Von Kai Chaluppa
Döbel sind für Friedfischangler im Winter eine sichere Bank. Auch Minustemperaturen stellen die Döbel das Fressen nicht ein und im dicksten Winter besteht immer die Chance auf einen großartigen Angeltag.
Aber jetzt ist der Frühling da, die Döbel werden aktiver, sie müssen sich auf die stressige Laichzeit vorbereiten, und da kommen ihnen ordentliche und fette Protein-Happen in Form von Maden gerade recht!
Begrenztes Angebot
Nun könnte man die Maden einfach an den Futterplatz schießen und in der Futterspur angeln, aber damit zieht man eine Schule Döbel ziemlich auseinander. Außerdem muss man doch größere Mengen Maden verschießen. Das geht ins Geld. Um das zu vermeiden und die Döbel eng auf einem Platz zu halten, favorisiere ich das Angeln mit einem speziellen Madenkorb. Durch die Löcher im Korb gelangen die Maden ins Freie. Da sie aber bei den niedrigen Wassertemperaturen noch ziemlich klamm sind, werden immer nur wenige Krabbler aus dem Korb entkommen, bzw. hinaus gespült. Das Angebot für die Döbel bleibt zwar konstant, aber auch konstant knapp. Das löst nicht zuletzt auch Futterneid unter den Fischen aus, und sie bleiben am Platz.
Bild: Kai Chaluppa
In stärkerer Strömung kullert der „Bomb Feeder“ leicht über den Grund und setzt zusätzlich Maden frei.
Ich binde mir eine einfache, durchlaufende Feedermontage mit einem freigleitenden Karabinerwirbel auf der Hauptschnur in den mein Futter- bzw. Madenkorb eingehängt wird. Meine Hauptschnur zum Angeln auf Döbel ist in der Regel eine 22er Mono. Die ist schön unauffällig – nicht ganz unwichtig bei so misstrauischen Fischen wie den Döbeln und von der Tragkraft her vollkommen ausreichend.
Zwei Korbmodelle
Bei den Madenkörben greife ich auf zwei unterschiedliche Modelle zurück. Da ist zum einen ein flacher „Maggot-Feeder“ von Guru. Diesen verwende ich in der kleinen Größe, und seine herausragende Eigenschaft ist, dass er aufgrund des flachen Bleis sehr gut am Grund liegt. Es ist also ein Korb für strömungsreiche Angelstellen.
Der andere von mir verwendete Korb ist der sogenannte „Feederbomb“ von Drennan. Im Gegensatz zum flachen Korb eignet sich der runde Feederbomb auch sehr gut zum aktiven Angeln in der Futterspur: Durch seine Form rollt er in der Strömung leichter – die Montage sucht die Döbel.
Bild: Kai Chaluppa
Die zwei im Text erwähnten Feedermodelle: links der „Bomb-Feeder“, rechts der „Maggot Feeder“.
Am 50cm langen 18er Vorfach habe ich einen stabilen Friedfischhaken angebracht. Döbel sind starke Kämpfer. Ich bevorzuge den „Carbon Feeder“ von Drennan (Plättchenhaken) oder den „Maggot“ von Korum (Öhrhaken).
Platzwechsel
Bild: Kai Chaluppa
Beim Döbelangeln sucht man die Fische, indem man ihre Standplätze abfischt. Da das Feedern aber am besten im Sitzen ausgeübt wird, ist ein Stuhl sehr sinnvoll.
Bild: Kai Chaluppa
Kleiner Trick, mit dem man die Aufmerksamkeit der Döbel weckt: ein rotes Fake-Lachsei auf dem Haken.
Zu Beginn des Angelns versuche ich den Rhythmus hochzuhalten. Stetiges Werfen bringt Maden auf den Platz und die hungrigen Döbel werden schnell folgen.
Sind Döbel in der Nähe kommen die Bisse sehr oft mit dem ersten oder zweiten Wurf. Mehrfach durfte ich es bereits erleben mit den ersten 5 Würfen drei gute Fische zu fangen. Wobei es sehr wichtig ist, im Drill die Fische schnell vom Angelplatz weg zu führen, um die anderen Döbel nicht zu vergrämen.
Danach wechsle ich in der Regel die Stelle und gönne dem Fangplatz eine Pause.