Der Doppelboilie-Trick für große Karpfen

In der Einfachheit liegt die höchste Form der Raffinesse, sagt Tobias Steinbrück – und beschreibt, wieso man sich Gedanken zum Doppelboilie machen sollte.

Tobias Steinbrück mit einem großen Spiegelkarpfen, gefangen Ende April oder Anfang Mai

Bild: T. Steinbrück

Karpfen lernen. Manche schneller, manche langsamer – aber je weniger Gelegenheit man ihnen gibt, desto wahrscheinlicher ist ein Fang.

Wer mit Boilies angelt, macht sich oft Gedanken darüber, welcher Hakenköder der richtige ist und welche Köderpräsentation den entscheidenden Unterschied macht. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann ich jedem raten, den Köder ans Haar zu ziehen, mit dem auch angefüttert wurde. Füttern Sie also am besten nur eine Sorte Futter – dann wird auch nicht gemäkelt. Die Karpfen sind schließlich auf dem Futterplatz, weil sie die Sorte Boilies, die sie dort vorfinden, fressen. In diesen Köder gewinnen sie das größte Vertrauen. Stiften Sie also keine Unruhe oder Argwohn, indem Sie zwingend eine pinke Ananas auf einem Teppich aus Scopex-Boilies präsentieren. Es wird zwar immer Karpfen geben, die sich an einem anderen Köder probieren, doch die meisten Fische fressen ungehemmt das, was sie am häufigsten vorfinden. Nach 30 Boilies ohne Haken fressen sie immer sorglos den 31. und 32. mit Haken – meine Strategie beruht häufig auf Doppelboilie. Das bringt entscheidende Vorteile mit sich:

1. Keine Verwicklungen

Zum einen gibt es mit einem Doppelboilie keine Verwicklungen beim Auswerfen, weil der schwerere Köder im Flug besser rotiert.

2. Weniger Beifang

Zum anderen bleiben doppelte Bodenköder für ungewollten Beifang oft zu groß – ich fange weniger kleine Fische, der Köder bleibt für den Zielfisch Karpfen liegen.

3. Üppige Portion

Karpfen sind verfressen, sie haben ein großes Maul, und einen Doppelboilie nehmen sie mit Vorliebe auf. Da lohnt sich das Bücken.

4. Sicher am Grund

Ein doppelter Köder ist schwerer und liegt sicher auf dem Grund, bis er gezielt aufgenommen wird. Einzelne Boilies hingegen werden oft umhergewirbelt, wenn die Karpfen mit kräftigen Flossenschlägen über das Futter schwimmen. Dadurch wird der Haken schneller stumpf, das Vorfach kann sich verwickeln oder – schlimmer noch – der Haken rastet im Kraut oder Geäst ein.

Eine Handvoll brauner Boilies über einer Art Falteimer

Bild: T. Steinbrück

Angeln Sie den Boilie, den Sie füttern! Daran sind die Fische gewohnt.

5. Besser wahrnehmbar

Der doppelte Boilie am Haar gibt obendrein doppelt so viele Lockstoffe ab wie ein einzelner Boilie. Dadurch wird er auch schneller gefunden.

6. Keine Negativkonditionierung

Bei den ganzen ausgefeilten und raffinierten Rigs heutzutage bleibt die Präsentation eines Doppelboilie eher eine Seltenheit. Aus diesem Grund fängt diese einfache Köderpräsentation überall sicher Karpfen.

Sechs Haarmontagen aus weichem Geflecht, bestückt mit je zwei braunen Boilies

Bild: T. Steinbrück

Autor Tobias fischt auch gern zwei 24er Boilies – echte Maulsperren für kleine Karpfen und Weißfische.

Wussten Sie, dass Bodenköder über ein höheres Level an Lockstoffen verfügen als Pop-Ups? Damit Pop-Ups schwimmen, muss ihnen ein großer Anteil „Auftriebsmittel“ in Form von Kork oder Glas-Bubbles beigemengt werden. Bodenköder sind nahrhafter, und Karpfen werden mit Pop-Ups nie gute Erfahrungen sammeln. Geben Sie also dem Köder das nötige Vertrauen mit, mit dem die Karpfen fast immer gute Erfahrungen sammeln – Ihrem Futterboilie.


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