Giebel sind eine invasive Fischart in Großbritannien. Wahrscheinlich wurden die ursprünglich aus Sibirien stammenden Fisch von Aquarianern in die Seen gesetzt oder in Form eines Besatzes eingebracht. Weil Giebel sich schnell vermehren, will man sie so schnell wie möglich fangen und ausmerzen.
Giebel verdrängen einheimische Karauschen
Außerdem bedrohen Giebel (auf Englisch übrigens „Prussian Carp“, als Preußischer Karpfen) die Bestände an echten Karauschen. In Gewässern, in denen beide Arten gleichermaßen vorkommen, setzen sich Giebel immer gegen die weniger fruchtbaren Karauschen durch. Giebel sehen braunen Goldfischen und echten Karauschen täuschend ähnlich, deshalb hat die EA ein Foto veröffentlicht, auf dem man die Besonderheiten der Art erkennen kann. Leicht zu erkennen ist der Giebel an seiner geraden oder konkaven Rückenflosse. In vier Seen sind die Giebel schon heimisch, in neun weiteren vermutet man die Fische. Angler, die einen invasiven Fisch fangen, sollten Fotos machen und diese der EA zusenden.
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Das Angeln auf Karauschen sowie Friedfische allgemein hat als „Coarse Fishing“ unter englischen Anglern einen hohen Stellenwert. Sie unternehmen regelmäßig große Anstrengungen, um ihre heimischen Fischbestände zu schützen. So beispielsweise durch die Projekte „Avon Roach“ und „Avon Barbel“, in denen Angler ehrenamtlich dabei helfen, die Bestände von Rotaugen und Barben im Fluss Avon zu sichern.
Auch Zander und Wels sind invasive Arten
Ähnlich wie der Giebel sind übrigens die beiden Raubfischarten Zander und Wels in britischen Gewässern invasive Arten. Wer einen dieser Fische dort fängt, ist verpflichtet, sie zu entnehmen. Bei einem Angelturnier im letzten Jahr ging das sogar so weit, dass mehrere Zander von den Anglern getötet worden waren – obwohl es im Wettbewerb nur darum ging, Friedfische zu fangen. Die Vorschrift steht allerdings seit einiger Zeit in der Kritik, zumal das gezielte Spinnfischen auf Zander auch in Großbritannien immer beliebter wird.
Quelle: Angling Times