Friedfischangler tragen ihre Meisterschaften gewöhnlich am Uferplatz aus. An unzugänglichen Gewässern in Ungarn rudern die Männer mit den langen Ruten jedoch zu ihren Plätzen. Unser Mitarbeiter Michael Komuczki saß mit seinem Freund Attila Juhász in einem Boot und rang auf Theiß und Theißsee um Fische und Punkte.
Wettbewerbe sind aus dem Angelgeschehen in Ungarn gar nicht wegzudenken. Dabei gibt es, bedingt durch bestimmte Gewässersituationen, Wettbewerbe mit ganz eigener Ausprägung. Dazu zählen beispielsweise die Veranstaltungen an der Theiß und dem schwer zugänglichen Theißsee. Dort begeben sich die Angler mit dem Boot auf die zugewiesenen Plätze, um die langen Stippruten zu schwingen. Von den Veranstaltern wird eine Angelstrecke mit möglichst gleichmäßiger Gewässerstruktur ausgewählt. Die Angelplätze werden mit Bojen markiert, und das Los entscheidet über die Angelplätze. Das Boot ist im Bereich der Boje zu verankern. Geangelt werden darf im Bereich des Bootes nach allen Richtungen. Geangelt wird nach den ungarischen Angelbestimmung mit maximal zwei Ruten und sechs Haken mit der Posen- oder Grundrute. Die Angeltechnik bei diesen Wettbewerben ist abhängig von den Gewässerverhältnissen wie Tiefe, Strömung, Sichtigkeit, aber auch von den dominierenden Zielschen und deren Beißverhalten. Wenn vorwiegend kleine Grundsche am Futterplatz sind, ist die unberingte Stipprute meistens am erfolgreichsten. Haben größere Grundsche den Futterplatz angenommen, kommt auch die Bolognese-Rute zum Einsatz. Um sicher und ruhig mit langen Stippruten hantieren zu können, haben sich die Angler aus einer Schraubzwinge eine Vorrichtung gebaut, die 2 bis 3 Meter lang ist und den Abroller aufnimmt, um abstecken zu können. Mit der Schraubzwinge wird die Vorrichtung an der Bootswand befestigt. So ist auch vom Boot aus ein exaktes Angeln mit einer 9 bis 11 Meter langen Steckrute möglich.