Great Lakes/USA – eine Angelrundreise

Schwarzbarsch

Schwarzbarsch aus dem Bay Lake, Minnesota

Die Seenlandschaft rund um die Great Lakes von Nordamerika bildet die größte zusammenhängende Süßwasserfläche der Welt. Vom Kanu-Trip durch die Wildnis bis zum Profi- Guiding: In elf Tagen habe ich 1700 Meilen in drei US-Bundesstaaten zurückgelegt und dabei ein unglaubliches Fischen erlebt. von Lars Berding

Kanu auf glasklarem See.

Dieses einmalige Wildnisreservat an der kanadisch-amerikanischen Grenze besteht aus hunderten von Seen und ist nahezu ausschließlich mit dem Kanu befahrbar. ©Lars Berding

Die Great Lakes der USA – Wildnis, Barsche und schnelle Boote

Chris ist Manager bei Volkswagen USA. Den Maßanzug und sein klimatisiertes Büro hat Chris für ein paar Tage verlassen und sitzt nun in bester Outdoorkleidung vor mir im Kanu. Im immer gleichen Rhythmus durchpflügt sein Paddel die glasklaren Fluten dieses namenlosen Sees. Zwischen die Beine hat er seine Angel gestellt, an der er einen Wobbler schleppt. Ab und an flüchtet er aus seinem stressigen Alltag hier in die „Boundary Waters“ – die Grenzgewässer – von Minnesota direkt an der amerikanischkanadischen Grenze. Diese schier unendliche Seenlandschaft etwas abseits der Great Lakes ist ausschließlich mit dem Kanu befahrbar. Zivilisationslärm: Fehlanzeige! Keine Motoren, kein Handynetz, kein Strom. Rund um uns herum nichts als Wasser und kleine Inseln mit Birken und Pinien, auf deren Wipfeln Weißkopfseeadler brüten.

Per Kanu durch die Wildnis

Das einmalige Refugium beherbergt einen Fischbestand, den ich kaum in Worte fassen kann. Von Seeforellen, Whitefish (Renken) über „Sucker“ (Barben) bis hin zu vielen Barscharten und Hechten tummeln sich hier unzählige Spezies in Massen. Ein Paradies für jeden Sportfischer. Ganz hoch im Kurs steht bei den Amis die Jagd auf nahezu alle Vertreter der Barschfamilie. Der Walleye – übersetzt: Glasauge – ist ein naher Verwandter unserer Zander und ein hochgeschätzter Speisefisch. Er ist jedoch kleinwüchsiger als unsere europäischen Vertreter. Ebenfalls beliebte Sportfische sind der Schwarzbarsch (Smallmouth Bass) und der Forellenbarsch (Largemouth Bass). Beide Spezies werden mehrere Kilogramm schwer und sind exzellente Kämpfer an den hier üblichen kurzen und leichten Spinnruten. Hinter mir sitzt Blayne. Er ist „Outfitter“ – zu deutsch: Ausstatter. Bei ihm bekommt man vom Kanu, Zelt, Schlafsack und Kochgeschirr bis zur Trockennahrung alles, was für eine Expedition in diese außergewöhnliche Wildnis notwendig ist. Blayne hat als Barschköder ein paar Blutegel (Leeches) mitgebracht. Sie werden kurz oberhalb des Saugnapfes am Körperende auf einen Wurmhaken einmal quer hindurch gepiekt, so dass sie sich frei bewegen können. Drei, vier Bleischrote etwa 30 Zentimeter darüber auf der Hauptschnur machen das Splitshot-Rig komplett.

Forellenbarsch vom Kanu

Forellenbarsche (Largemouth Bass) bieten vom Kanu aus einen exzellenten Kampf. Gefischt wird hier mit 0,18er bis 0,20er Monofil und leichten, kurzen Ruten mit kleinen Stationärrollen. ©Lars Berding

Tausende Seen voller Fisch

Chris rät mir, einen kleinen Gumpen mit Kehrwasser abzufischen. Ich schlenze meinen Köder an der 0,20er Monofilen so präzise, wie es aus dem wackligen Kanu möglich ist, in die angezeigte Richtung. Rumms! Ehe ich mich richtig auf den Drill konzentrieren kann, hat mir mein Gegenüber einige Meter Schnur von der kleinen Stationärrolle gezogen. Der kampfstarke Barsch bietet Drillspaß pur. Ich bin begeistert! Mein erster Forellenbarsch hier oben in der Region der Great Lakes und gleich so ein Prachtexemplar.

Etwa vier Pfund dürfte der wunderschön gezeichnete Fisch auf die Waage bringen. Meine Mitstreiter heben die Daumen und nicken wohlwollend. Der Fisch gehört schon zu den größeren Exemplaren und darf sofort nach einem Erinnerungsfoto wieder schwimmen. Nach weiteren zwei Paddel-Stunden weicht aus meinen ungeübten Schultern langsam jegliches Gefühl. Ich empfinde nicht einmal mehr Schmerzen. Und so bin ich froh, als Blayne beschließt, den Angeltag zu beenden. Ich versenke ein letztes Mal meine einfache Blutegel-Montage in der Nähe eines versunkenen Baumstammes.

Der erste Anhieb sitzt

Nun, um es kurz zu machen: Der erste Anhieb sitzt, und nach einigen spannenden Fluchten habe ich einen prächtigen Walleye im Kescher. Wow! Noch viel mehr freuen sich meine beiden Mitpaddler, die nicht müde werden, mir auf die schmerzende Schulter zu klopfen. Denn der Fisch misst über 25 Inches, knapp 65 Zentimeter, und knackt damit wohl eine magische Grenze. Über dem Tresen der Lodge entdecke ich am Abend ein etwa gleich großes Exemplar als Präparat mit poliertem Schild, auf dem die Fangdaten eingraviert sind. Also war mein Fang ein Kapitaler! Was für ein Tag!

Kapitaler Walleye.

65 Zentimeter lang und knapp 6 Pfund schwer – ein Walleye in dieser Größe gilt hier als kapital. Es ist mein erster Vertreter dieser Spezies, meine Freude ist deshalb umso größer. ©Lars Berding

So beschaulich konnte es jedoch nicht weitergehen. Immerhin stehen für die nächsten Tage sieben verschiedene Angelreviere auf dem Plan und knapp 3000 Kilometer, die es dabei per Mietwagen zu bewältigen gilt. Nach einigen Stunden Autofahrt durch das wunderschöne Minnesota und die Wälder rund um die Great Lakes treffe ich mich mit Guide Lynn am Bay Lake in der Ruttger`s Lodge, etwa drei Stunden nördlich von Minneapolis. Gerade einmal zwei Stunden Guiding sind für dieses Ziel eingeplant. Ich bin skeptisch, dass in der kurzen Zeit etwas geht. Aber ich habe die Rechnung ohne Lynn gemacht: Keine fünf Minuten und wir drillen den ersten Barsch!

Boot in voller Fahrt.

Mit etwa 70 km/h geht es über den See. Das Boot ist ein Traum für jeden Angler. Schnell, unverbaut und komfortabel. ©Lars Berding

Fisch im Drill.

Vom Hafen bis zum ersten Barsch am Hotspot benötige ich dank Lynn nicht einmal fünf Minuten. Er gehört zu den besten Guides in Minnesota. ©Lars Berding

50 Fische hintereinander

Dank einer Bootsgeschwindigkeit von etwa 35 Knoten (zirka 70 km/h) dauerte es nämlich keine vier Minuten, bis wir am Hotspot waren. Weitere 30 Sekunden vergingen, als Lynn die fertig montierten Ruten aus dem Bodenstaufach geholt hatte. Weitere zehn Sekunden, und der erste auf Sicht angeworfene, dreipfündige Forellenbarsch hängt am Drilling meines zuvor getwitchten Oberflächenwobblers!

Forellenbarsch aus den Seerosen.

Traumfisch bei Traumwetter. Die Bisse der Forellenbarsche sind heftig. Wie Pfeile schießen die kampfstarken Fische aus ihren Verstecken zwischen den Seerosen. ©Lars Berding

Etwa 40 bis 50 weitere Fische folgen. Der größte wiegt gute vier Pfund. Unglaublich! Ehe ich mich richtig über die wenigen Stunden in herrlicher Natur mit feinstem Angelwetter freuen kann, habe ich mich bereits von Lynn verabschiedet und sitze wieder im Auto in Richtung Wisconsin, der nächsten Etappe auf meiner Great Lakes-Rundreise. In der Nähe von Hayward habe ich eine Verabredung mit Jason Speros in der Ferienanlage „Tiger Musky Resort“ am Lake Chippewa. Auf dem naturbelassenen See treiben sogenannte „floating islands“, schwimmende Inseln aus Pflanzen, die zum Teil mehrere Hektar groß sind und selbst ausgewachsenen Pinien und Birken als Lebensraum dienen. Je nach Windrichtung und Strömung verändern diese Inseln die Position im See, erzählt mir Jason. Ich sitze zwischen ihm und seinem Vater auf bequem gepolsterten Stühlen in dem mit Teppich ausgeschlagenen Boot. Mein immer noch kanugeplagter Körper freut sich über diesen Komfort außerordentlich. Wir werden mit Naturködern fischen. Neben den beliebten Glasaugenbarschen beherbergt der See auch weitere Räuber. Hechte (Northern Pikes), Muskies und andere Barscharten tummeln sich hier. Von den unzähligen Friedfischen einmal ganz zu schweigen.

Keep it simple

Eine einfache, aber effektive Montage ist der Schlüssel zum Erfolg: Ein kleiner, etwa fünf bis sieben Zentimeter langer Köderfisch (eine Elritzenart, Bullhead Minnow genannt) wird auf einen Fireball- Jighaken gezogen. Und das ist auch schon alles!

Köderfisch am Fireball

Ein Top-Köder auf nahezu alle Raubfische des Sees. Jason benötigt nicht einmal drei Sekunden, um den Köderfisch aufzuziehen. ©Lars Berding

Jason braucht dafür nicht einmal drei Sekunden. Nur unwesentlich länger benötigt er für den Fang des ersten Walleye. Kein Riese, aber eine beliebte Küchengröße. Ausgewachsene Exemplare werden dagegen grundsätzlich für die Bestandssicherung zurückgesetzt. Offensichtlich macht diese konsequente Regelung Sinn: Der Fischbestand ist unbeschreiblich gut. Nach unzähligen Black Crappies (Schwarzer Crappie) bis 30 Zentimeter, schlanken Hechten bis etwa 75 Zentimetern und einem guten Dutzend Walleye bis etwa 45 Zentimetern, sitze ich am Abend zufrieden inmitten von Jasons Großfamilie beim Abendbrot. Wir lassen den Tag bei einem kühlen Bier einer örtlichen Brauerei ausklingen. Wisconsin wird auch das „Bayern Nordamerikas“ genannt – ohne hohe Berge zwar, aber mit köstlichem Bier!

Hecht

Jason und sein Vater sind nicht nur sehr gute Gastgeber sondern auch exzellente Angler. Solche Hechte gibt es hier massenhaft. Um einen Musky an den Haken zu locken, bedarf es jedoch einiger Ausdauer. ©Lars Berding

 Crappie von 13 Inch, etwa 33 Zentimetern

Willkommener Beifang. Ein Crappie gilt mit 13 Inch, etwa 33 Zentimetern bereits als kapital. ©Lars Berding

225 PS brüllen mich an

Das Fischen auf Barsche ist in den USA nicht nur Hobby, sondern auch medienwirksamer Volkssport mit eigener Profi-Liga. Die Besten ihres Fachs sind Millionäre und Fernsehstars. Dass beim Barsch- und Walleyefischen in diesen Kreisen auch ein hoher technischer Aufwand betrieben wird, erfahre ich auf dem Lake Michigan, dem drittgrößten der fünf Great Lakes. Ich soll mich im Boot hinsetzen und gut festhalten. Die Antwort auf das „Warum“ bekomme ich in Form einer Formel-1-reifen Beschleunigung: Kraftstrotzende 225 PS brüllen mich aus dem Heck des pfannkuchenflachen,

Kapitän Keith beim Trolling auf dem Lake Michigan, dem fünftgrößten der Great Lakes

Keith hat seine eigene Köderserie und versteht sein Fach wie kein Zweiter. Unzählige Fische können wir beim gemütlichen Trolling von seinem ansonsten pfeilschnellen Barschboot landen. ©Lars Berding

aufkleberverzierten 20-Fuß-Bootes an. Ich schaffe es gerade noch, meinen Kopf so in den Fahrtwind zu drehen, dass mir Basecap und Sonnenbrille nicht aus dem Gesicht wehen, dann geht es mit Vollgas über den See. Das Gewässer hat die Ausdehnung von Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen. Keith ist seit 13 Jahren Guide und einer der bekanntesten Profis hier oben an den Great Lakes. Natürlich hat er auch seine eigene Köderserie: „Walleyes Choice“. Und der Name ist Programm. Er benutzt sechs Sideplaner, mit deren Hilfe er sogenannte Bottom-Bouncer (Bodentaster – eine Art Stehaufblei) dicht über Grund schleppt. Etwa anderthalb Meter dahinter ködert er einen Tauwurm (Nightcrawler) per Doppelhaken-Montage mit vorgeschaltetem Spinnerblättchen an.

Trolling auf Walleye

Mit Hilfe des Elektromotors im Bug wird mit etwa einem halben Knoten Geschwindigkeit geschleppt. Die Wassertiefe beträgt sechs bis sieben Meter. Permanent springt Keith von Backnach Steuerbord und zurück, um immer aufs Neue einen Anhieb zu setzen. Abwechselnd drückt er danach meinem Begleiter Steve, dem Chef des regionalen Tourismusbüros, oder mir die Rute für den Drill in die Hand, während wir gemütlich in unseren Stühlen sitzen. Das Ergebnis sind ein gutes Dutzend Walleye, einige Barsche, zwei Hechte und ein kapitaler Zwergwels in gerade einmal einer guten Stunde.

Sideplaner vor Sonnenuntergang auf den Great Lakes

Die Sideplaner ziehen vor der Abendsonne ruhig ihre Bahnen auf dieser endlosen Wasserfläche. Der Lake Michigan ist der drittgrößte der „Great Lakes“ und nimmt etwa die Fläche von Schleswig-Holstein und Niedersachsen zusammengenommen ein. ©Lars Berding

Meine nächste Station auf der Great Lakes-Tour ist Traverse City, die Touristenmetropole auf der südlichen Halbinsel Michigans. Vor einer Woche bin ich in der menschenleeren Wildnis Minnesotas gestartet und nun hat mich die Zivilisation wieder. Genauso wie ich zuvor die grandiose Natur genossen habe, genieße ich nun die Annehmlichkeiten meiner Luxus-Suite. Mitten im Wohnzimmer steht ein Whirlpool, von dem aus ich einen herrlichen Ausblick über den Lake Michigan genieße, während ich gleichzeitig durch die knapp 300 Fernsehkanäle zappe.Ich verspäte mich deshalb auch etwas zum Treffen mit David Rose, einem Angelprofi. Mit seinem riesigen Geländetruck fahren wir das Boot bis zu einer kleinen Slipanlage am Lake Arbutus. Über zumeist kiesigem Sandgrund lassen sich die Barsche sogar ohne Polbrille hervorragend ausmachen – in bis zu zwölf Metern Tiefe! Das Wasser ist glasklar.

Barsche auf Sicht

Als David eine Bodenklappe öffnet und ich seine Köderboxen erblicke, steht mir der Mund offen. David zuckt nur mit den Schultern und meint lapidar, ich solle erst einmal seine Garage sehen… Ich entscheide mich aus dem Köder-Überangebot für das Fischen mit Spinner- und Crankbaits. Drei verschiedene Köder an drei fertig montierten Ruten, versteht sich. Schließlich muss ich ja schnell wechseln können, erklärt er mir. Ich staune und folge genau seinen Anweisungen, was sich auch schnell auszahlt. Wieder einmal können wir wunderschöne, mehrpfündige Forellenbarsche landen. Sogar ein 48 Zentimeter langer Walleye geht uns noch an den Haken.

Spinnangeln auf Sicht in zwölf Meter tiefem Wasser

Spinnangeln auf Sicht in zwölf Meter tiefem Wasser. Das Fischen in den glasklaren Fluten des verhältnismäßig kleinen Lake Arbutus ist unvergleichlich. ©Lars Berding

Davids imposantes Ködersortiment

Die technische Ausstattung seines Bootes ist ein Traum, und Davids Ködersortiment ist ebenfalls mehr als beeindruckend. Ich entscheide mich für Spinner- und Crankbaits. Die Wahl führt sofort zum Erfolg. ©Lars Berding

Forellenbarschen

Neben unzähligen Sonnenbarschen, Crappies und Forellenbarschen … ©Lars Berding

Walleye von stattlicher Größe

… geht uns auch ein Walleye von stattlicher Größe an den Drilling. ©Lars Berding

Aber das Drumherum ist ein Traum. Ein so perfektes Angelboot habe ich noch nie zuvor betreten. Es macht einfach nur einen Riesenspaß, mit David hier draußen zu sein und zu fischen. Ich ertappe mich dabei, wie ich breit grinsend am Heck stehe, den letztenBarsch der Ausfahrt drille und dabei die vergangenen Tage Revue passieren lasse: Elf Tage, 3000 Kilometer – ein Anglertraum geht zu Ende Am Abend sitze ich mit David im Restaurant. Er berichtet mir ausführlich von seinen schönsten Angelerlebnissen in der Region. Ich lausche andächtig und vergesse dabei sogar, mein perfekt gebratenes Sirloin-Steak im Pfannenformat zu essen. Wenn ich das nächste Mal wiederkomme (und das werde ich mit Sicherheit!), will er mich zum Lachsangeln in den Great Lakes einladen. Auf Atlantiklachs, Königslachs und Silberlachs. Ja, Sie haben richtig gelesen: Im Lake Michigan sind sowohl Pazifische als auch Atlantische Lachse heimisch. Im Angelland der unbegrenzten Möglichkeiten ist anscheinend alles möglich.

Great Lakes Angelrundreise USA – diesen Artikel habe ichvor einiger Zeit im Esox veröffentlicht – viel zu schade, um im Archiv zu verstauben, denke ich. Ich würde die Reise am liebsten sofort noch einmal machen. Eine 10-tägige Rundreise um die Great Lakes, die Großen Seen Nordamerikas.

Fragen zu den einzelnen Reisezielen oder Anregungen: Nutzt einfach die Kommentarfunktion am Seitenende.

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Infos und Kontakte zu den Great Lakes

Bundesstaaten:

Die drei bereisten Bundesstaaten Minnesota, Wisconsin und Michigan gehören zum sogenannten „Mittleren Westen“ der USA. Mit Ausnahme des zum Teil industrialisierten Küstenstreifens entlang der Great Lakes und einzelner, touristisch gut erschlossener Regionen sind alle drei Staaten vergleichsweise dünn besiedelt.

Gewässer:

Unzählige Seen, Flüsse, Tümpel und Bäche säumen die fünf gigantischen „Great Lakes“, die (ohne Nebengewässer) zusammen etwa die Fläche Großbritanniens einnehmen und damit die größte zusammenhängende Süßwasserfläche der Welt bilden.

Fischbestand:

Als Hauptsportfische gelten neben den unterschiedlichen Salmonidenarten vor allem der Schwarz- und der Forellenbarsch. Jedes Jahr finden hochdotierte Wettkämpfe und Meisterschaften rund um diese Fischarten statt. Auch das Fischen auf Walleye und Hecht ist sehr beliebt. Als Königsdisziplin gilt ferner der Fang eines kapitalen Musky (nur in wenigen Gewässern heimisch).

Bestimmungen:

Die Regularien in den einzelnen Bundesstaaten sind sehr unterschiedlich. In der Regel genügt eine Lizenz, die für einige Tage, einen Monat oder das ganze Jahr gilt und etwa zwischen 10 und 50 Euro kostet. Für das Fischen auf Salmoniden (vor allem Lachs) ist eine sogenannte „Trout-Stamp“ erforderlich, die einige Euro Aufpreis kostet. Die erforderlichen Lizenzen sind in jedem Angelladen und an Tankstellen in der Region erhältlich.

Saison:

Rund um die Großen Seen kann ganzjährig gefischt werden. Im Winter ist das Eisfischen besonders beliebt. Ganze Wagenstädte werden dann auf den unzähligen zugefrorenen Seen erbaut. Die Schonzeiten einzelner Fischarten sind regional unterschiedlich und auf den Internetseiten der jeweiligen Bundesstaaten nachzulesen.

Guiding:

An nahezu jedem Gewässer stehen professionelle Guides zur Verfügung. In der Regel benötigen Sie keine eigene Ausrüstung. Die Preise für eine Halbtagestour auf einem technisch voll ausgestatteten Boot inkl. Betriebskosten, Leihgerät etc. betragen etwa zwischen 250 und 300 US$ und für eine Tagestour etwa 350-500 US$. Es werden bis zu drei Angler pro Boot mitgenommen.

Zusatz-Infos:

Der Reisebericht kann nur einen Querschnitt über diese facettenreiche Region bieten. Ausführliche Infos zu den einzelnen Angelrevieren und Bestimmungen finden sich auf den Internetseiten der jeweiligen Staaten: www.travelwisconsin.com, www.michigan.org und www.exploreminnesota.com


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