Liegt es daran, dass die Stipper plötzlich alle andere Angelplätze aufsuchen? Liegt es am Köder? Oder fressen Groß-Rotaugen nur im Winter? Frage Nr. 1 kann man schon mal klar mit „Nein!“ beantworten. Die allermeisten Stippangler angeln auch im Winter nur unwesentlich anders als im Rest des Jahres. Auch bei den Ködern gibt es keinen Trend: Wer mit Maden, Mais, Hanf oder Weizen angelt, weicht auch im Winter nicht davon ab. Und dass kapitale Rotaugen nur im Winter fressen, ist auch unwahrscheinlich.
Des Rätsels Lösung ist eine andere: So lange das Wasser warm ist, gibt es für die Rotaugen Nahrung im Überfluss. Sie stromern durchs Wasser, sind heute hier, morgen dort. Erst im Winter wird das Futter knapp, und wer dann einen Futterplatz im Wasser anlegt, zieht automatisch die Weißfische an diese Stelle.
Futterneid wecken!
Und dann passiert etwas, das viel mit Futterneid zu tun hat: Zuerst kommen die zahlreichen Kleinfische. Deren Aktivität am Futterplatz weckt die Aufmerksamkeit der größeren Fische. Und die machen, – schon allein aufgrund ihrer Körpergröße – kurzen Prozess und verjagen die kleinen Fische vom Platz. Karpfenanglern ist dieses Phänomen nicht unbekannt: Der Boilieteppich wird zuerst von Kleinkarpfen erobert, die dann ziemlich fix den wahren Giganten weichen müssen.Und genau so verhält es sich bei den Rotaugen! Wie kann man diese Erkenntnis nutzen? Ganz einfach: den Angelplatz gut „unter Dampf“, sprich: Futter halten!
Ständiges Ausbringen geringer Futtermengen – auch wenn nicht geangelt wird – lockt zwangsweise die größeren Rotaugen an den Platz. Natürlich wird man dann nicht ausschließlich Kapitale fangen, dazu sind die einfach zu selten. Aber man erhöht die Chancen auf Rotaugen, die die 40-cm-Marke kratzen, erheblich!
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