Die Nase ist ein im Süßwasser lebender Fisch aus der Familie der Karpfenartigen, die in vielen Gewässern Deutschlands vorkommt. Sie ist ein Schwarmfisch, der sich vor allem in schnell fließenden Flüssen der Barben- und Äschenregionen aufhält. Wo sie vorkommt, ist sie als Zielfisch für Angler interessant: Kapitale Nasen sind nämlich gute Kämpfer! Allerdings sind die Bestände heutzutage stark zurückgegangen.
Merkmale dieser Fischart
Die Nase (Chondrostoma nasus), gelegentlich auch Näsling oder Schnabel genannt, gehört zu den Karpfenartigen. Im Durchschnitt erreichen diese Fische eine Größe von 25 bis 40 Zentimetern und Gewichte von bis zu 1 Kilogramm. In seltenen Fällen können sie aber auch bis zu 50 Zentimeter lang und 2 Kilo schwer werden.
Sie hat einen rundlichen Körperbau, seitlich ist sie kaum abgeflacht. Ihr Rücken ist eher bläulich bis grüngrau gefärbt, der Bauch hingegen gelblich bis weiß. Die Flossen besitzen eine rötliche bis violette Färbung. Die Fische werden etwa 15 bis höchstens 20 Jahre alt.
Ernährung
Das Maul der Nase ist stark unterständig, woher sie auch ihren Namen trägt, da ihre Kopfpartie dadurch an eine Nase erinnert. So lässt sich schnell erkennen, dass es sich bei dieser Fischart um einen Bodenbewohner handelt.
Nasen sind überwiegend Vegetarier. Sie fressen unter anderem Grün- und Fadenalgen, die sie mit ihrem harten Unterkiefer von Steinen kratzen. Gelegentlich gehören auch kleine Insekten und andere Beutetiere zu ihrem Spektrum. Dazu gehören Insektenlarven und Kleinkrebse, aber auch Maden oder Mistwürmer, die somit gut als Angelköder geeignet sind.
In welchen Gewässern kommt die Nase vor?
Nasen kommen in vielen Gewässern Mittel- und Osteuropas und damit auch in Deutschland vor. Die Nase bevorzugt schnelle Fließgewässer mit Sand- oder Kiesgrund. Historisch große Vorkommen gibt es in Rhein und Donau, wobei sie die oberen Flussläufe bevorzugt. Auch in der Oder, der Weichsel und der Isar kann man diesen Fisch finden.
Laichzeit und Fortpflanzung
Die Laichzeit der Nase beginnt im März und dauert in der Regel bis zum Mai. In dieser Zeit bilden sowohl Rogner als auch Milchner einen Laichausschlag, außerdem bekommen die Rogner einen rötlichen Bauch. Die Fische wandern dann zu Heerscharen flussaufwärts und suchen nach geeigneten Kiesbetten. Während des Laichspiels, bei dem man die Fische an der Wasseroberfläche beobachten kann, kleben sie bis zu 100.000 Eier an den Kiesgrund des Gewässers. Dort verbringen die geschlüpften Larven ihre ersten Tage, ehe sie in ruhige Flachgewässer wechseln.
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Ist die Nase bedroht?
Während man die Nase zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch in zahlreichen Flüssen finden konnte, haben die Bestände heute stark nachgelassen. Mancherorts existieren heute nur noch kleine Populationen, teilweise sind sie auch schon ausgestorben. Der Grund dafür ist eine starke Verbauung ihrer natürlichen Fließgewässer. Dadurch sind wichtige Laichgründe dieser Art verloren gegangen – ein Schicksal, dass die Nase zum Beispiel mit der Äsche teilt.
Schon 1994 und zuletzt 2020 war die Nase in Deutschland Fisch des Jahres, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen. In Österreich gehörten ihr die Jahre 2003 und 2015.
Wo ist die Nase geschützt?
Um die Nase zu schützen, gelten an vielen Gewässern Schonzeiten und Mindestmaße. Diese sind in Deutschland Ländersache und können sich unterscheiden. Grundsätzlich stimmen sie meist aber mit der Laichzeit von März bis Mai überein. Das Mindestmaß liegt in der Regel bei mindestens 25 Zentimetern. In der Schweiz ist die Nase hingegen seit 2007 vollständig geschützt.
Nasen fischen: Tipps für Angler
Wer eine Nase fangen will, muss sie aus oben genannten Gründen in der Strömung suchen. Vor allem im Sommer stehen sie gern im sauerstoffreichen Wasser, meist unterhalb von Wehren oder Mühlschüssen. Allerdings gelten sie auch als vorsichtige Fische, sodass Angler sich am Platz entsprechend leise und unauffällig verhalten sollten.
Methoden und Angelgerät
Zum Fischen auf Nasen kommen die unter Friedfischanglern üblichen Methoden zum Einsatz. Gut fangen lassen die Fische sich beim Feedern oder Stippfischen, aber auch mit einer Montage zum Grundangeln kann man sie an den Haken bekommen.
Die Ausrüstung kann der Angler dabei recht leicht wählen. Ein Wurfgewicht von etwa 50 Gramm an der Feederrute reicht vollkommen aus. Hinzu kommt eine monofile Schnur zwischen 0,16 und 0,20 Millimetern, zusammen mit einem etwas schmaleren Vorfach (0,12/0,14 mm). Die Einzelhaken sollten einen Größe von 16 bis 20 haben.
Welche Köder zum Fischen auf Nasen?
Für das Angeln auf diese Fischart eignen sich so gut wie alle gängigen Friedfischköder: Mais, Teigkugeln, gequollener Hanf oder Weizen haben sich bewährt. Auch Würmer oder Maden verleiten die Fische zu Biss!
Es empfiehlt sich außerdem, den Schwarm vorher anzufüttern. Schweres Grundfutter eignet sich gut, um die am Boden fressenden Fische an den Platz zu locken und dort zu halten.
Lohnt es sich, Algen als Köder zu verwenden?
Manche Spezialisten versuchen auch, die natürlichste Form der Nahrung für die Nase als Hakenköder zu verwenden. Sie bedecken den Haken mit vorsichtig abgezupften Grünalgen. Wenn dieser Köder den Auswurf und die Drift in der Strömung überdauert, sollen Bisse garantiert sein. Da Algen aber ihrer Natur entsprechend schlecht (bis gar nicht) am Köder halten, kann man sie zum Beispiel auch in Teig einmischen.
Das Anfüttern lohnt sich, denn so zahlreiche Nasen vorkommen, darf man mit Fängen von einem halben Dutzend oder sogar mehr Fischen rechnen. Und wo es große Nasen gibt, hat schon so mancher Friedfischangler sein blaues Wunder erlebt. Kapitale Nasen sind nämlich gute Kämpfer, die schon mancher für eine starke Barbe gehalten hat, wenn der Fisch am Grund bohrte oder mit dem typischen energischen Kopfschütteln den Haken loszuwerden versuchte.