Multitalent Maden: Der Köderklassiker perfekt eingesetzt

Maden sind ein gefragter Angelköder und als solcher in vielen Angelgeschäften erhältlich. Doch die Made ist nicht gleich die Made. Man kann sie in ihrem Dasein auch pimpen, sodass sie für unterschiedliche Situationen geeignet ist. Steffen Kircher von FTM zeigt, wie Sie das Meiste aus dem Köderklassiker herausholen können.

Bild: Pixabay/TheDigitalArtist

Zunächst: Angle ich oft mit lebenden Maden? Klar. Sie sind bestenfalls frisch vom Händler und werden direkt verwertet. Frische Maden erkennt man an dem schwarzen Punkt innerhalb. Dies ist der Magen. Ist er gut sichtbar in der Made, hat sie erst vor kurzem noch gefressen und ist so frisch und gut genährt. Es gibt aber auch andere Varianten, wie man diesen Köder präsentieren kann, um die Flossenträger an den Haken zu bringen. Wir unterscheiden: Lebendige und tote Maden, schwimmende, sowie geklebte Maden (Madenkuchen).

Bild: S. Kirchner

Maden sind der Klassiker beim Feedern und Friedfischangeln. Dabei kann dieser Köder auf verschiedenste Weise angeboten werden.

Angeln mit toten Maden

Der Geheimtipp in Sachen schlammige Gewässer, große Friedfische und Winterzeit. Hintergrund ist, dass die toten bzw. eingeschläferten Maden sich auf unsauberen oder schlammigen Untergrund nicht verkriechen und eingraben können. Sie liegen schlaff am Boden und sind so auch bei ganz weichem Untergrund immer noch gut sichtbar für den Fisch. Auch in der kalten Jahreszeit hat eine tote Made ihren Vorteil. In der Winterzeit, bei kaltem Wasser, zieht sich eine lebendige Made zusammen und ist hart. Ganz im Gegenteil, die tote Made. Sie bleibt weich und langgezogen. Sind die Fische im Winter eher inaktiv und „faul“ ist diese Variante oft der Schlüssel zum Erfolg.

Bild: S. Kirchner

Eine tote Made kann sich nicht im Sediment vergraben und zieht sich nicht im kalten Wasser zusammen. Die perfekte Wahl für große Fische!

Auch gut geeignet beim selektiven Fischen, wenn es auf größere Fische gehen soll. Bekanntermaßen geht Kleinfisch eher auf aktive, schnelle Köder. Karpfen, Schleien und große Brassen hingegen fühlen sich vom passiven Köder angezogen. Die Made wird entweder 24h in kaltes Wasser gelegt, wichtig ist das das Wasser immer gekühlt ist. Oder man brüht die Maden. Hierbei werden diese auch in kaltes Wasser gegeben. Hinzu fügt man in mehreren Schritten kochendes Wasser und rührt nach jeder Zugabe mit dem Finger um. Ist eine heiße Temperatur erreicht, sodass die Maden augenscheinlich erstarrt sind, ist der Punkt erreicht. Jetzt werden sie wieder in kaltes Wasser gegeben. Dort bleiben sie, bis sie am Wasser zum Angeln eingesetzt werden.

Auftreibend und verführerisch

Schwimmende Maden kommen zum Einsatz, wenn der Haken etwas Auftrieb bekommen soll. Manche Fische sind sehr zurückhaltend. Sie nehmen den Köder nicht gleich auf, schauen sich ihn aber intensiv an und beobachten. Je natürlicher er wirkt und präsentiert wird, desto überzeugender ist er für unseren Zielfisch. Wie werden schwimmende Maden zubereitet? Eine kleine Portion frische Maden werden direkt mit ihrem Sägemehl in eine Köderbox gegeben, welche im Deckel nochmals eine Öffnung besitzt. Diese Öffnung ist der Fluchtschutz für die kleinen Krabbler. Man gibt nun etwas Wasser hinzu, sodass die Tiere im nassen Mehl kriechen, aber dennoch noch nicht vom Wasser bedeckt sind. So kriecht die Made aus dem nassen Brei an der Wand des Behälters hoch und fällt am Deckel wieder hinunter. Während dieses „Rundganges“ nimmt sie Luft auf. Sie pumpt sich im Prinzip mit Luft voll und treibt so im Wasser auf. Beködert man den Haken nun mit einer normalen und einer „Luftmade“, hat diese Kombination viel mehr Auftrieb und wirkt natürlicher auf den Fisch.

Bild: S. Kirchner

Ganz einfach zum Schwimmen gebracht: Auftreibende Maden kann man leicht selbst „herstellen“.

Bild: S. Kirchner

Dieser prächtige Giebel ging auf das Konto von schwimmenden Maden. In Kombination wird der Köder besonders unauffällig.

Kompakt verklebt

Auch eine sehr ergiebige Variante Maden anzubieten, ist, die Köder mit einem speziellen Kleber zu einer homogenen Masse zusammen zu kleben. So ist es möglich mit dem klassischen Futterkorb Maden pur in großer Menge ganz ohne Grundfutter anzubieten. Die Maden werden zuerst mit einem geeigneten Sieb von den Sägespänen getrennt und dadurch auch entfettet. Sind die Krabbler dann sauber von Schmutz und Spänen getrennt und machen einen trocknen Eindruck, sind sie für den Kleber gut vorbereitet. Dieser aus dem Handel übliche Madenkleber wird wie mit einem Gewürz Streuer über die Maden verteilt. Eine kleine Menge reicht bereits, um sie aneinander zu kleben. Jetzt ist Vorsicht geboten. Nur ein paar Wassertropfen genügen, dass der Kleber mit den Maden reagiert. Ein kurzer Sprühstoß mit der Flasche bringt den gleichen Effekt. Durch kurzes Schwenken der Wanne bzw. Umrühren verteilt sich die Feuchtigkeit nochmals besser. Die Maden verteilen die Klebkraft mit ihren Bewegungen gleichermaßen. Nach einem kurzen Augenblick wird offensichtlich, dass die vielen Maden ruhiger werden und das Ganze zu einer Masse verschmilzt. Sollte die Klebekraft noch nicht ausreichen, einfach nochmal etwas Kleber hinzugeben.

Bild: S. Kirchner

Mit speziellem Madenkleber aus dem Handel lassen sich die Krabbler in eine homogene Masse verwandeln. So ist auch Füttern mit Maden pur kein Problem.

Bild: S. Kirchner

So sieht das Ergebnis aus, wenn der Madenkleber seine volle Wirkung entfaltet hat.

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