 30 und 50 Gramm, im starken Strom Körbe bis 150 Gramm
Auch interessant
- FriedfischangelnMethod Feeder: Die Methode für dicke Friedfische
3. Bissanzeige-Spitzen
Wichtigster Bestandteil beim Feedern sind neben den Futterkörben die Zitterspitzen – sie zeigen schließlich den Biss an. Bei hochwertigen Ruten sind die Testkurven auf den Spitzen abgedruckt. Diese sind in Unzen angegeben. Leichte Spitzen haben eine Testkurve von 0,5 Unzen, schwere Spitzen bis drei oder sogar fünf Unzen. Eine Unze sind 28 Gramm. Die Testkurve beschreibt nicht das Wurfgewicht, sondern das Gewicht, das man braucht, um die Spitze im rechten Winkel auszulenken. Es gibt aber auch Spitzen, auf denen die Testkurven nicht abgedruckt sind. Doch auch hier lässt sich leicht feststellen, welches die stärkste und die schwächste Spitze ist: Einfach die Spitzen an ihren dünnen Enden zwischen zwei Fingern halten und herabbaumeln lassen.
Die leichteste Spitze senkt sich am meisten, die harten Spitzen bleiben fast in der Waagerechten. Feederspitzen bestehen aus Glas- oder Kohlefaser. Die sensibleren Glasfaser-Spitzen kommen eher auf kürzeren Distanzen bis 35 Meter zum Einsatz. Durch ihre Flexibilität und Materialbeschaffenheit zeigen sie Bisse präzise an. Zudem ist Glasfaser in der Handhabung unempfindlicher als Kohlefaser – ein großer Vorteil beim Feedern! Schnell ist die Schnur um die Spitze gelegt. Kommen nun der schwere Futterkorb und etwas Unachtsamkeit ins Spiel, könnte eine Carbon-Spitze beim Auswerfen brechen. Die Kohlefaserspitze ist steifer, daher schnellt sie nach dem Abwurf sofort wieder in ihre Ausgangsposition zurück – gut für weite Würfe. Allerdings zeigen sie Bisse nicht ganz so schön und wesentlich unruhiger an als die weicheren Modelle aus Glasfaser.
4. Futterkorb füllen: Die Sandwich-Fütterung
Futter bringt die Fische zwar zum Platz, doch so richtig aktiv werden sie erst, wenn Lebendköder ins Spiel kommen. Vor allem wenn die Fische zwar am Platz sind, aber nicht wirklich fressen oder die Bisse nachlassen, bringen viele Lebendköder im Futterkorb oft die Wende. Am besten bietet sich dazu die sogenannte Sandwich-Fütterung an. Dazu wird das untere Ende eines offenen Futterkorbes mit einem Futterpfropf verschlossen. Danach wird der Korb mit Maden befüllt und abschließend mit einem zweiten Futterpfropf verschlossen. Am Grund angekommen lösen sich die Futter-Verschlüsse und geben ihre krabbelnde Füllung frei. Alternativ können Sie auch einen leichten Anhieb, kurz bevor der Korb den Grund erreicht, setzen (oder schon ein gutes Stück darüber). So lassen Sie einen Maden-Regen über dem Futterplatz niedergehen.
5. Spitzen-Spiele
Nach dem Wurf schließt man die Rolle. Wenn der Korb den Grund erreicht, entspannt sich die Spitze. Die Rute wird auf der Feederauflage abgelegt und die Schnur so lange vorsichtig gespannt, bis sich die Spitze leicht biegt und nicht mehr nachgibt. So zeigt sie auch Fallbisse an, bei denen der Fisch auf den Angler zuschwimmt. Ruckartige Bisse, bei denen die Spitze blitzschnell ausschlägt und sofort wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehrt, kann man in der Regel ignorieren. Der Anhieb folgt erst, wenn sich die Feederspitze deutlich und gleichmäßig durchbiegt.
Auch interessant
- FriedfischangelnMethod Feeder: Die Methode für dicke Friedfische
6. Die Montage zum Angeln mit dem Futterkorb
Die einfachste Montage beim Angeln mit Futterkörben ist die Schlaufen-Montage. Die Schlaufen-Montage hat den Vorteil, dass der Fisch mit dem Köder ungehindert abziehen kann. Zudem gibt es kaum Verwicklungen zwischen Vorfach, Hauptschnur und Korb. Und bindet man die Montage:
- Man legt eine Schlaufe von zirka 50 Zentimetern Länge ins Ende der Hauptschnur.
- Danach bindet man in die große Schlaufe eine kleinere Schlaufe. Dazu teilt man die große Schlaufe im Verhältnis 4:1.
- In die kleinere Schlaufe wird das etwa 80 Zentimeter lange Vorfach eingehängt.
- In die große Schlaufe bindet man mit einem Einhänger einen zirka 15 Zentimeter langen Seitenarm, an dessen Ende der Futterkorb befestigt ist.
7. Die Köder
Maden und kleine Rotwürmer zählen zu den beliebtesten Ködern beim Angeln mit Futterkorb. Zwei Maden am 16er Haken sind ein toller Happen für Rotaugen, Nasen, Hasel und Döbel. Wird auf Brassen und Güstern geangelt, ist ein kleiner Rotwurm als Köder oft unschlagbar. Diesen sticht man einfach nur einmal mittig durch den Wurm. Überhaupt gilt: Beim Angeln mit Futterkorb sollte die Haken- spitze freistehen, damit der Greifer sicher im Fischmaul fassen kann. Auf Schleien und Satzkarpfen fangen Kombiköder aus Wurm und Made, alternativ funktioniert natürlich auch Made/Mais. Um den Ködern eine spezielle Note zu verleihen, kann er in einen Dip getaucht werden. In der kalten Jahreszeit haben sich dabei stark riechende Aromen wie Knoblauch und Fisch bewährt, im Sommer eher fruchtige und süße Aromen.
Dieser Artikel erschien zuerst in Blinker 02/2017: Hier geht es zur aktuellen Ausgabe!