Friedfischangeln: Richtig anfüttern Teil 2

Anfüttern in Flüssen: In Flüssen ist das größte Problem die oftmals starke Strömung. Wenn wir in einem Fluss anfüttern, sollten wir das Wetter sehr genau beachten. Am besten schaut man sich die Wetterprognose

der nächsten Tage an und entscheidet was das Beste ist. In der Lippe z.B. kann der Pegel innerhalb weniger Stunden um mehrere 10cm steigen und das ist Tödlich für unsere Futterstelle. Die Strömung wird so stark, das mit unter nicht mal mehr 200 Gramm Bleie liegen bleiben und da kann man sich wohl vorstellen was mit unserem Futter passiert. Wir benötigen also doch etwas mehr Futter als in Seen, zudem sollten wir auch besser keine runden Boilies nehmen. Wir machen einfach Boilies die so aussehen wie Kissen, diese gehen in der Strömung nicht so leicht verloren. Man sollte den Boilie auch etwas schwerere Zutaten zufügen z.B. Reismehl. Wenn wir in der Strömung anfüttern brauchen wir eine ungefähre Menge Boilies von 2 bis 4kg Boilies pro Fütterung und dazu kann man auch noch mal das gleiche an Partikeln Füttern. Diese Mengen hören sich vielleicht jetzt für den ein oder anderen sehr viel an, aber wir erzielten mit diesen Mengen im Durchschnitt die besten Erfolge. Hier ein kleines Beispiel wie man anfüttern kann. Mit dieser Taktik bin ich meistens am besten gefahren. Sehr gerne fressen die Karpfen an breiten kurven Ausläufern, hinter großen Hindernissen in Flach-Wasser-Zonen und an oder in Pflanzen-Beten. Hier ist das Fress-Verhalten stellenbetonter, weil die Karpfen durch dies Art der Strömung (leichter-langsamer) es beim fressen etwas leichter haben als wenn sie mitten in der Strömung fressen müssen. Im Klartext heißt das, das Futter bleibt besser liegen und der Karpfen muss beim fressen nicht gegen die Starke Strömung ankämpfen. Anfütter in Seen: Wenn ich an Seen angele, zählt bei mir das Motto: weniger ist mehr. Am See verwende ich meistens nicht so viel Futter wie im Fluss. Denn wir haben hier eigentlich nur Enten und Blässhühner die sich über unser Futter hermachen könnten. Die können natürlich auch zur Plage werden, aber an den Seen wo ich Angel stellen sie kein Problem da. Auch hier ist es natürlich sehr sinnvoll mehrere Tage im Voraus mit dem Füttern zu beginnen. Im Durchschnitt hat sich herausgestellt, das in den wärmeren Monaten Mai bis September eine Futtermenge von ca. 500 bis 1000 Gramm pro Futterplatz gute Ergebnisse brachten. Hier ist natürlich auch sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt. Diese Werte beziehen sich auf die von mir beangelten Gewässern und sollen nur als Hilfestellung dienen. Einsatz von PVA (Poly Vinyl Alcohol) Es handelt sich hierbei um ein wasserlösliches Material, das sich für eine Menge verschiedener Sachen gebrauchen läst. PVA gibt es als Schnur, Band, Tüte und als Netz. Ich benutze es hauptsächlich als Stringer, er besteht aus drei bis acht Boilies. Diese werden dann mit Hilfe einer Stringer Nadel auf das PVA aufgezogen. Zwischen den einzelnen Boilies sollte etwas platz gelassen werden, damit sich das PVA besser auflösen kann. Das ganze wird dann am Haken befestigt und ist bereit zum Einsatz. Näher als mit PVA bekommen wir keine Freebies (freie Futterköder) an unseren Hakenköder. Wenn das Futtern nicht rund um den Hakenköder liegen soll, sondern auf dem Köder, dann nehmen wir eine PVA-Tüte oder ein PVA-Netz. Auch wenn Ihr zerbröselte Boilies benutzen wollt ist das die Beste Lösung. Wenn ich einen PVA Beutel benutze, ist mein Köder meistens ein Pop-Up. Dieser schwebt dann wunderbar über unserem kleinen Futterplatz und wird so hoffentlich schneller vom Karpfen gefunden. Die Temperatur besitzt einen großen Einfluss auf das Auflösen von PVA. Im Sommer z.B. braucht eine Tüte aus PVA ca. 1 Minute bis sie sich aufgelöst hat. Im Winter hingegen kann es schon mal mehrere Minuten dauern bis sich das PVA vollständig aufgelöst hat. Sollte der Boden schlammig sein, kann man auch die gesamte Montage mit in die Tüte stecken und so ein einsinken der Montage in den Schlamm verhindern. Wenn man etwas Luft in der Tüte läst, wird sie noch langsamer absinken und recht sanft auf dem Gewässergrund aufkommen. Damit ist ein Einsinken der Montage in den Schlamm fast unmöglich und wir haben uns wieder einen kleinen Vorteil erarbeitet. Hilfsmittel beim Füttern: In diesem Kapitel werde ich einige nützliche Gegenstände vorstellen. Wir stehen an unserem Gewässer und wollen anfüttern, aber unsere Futterstelle liegt in gut 50-60m vom Ufer entfernt. Wie also bekommen wir z.B. unsere Boilies oder Partikel dort hin? Hier die Antwort! Boiliestick (Wurfrohr): Der Klassiker unter den Boiliesticks ist wohl der Cobra Stick. Mit ihm können wir die Boilies bis zu 100 Meter weit werfen. Ich hebe den Cobra Stick extra hervor, da er meiner Meinung nach um längen besser ist als seine Konkurrenz. Multi-Baiter Löffel mit Stab: Mit ihm können wir Futterbälle, die Partikel enthalten wie z.B. Hanf, Mais usw. prima bis zu einer Weite von 40 bis 60 Metern schleudern. Dieses Hilfsmittel wurde eigentlich als Groundbaiter entwickelt, aber er ist mittlerweile für so viele Dinge im Einsatz, dass man ihn neuerdings nur noch Multi Baiter nennt. Boilie & Partikel Raketen: Dir Raketen nimmt man um z.B. Partikel auf sehr große Entfernung anzufüttern. Es passen gut 150 bis 200g Partikel in so eine Rakete. Wenn wir sie benutzen, sollten wir eine kräftige Rute ca. 3 1/2lbs und eine kräftige Schnur wählen. Catapults (Schleuder): Die Schleuder gehört wohl mit zu den ältesten Gegenständen um Futter auszubringen. Mit ihr können Partikel als auch Boilies ausgebracht werden. Bei der Schleuder ist darauf zu achten, dass man vernünftige Gummibänder verwendet. Die besten Gummibänder werden aus hochwertigem Latex hergestellt und haben so eine lange Lebensdauer. Futterboote: Mit Ihnen wird das anfüttern zum Kinderspiel. Einfach das Futter in die dafür vorgesehne Öffnung und schon geht los. Manche Boote haben eine Reichweite von mehreren 100m. Aber diese Boote haben auch einen kleinen Nachteil, sie sind meistens sehr teuer. Partikel und ihre Zubereitung: Kichererbsen: Diesem Köder können weder Karpfen noch Schleien widerstehen. Bei Kichererbsen kann man sehr gut mit Aromen und Farben arbeiten, da sie sehr viel Wasser aufsaugen und so mit auch unsere Zusatzstoffe. Am besten last Ihr die Kichererbsen erst mal etwas sprießen bevor Ihr sie einlegt. Beim einlegen darauf achten, das Ihr mindestens 1/3 Wasser über den Kichererbsen habt, da diese sehr viel Wasser aufnehmen. Sie sollten dann 12 Stunden eingeweicht werden und müssen anschleißend für ca. 20 bis 30 Minuten gekocht werden. Wenn sie weich genug für den Haken sind, sind sie fertig. Mit Kichererbsen habe ich immer etwas großzügiger angefüttert, da die Karpfen sie wirklich lieben. Mais: Mais ist wohl der älteste und bekannteste Karpfenköder überhaupt, und das zu recht. Unsere Karpfen lieben auch diesen Köder und können oft nicht genug von ihm bekommen. Dem Mais können wir auch fast jegliche Aromen und Farben zufügen, was allerdings normalerweise nicht nötig ist. Denn er besitzt einen sehr guten eigen Geschmack und eine tolle Farbe. Mais sollte immer zwischen 15 und 24 Stunden eingelegt werden, anschließend kurz aufkochen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dann möglichst in einen Eimer mit Deckel geben und fermentieren lassen. Im letzten Teil lest Ihr: – Weiter Partikel und ihre Zubereitung – Ist Füttern wirklich so schädlich für ein Gewässer, wie es von vielen behauptet wird? Jan Hoidis für Angeln.de


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