Paniermehl-Haferflocken-Bälle, gefüllt mit Wurmstückchen: Dieses Futter hat Martin Wehrle schon viele -schöne Schleien gebracht.
Lange habe ich einen kleinen Waldsee beangelt. Das Anfüttern auf Schleien war schwierig, weil man oft ungewollt Weißfische oder Satzkarpfen anlockte. Mit den Jahren habe ich ein Spezialfutter entwickelt, das auf zusätzliche Aromen verzichtet und für Schleien besonders attraktiv ist. Dieses Futter vertraut auf süßen Maisgeruch und die deftige Duftnote zerschnittener Rot- und Tauwürmer. Zudem gebe ich die Wurmerde in das Futter. Sie ist für Satzkarpfen und Weißfische wenig anziehend und verleiht dem Futter einen dunkleren Ton, was vor allem im zeitigen Frühjahr von Vorteil ist.
Die Futterbälle sollen sich nicht schon beim Einwerfen, sondern erst am Grund (langsam) lösen. Deshalb verwende ich einen hohen Anteil von Haferflocken und presse die Bälle kräftig zusammen. Das Futter sinkt schnell zum Grund, ohne dabei die Weißfische aus dem Mittelwasser mitzuziehen. Am Gewässerboden entfaltet es seinen Geruch und lockt Schleien an, die mit ihren Mäulern allmählich die Würmer freilegen. Da das Futter gesiebt ist, fällt es trotz fester Pressung beim Wühlen auseinander.Köder am Rand platzieren
Mein Lieblingsköder ist ein Mistwurmbündel, das ich mit der Liftmontage am Rand des Futterplatzes anbiete. Die Antennenpose ist überbleit, das letzte Blei liegt auf dem Grund, fünf Zentimeter vor dem Köder. Hebt die Schleie das Wurmbündel an, wächst meine Pose aus dem Wasser ein Signal für den Anhieb. Schon zu Beginn des Angeltages (meist abends) werfe ich das komplette Futter ein. Die schweren Bälle würden beim Nachfüttern im flachen Wasser zu viel Lärm machen und die scheuen Fische aufschrecken. Wenn Schleien am Platz sind, kann ich nachträglich immer noch halbe Tauwürmer mit der Futterschleuder einschießen.
Ich angle ausschließlich an Plätzen, an denen ich schon Schleien beobachtet oder gefangen habe, meist in der Nähe von Seerosen. Nur wenn Schleien in der Nähe sind, kann ich sicher sein: Der reich gedeckte Tisch wird von den richtigen Gästen abgeräumt.Anleitung:
Zutaten: 1,5 Kilo Paniermehl, 0,5 Kilo Haferflocken, 0,5 Kilo Dosenmais, 40 Rotwürmer, 10 Tauwürmer, drei bis vier Hände Wurmerde Geräte: Pürierstab, Schere 1. Paniermehl, Haferflocken und drei bis vier Hände Wurmerde (ohne Würmer) in einen Eimer geben und vermengen. 2. Mais mit dem Pürierstab in einem Gefäß zu Brei verarbeiten und mitsamt Flüssigkeit in das Trockenfutter einrühren. 3. Vorsichtig Wasser hinzufügen und das Futter dabei gründlich umrühren, bis es gleichmäßig feucht, aber nicht nass und klebend ist. 4. Die Futtermischung wird durch das Sieb gepresst 5. Mindestens zehn Tauwürmer und 40 Rotwürmer mit einer Schere in Stückchen von etwa zwei Zentimetern zerkleinern und im gesiebten Futter verteilen. 6. Vorm Einwerfen sehr fest gepresste Bälle formen, die sich erst am Grund lösen.