Manches stehende Gewässer ist in den Sommermonaten so stark mit Entengrütze bedeckt, dass kein Wasser mehr zu sehen ist. Wer dennoch eine Lücke findet, kann tolle Fische fangen. Vor allem Schleien lieben es, wenn sich über ihnen der grüne Teppich ausbreitet!
Einer dieser drückend schwülen Abende. Der Rhein führt Niedrigwasser, und die letzten drei Versuche mit der Spinnrute brachten keinen einzigen Zanderbiss! Dann will ich dem Altwasser mal einen Besuch abstatten, an dem ich als Jungangler so viele schöne Stunden erlebt habe. Der erste Blick auf das einst so majestätische Gewässer ist ein Schock: Entengrütze soweit das Auge reicht. Wie soll ich denn hier einen Fisch fangen? Da kommt man doch überhaupt nicht durch! Kein einziger der alten Angelplätze ist ausgetreten, meine Kollegen von früher haben das Gewässer wohl aufgegeben. Mit der Hand schiebe ich eine Lücke in dem dichten grünen Teppich frei und staune: Darunter herrscht richtig Leben! Flohkrebse und anderes Kleinvieh ippen in dem kleinen Fenster hin und her. Und zu meinem großen Erstaunen ist das Wasser auch recht kühl und glasklar unter der grünen Grütze. Das könnte also doch was werden! Offenbar ist der dichte Teppich auch ein Schutzmechanismus der Natur. Stellenweise schiebt ein sanfter Strom oder ein Windhauch die linsenförmigen Blättchen zusammen, und hier und da offenbart sich sogar ein kleiner Spalt.