Räuberische Döbel

Eines meiner Hausgewässer birgt einen guten Bestand an wirklich großen Döbeln (oder Aitel, wie sie bei uns genannt werden). Im Sommer, wenn an diesem See Badebetrieb herrscht, stehen die Döbel nahe den Stegen und warten auf das Futter der Badegäste, das ihnen reichlich zugeworfen wird. Kein Wunder, dass die Fische so groß werden. Als Angler denkt man sich dann immer: „na wartet, wenn ich das nächste Mal Angeln geh“.

Blöderweise geht dies aber nur wenn es kälter ist oder Schlechtwetter herrscht, und gerade dann ist es wie verhext. Keine Döbel weit und breit, an ihren gewohnten Unterständen sind sie nicht zu finden und falls man doch eine Gruppe ausgemacht hat, ignorieren sie den Köder oder drehen sogar vor ihm ab. Mit der Schnurstärke konnte ich nicht runtergehen, denn die teilweise kapitalen Brocken hätten sie mir sicherlich zerrissen. Doch im Sommer vor etwa vier Jahren kam ich hinter das Geheimnis der Riesendöbel. Als ich zu meinem gewohnten Hechtplatz schritt, kam ich an einem kleinen Schilfgürtel vorbei und aufgeschreckt durch meine Schritte schossen etwa zehn große Döbel heraus. Später, als ich noch auf meinen Hechtbiss wartete, entschloss ich mich, ihnen nachzustellen. Meine Versuche mit Mais und Würmern blieben wie erwartet erfolglos. Mir war klar, dass ich so unauffällig wie möglich fischen musste und so versuchte ich mich im Angeln mit der freien Leine. Dies war gar nicht so einfach, denn Mais und Würmer fliegen bekanntlich nicht weit, und ein noch näheres Heranpirschen an den Döbelplatz hätte die Fische wieder verscheucht. Die Lösung des Problems war ein Fischfetzen. Ich schnitt das Schwanzstück einer toten Rotfeder ab und zog es mit der Ködernadel auf einen 2er Einzelhaken. Dies war meine komplette Montage und damit konnte ich leicht und locker auf den Standplatz der Döbel zugehen, ohne dass sie mich bemerkten. Ich warf die kreisenden Fische an und der Biss folgte sofort. Nach einem aufregendem Drill bemerkte ich, wie gierig der etwa 2-pfündige Fisch den Fetzenköder inhaliert hatte. An einen Zufallsfang wollte ich nicht glauben, deshalb versuchte ich es am nächsten Tag auf genau die selbe Weise und wieder ging mir einer an den Haken, und diesmal war er noch um einen Pfund schwerer als der letzte. Auch Versuche mit Frolic an der Haarmontage wurden mit Erfolg belohnt. Somit ergab sich für mich folgende Schlussfolgerung: der erste Grund für meinen Misserfolg und den vieler anderer Angler war die falsche Köderwahl. Offensichtlich bevorzugten die großen Döbel in diesem Gewässer tierische Köder, und besonders fischige Köder, also entweder kleine Köderfische oder Fetzen. Der zweite Grund war die Vorsicht der Döbel. Posenmontagen kosteten sie anscheinend nur ein müdes Lächeln, während sie auf die freie Leine regelmäßig hereinfielen. Vorsichtiges Anpirschen ist natürlich Pflicht für die erfolgreiche Döbelpirsch. Mein Gerät:- 2,70 m Rute, Wurfgewicht 20-40 g, semiparabolische Aktion- stabile Stationärrolle- 0,25 mm Schnur, braun, mit viel Dehnung- stabile Haken, Größe 1-4 Petri Heil wünscht euch, Polsi

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