Brassen angeln – Grundlagen & Die 4 besten Methoden

Brassen angeln mit der Grundmontage

Wer gezielt kapitale Brassen fangen möchte, braucht nicht nur Zeit, sondern auch eine absolut fängige Köderpräsentation. Wir zeigen euch mit dem Method Feeder eine Grundmonatge, die hierfür die perfekte Methode ist. Weder muss ständig auf die Spitze geschaut werden, wie beim herkömmlichen Feedern, noch muss man auf Anfutter in Hakennähe verzichten – genial. von Wolfgang Kalweit

Wolfgang Kalweit mit prächtigem Brassen – sozusagen „mit Methode“ gefangen.

Wolfgang Kalweit mit prächtigem Brassen – sozusagen „mit Methode“ gefangen. Foto: Kalweit

Mit Methode füttern

Der Method Feeder ist die moderne Weiterentwicklung der bekannten Futterspirale. Während man mit ihr jedoch nach dem Laufblei-Prinzip fischt, handelt es sich bei dem Method Feeder um eine Festblei-Montage. Die Hauptschnur wird durch ihn hindurch gefädelt und dann ein Tönnchenwirbel angeknotet, an den auch das Vorfach angebracht wird. Diesen steckt man anschließend in die passgenaue Innenführung, was den Feeder fixiert und den Selbsthak-Effekt auslöst. Der Fisch nimmt den Köder auf, schwimmt davon und dabei treibt das fest mit dem Bleigewicht verbundene Vorfach die Hakenspitze in sein Maul.

Kleine Boilies sind hervorragende Hakenköder für große Brassen. Foto: W.Kalweit

Kleine Boilies sind hervorragende
Hakenköder für große Brassen. Foto: W.Kalweit

Da ich als Köder Boilies und Pellets bevorzuge, kommt bei mir die Haarmontage zum Einsatz – mit Ködergrößen zwischen 10 und 16 Millimeter. Fischt man mit kleinen Ködern um die 10 Millimeter, die vom Fisch schnell aufgenommen werden können, reichen Vorfachlängen von weniger als 10 Zentimeter. Sollen jedoch größere Köder zum Einsatz kommen, fühle ich mich mit längeren Vorfächern um die 15 Zentimeter einfach wohler. Der Fisch hat dann mehr Zeit, den Köder vollständig aufzunehmen, was die Fehlbissrate reduziert. Nun hat man aber das Problem, dass das Vorfach länger ist als der Feeder, was sehr oft zu fatalen Verhedderungen führt. Um dies zu verhindern, gibt es jedoch einen simplen Trick: Ein Teil des Vorfachs wird einfach mit ins Futter geknetet. Sobald sich der Futterball im Wasser aufgelöst hat, gibt er auch das Vorfach wieder frei und die Montage ist fangbereit.

Die perfekte Mischung

Entscheidend für den Erfolg ist das richtige Grundfutter, mit dem der Method Feeder bestückt wird. Damit meine ich nicht dessen Aroma und Geschmack, sondern seine Bindeeigenschaften. Eine gute Futtermischung übersteht kraftvolle Würfe, den harten Aufprall auf die Wasseroberfläche und gegebenenfalls eine lange Absinkphase bis zum Gewässergrund. Der Ball muss sich aber auch binnen weniger Minuten vollständig auflösen, um rasch höchste Attraktivität und Lockwirkung neben dem Hakenköder entfalten zu können. Am besten erreicht man diese Eigenschaften mit einer sehr lockeren Stillwassermischung, der man beim Anmischen mit Wasser noch eine entscheidende Zutat beifügt: Rübensirup! Er gibt der eigentlich sehr lockeren Mischung eine starke Bindung, die extrem stabile Futterballen ermöglicht. Die optimale Menge Sirup beträgt etwa 100 Gramm auf 1 Kilo Futter. Trotz der nun festen Konsistenz löst sich der Ball im Wasser sehr schnell auf, da er nur von einer klebrigen Zuckermasse zusammengehalten wird. Möchte man den Auflöseprozess beschleunigen, kann man dem Futter noch grobe Partikel wie Pellets oder zerkleinerte Boilies hinzufügen. Sie zerklüften den Ball nämlich und lassen das Wasser schneller eindringen.

Um Verhedderungen mit langen Vorfächer zu verhindern, …

Um Verhedderungen mit langen Vorfächer zu verhindern, …

… knetet man eine Schlaufe des Vorfachs einfach in den Futterball ein.

… knetet man eine Schlaufe des Vorfachs einfach in den Futterball ein.

Es schaut nur noch ein kurzes Stück Vorfach heraus. Absolut verhedderungsfrei!

Es schaut nur noch ein kurzes Stück Vorfach heraus. Absolut verhedderungsfrei!

Neben dem positiven Einfluss auf die Konsistenz hat Rübensirup auch eine hohe Lockwirkung, da Brassen einfach auf diesen süß-herben Geschmack abfahren. Ob man eine süße oder fischige Futtermischung verwendet, ist in puncto Fängigkeit sicher zweitrangig. Ich bevorzuge jedoch solche mit einem hohen Anteil von Fisch- und Pelletmehlen, da ich mit ihnen bereits an vielen Gewässern gute Erfahrungen gemacht habe. Eines ist aber sicher: Hungrige Brassen sind nicht wählerisch.

Kraftreserven einplanen

Da ein Method Feeder zum Großbrassenangeln mindestens 60 Gramm schwer sein sollte (Selbsthak-Effekt) und auch noch mal eine ordentliche Menge Futter darum geknetet wird, müssen Rute, Rolle und Schnur mit diesem Gewicht zurecht kommen. Ideal sind 3,60 Meter lange, zweiteilige Specimen-Ruten mit 1,75 bis 2 lb (ca. 50 bis 60 Gramm) Wurfgewicht. Mit ihnen lassen sich die bestückten Feeder problemlos über 40 Meter weit werfen. Keine Sorge, wenn sich die Rute im Wurf zum Halbkreis biegt.

Vorsichtig wird der Method Feeder ausgeworfen

Vorsicht! Ein bestückter Method Feeder sollte beim Auswerfen sanft beschleunigt werden. Foto: W.Kalweit

Beschleunigt man das große Gewicht sanft, hält sie das problemlos aus. Auf eine zur Rute passenden Rolle sollte mindestens ein 0,25er Monofil gespult werden, damit es beim Wurf nicht zum Abriss kommt. Ich wähle aber immer eine 0,30er Schnur aus einem anderen Grund. Und zwar ist beim Großbrassenangeln immer mit einem Karpfenbiss zu rechnen. Die 30er Schnur gibt einem dann die nötigen Kraftreserven, um auch solche „Beifänge“ sicher zu landen. Da Brassenbisse oft Fallbisse sind, braucht man neben den elektronischen Bissanzeigern auch noch Swinger oder Hanger. Diese ziehen die Schnur rückwärts durch den Bissanzeiger, sobald die Schnur locker wird, was den Fallbiss hörbar macht.

Die Futterstrategie beim Brassen angeln

Der große Vorteil des Method Feeders liegt zum einen darin, eine ordentliche Portion Grundfutter direkt neben den Hakenköder platzieren zu können. Das lockt die Brassen an und steigert ihre Beißlaune. Zum anderen bietet der Method Feeder aber auch den Vorteil, dass man mit ihm punktgenaue Futterplätze selbst auf große Distanz anlegen kann. Die großen Bälle lassen sich nämlich überraschend präzise werfen, selbst bei Wind.

Das Futter am Method Feeder hat Wurf und Aufprall überstanden …... und löst sich nach wenigen Minuten vollständig auf, der Köder liegt frei.

Das Futter am Method Feeder hat Wurf und Aufprall überstanden …… und löst sich nach wenigen Minuten vollständig auf, der Köder liegt frei.

Zu Beginn des Angeltages lege ich beide Ruten in kurzen Abständen neu aus (ca. alle 15 Minuten), damit ich eine gewisse Menge Futter ins Wasser bekomme, die ausreicht, um vorbeiziehende Brassen anzusprechen und zum Fressen zu animieren. Bekomme ich keine Bisse, lasse ich die Ruten nach zirka achtmaligem Werfen deutlich länger liegen. Ich kontrolliere dann nur noch etwa jede Stunde den Hakenköder und erneuere ihn wenn nötig. Sobald Bisse einsetzen, bestimmen diese den Rhythmus des Werfens. Mit dieser Strategie ist gewährleistet, dass nie zu viel, aber immer ausreichend Futter angeboten wird.

Erst finden, dann fangen

Mit dem Method Feeder ist man perfekt zum Fang kapitaler Brassen gerüstet. Jetzt muss man die Fische nur noch finden, was aber Stoff für einen weiteren Beitrag wäre. Ein Tipp vorweg: Karpfenangler fragen! Diese haben ab und an schon mal einen großen Brassen als Beifang am Haken. Wo dies häufig passiert, kann man es getrost einmal gezielt versuchen.

Von wegen nasser Sack: Manche Brassen kämpfen ganz schön stark. Foto: Blinker

Von wegen nasser Sack: Manche Brassen kämpfen ganz schön stark. Foto: Blinker

Also: Viel Spaß beim Brassen angeln mit Methode!


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