1. Das passende Gerät
Wer es auf große Brassen abgesehen hat, sollte kein zu leichtes Gerät verwenden. Vorfächer unter 0,20 Millimeter Durchmesser sind einfach verantwortungslos, vor allem, wenn man in hindernisreichen Gewässern angelt. Ich wähle auf Fische über 60 Zentimeter Länge ein 0,22er oder auch 0,25er Vorfach. Kommen auch Karpfen vor, darf das Vorfach auch ruhig 0,30 Millimeter stark sein. Als Rute komme ich mit einem Modell mit 1,75 lb Testkurve zu- recht. Weil Brassen keine großen Kämpfer sind, lassen sich die größten Fische damit ausdrillen.
2. Top-Plätze für große Brassen
Oben auf Kiesbänken und in flachem Wasser, das von tieferem Wasser umgeben ist, findet man immer Brassen. Auch um Inseln herum, die ins tiefere Wasser abfallen, ist mit Brassen zu rechnen. Was verkrautete Gewässer angeht, haben die Fische eine Abneigung gegen die Pflanzen. Hier sollten Sie sich krautfreie Stellen wählen, damit die Fische Ihren Köder überhaupt finden.
3. Aufgepasst!
Brassen fressen bevorzugt bei Nacht. In der Dämmerung verraten sich die großen Fische, indem sie über dem Futterplatz rollen. Das geschieht vor allem in der Dämmerung. Rollende Fische sind meist auch hungrige Fische und fressen wenig später das Futter am Grund. Um die großen Brassen auszumachen eignet sich ein gutes Fernglas hervorragend.
4. Kleiner Mitternachtssnack – Partikel verteilen
Weil Brassen bevorzugt nachts fressen, sollte man schon in der Dämmerung einen Futterplatz mit Partikeln vorbereiten. Am einfachsten geschieht das vom Boot, wenn man den Platz mit einer Futterboje markiert. Ist ein Boot nicht erlaubt, muss man zur Futterrakete greifen. Da große Brassen viel Futter vertilgen können, lege ich ordentlich nach: Vier Kilo Pulverfutter, sowie zwei Kilo Pellets in 2 und 4 Millimeter Durchmesser. Außerdem noch drei bis vier Maisdosen. Damit will ich die Brassen möglichst lange am Platz halten. Nach der Eingangsfütterung will ich nicht mehr nachfüttern, weil das den Brassenschwarm verscheuchen könnte.
5. Wind im Gesicht
Was für das Karpfenangeln gilt, trifft auch auf den Fang von großen Brassen zu. Im Sommer stehen die Fische immer an dem Ufer mit auflandigem Wind. Die Strömung, die der Wind erzeugt, sorgt dafür, dass das natürliche Futter an die wind- zugewandte Uferseite gespült wird. Deshalb stellen sich hier die Brassen ein. Wer vom Boot fischt, sollte seinen Futterplatz am besten mit einer Boje markiere. So weiß man immer, wo man gefüttert hat und wo man angeln muss.
6. Karpfenangler fragen
Karpfenangler geben oft freiwillig Auskunft über Großbrassenfänge, weil sie diese Fische nicht wollen. Die Größenangaben der Karpfenangler sollte man ein wenig mit Vorsicht genießen, weil Brassen, auch große, oftmals nicht gewogen werden und daher oft kleiner sind, als von den Anglern angegeben. Auch im örtlichen Angelladen bekommt man oft problemlos Auskunft, weil das Brassenangeln nicht so hoch im Kurs steht.
7. Große Brassen stehen auf süße und herzhafte Aromen
Was das Aroma des Futters angeht, bevorzuge ich in den Sommermonaten eindeutig ein süßes Futter. Damit das Futter stärker bindet und sich erst am Grund auflöst, gebe ich reichlich Melasse mit in die Mischung. Im Frühjahr und Herbst stehen die großen Brassen in meinen Gewässern dagegen eher auf herzhafte Aromen wie Squid, Leber und Heilbutt-Öl.
8. Köderpalette
Man sollte nicht nur einen Köder am Wasser dabeihaben, wenn man es auf große Brassen abgesehen hat. Der Grund: der Appetit der Fische kann sich schnell ändern. Fängt man sie an einem Tag noch mit Mini-Boilies, lassen sie sich am nächsten nur noch mit drei Maden am 12er Haken fangen, vor allem, wenn die Temperaturen von einem auf den anderen Tag stark abgekühlt sind. Klassiker,- die ich immer dabei habe: Maden, Mais, Rotwürmer, Mini-Boilies (Pop Up und Sinker), 6 mm Pellets.
9. Laichzeit für große Brassen beachten
Große Brassen fängt man in allen Gewässern vor und nach der Laichzeit. Weil die Fische nur ihre Fortpflanzung im Kopf haben, kommen auch die ganz Großen in relativ flaches Wasser und lassen sich dort beobachten und auch fangen. Vor der Laichzeit brauchen sie Energiereserven für das anstrengende Liebesspiel, danach müssen Sie ihre Energiereserven wieder auffüllen. Während der Laichzeit tragen die Milchner einen pickelförmigen Ausschlag am Kopf und auch am Körper.
10. Appetitmacher einbringen
Ganz wichtig ist es, dass man ein paar Appetithappen des Hakenköders ins Grundfutter einbringt. Diese sollten aber möglichst verteilt am Futterplatz liegen, damit die Brassen danach suchen müssen. Mein Futterplatz hat eine Größe von etwa 10 Quadratmetern bei zwei Metern Wassertiefe. Meist beginne ich mit dem Anfüttern am frühen Nachmittag, damit die Brassen Zeit haben, sich am Futterplatz einzufinden. Meine Ruten lege ich dann ab der Dämmerung aus.