Brassen, Rotaugen und Co. haben Zuckmückenlarven zum Fressen gern. Die roten Krabbler sind echte Topköder, denn sie gehören zur natürlichen Nahrung der Fische. Oliver Nitze zeigt, wie er mit den winzigen Ködern füttert und fängt.
Bei Zuckmückenlarven unterscheidet man zwei Arten. Zum einen gibt es die kleinen Mücken (Joker, Foillies), die zum Anfüttern verwendet werden und zum anderen die etwas größeren Zuckis (Bloodworm, Vers de Vase), die als Hakenköder dienen. Wenn man die kleinen Zuckmücken geliefert bekommt, kleben sie meist als feste Masse zusammen. Um sie im Futter verwenden zu können, müssen sie zuerst voneinander getrennt werden. Oliver verwendet dazu feinen Angellehm. Dieser wird über die Mückenlarven gestreut und gut verteilt. Durch die Erde kleben die roten Larven dann nicht mehr aneinander und können ins Futter gegeben oder mit einem Ball Angelerde gefüttert werden.
Futtermischung
Als nächstes rührt Oliver sein Futter an, auf das er trotz der Mückenlarven nicht verzichten will. Es besteht aus je einer Tüte Rotaugen- und Brassenfutter der Firma Geers. Das Futter wird leicht angefeuchtet und dann mit einem Futterquirl gut verrührt. So kann es nicht klumpen und man erspart sich ein späteres Durchsieben. Würde man das Futter nur mit der Hand anmischen, könnte es Klumpen bilden, welche die Fische zu schnell sättigen würden. Anschließend gibt Oliver die getrennten Mückenlarven in einen Eimer mit dunkler, gut bindender Angelerde. Mit ihr lassen sich feste Bälle formen, die sich dann im Wasser aber innerhalb von 10 Minuten auflösen.
Lockende Bälle aus roten Krabblern:
Die Erden/Mückenlarven- und Futterbälle werden mit dem Pole-Cup angefüttert. Dazu wird der Cup an der langen Rute ausgefahren und am Angelplatz ausgekippt. Oliver legt etwa 5 Erdbälle mit Mückenlarven und zirka 10 Bälle Futter aus. Diese kräftige Eingangsfütterung soll die Fische an den Platz locken. Der Friedfisch-Experte füttert erst nach, wenn sich die Fische eingestellt haben und regelmäßig beißen.
Als Pose hat Oliver ein Modell mit einer extrem langen Antenne gewählt, dass ihm eine sichere Bissanzeige gewährt. Es trägt nur knapp ein Gramm und erlaubt es ihm, mit der Kopfrute den Futterplatz zentimetergenau abzuangeln. Weil Oliver verkürzt fischt und sich nur 50 Zentimeter Schnur zwischen Rutenspitze und Pose befinden, kann er die Montage optimal kontrollieren. Am 18er Haken befinden sich drei große Zuckmückenlarven, die die Fische zum Biss verleiten sollen.
Biss auf Biss
Es dauert zwar zunächst rund eine halbe Stunde, bis sich die Fische am Platz eingefunden haben, aber dann geht es Schlag auf Schlag. Zuerst sind es handlange Güstern, die sich die Mücken schmecken lassen, doch dann schießt das Gummi das erste Mal weit aus der Kopfrute. Wenig später hält Oliver einen dicken Brassen in den Händen. Nach einigen Brassen lässt sich auch ein gut pfündiges Rotaugen von den kleinen Krabblern am Haken täuschen und kann sicher gelandet werden.
Nach drei Angelstunden ist der Kescherkopf gut gefüllt. Zuckmücken fangen vor allem in Gewässern mit schlammigem Grund, aber auch in Seen und Kanälen, an denen viele Stippangler diesen Köder verwenden und sich die Fische daran gewöhnt haben. Bestellt werden können sie im Internet zum Beispiel unter www.stipp-profi.de